Die Grundlage des Profitennis sowohl im Einzel als auch im Doppel ist die Weltrangliste. Bei den Damen ist dies über die WTA geregelt, bei den Herren ist die ATP als Spielervertretung zuständig. Das gesamte Jahr über gibt es Tennisturniere unterschiedlicher Größe und damit auch Bedeutung, wobei der Unterschied im Preisgeld und den Punkten für die Weltrangliste zu sehen ist. Der Tennisplatz ist stets gleich groß, das Netz das gleiche Hindernis, nur die Zuschauerränge sind in Wimbledon oder Paris ungleich größer als bei einem kleinen Futures, bei dem man um seine ersten Weltranglistenpunkte kämpfen möchte.
Wenn man als junge Spielerin oder junger Spieler seine Profikarriere beginnen möchte, braucht es erst einmal eine Grundlage, um überhaupt zu Punkte für die Weltrangliste zu kommen. Man wird keinen Platz im Hauptfeld eines Grand Slam Turniers erhalten, weil man dann zumindest um die Position 200 in der Weltrangliste platziert sein muss, um überhaupt bei der Qualifikation mitmischen zu dürfen und zu können. Also muss man andere Wege wählen, um überhaupt dorthin zu gelangen.
Der klassische Weg ist dadurch vorgezeichnet, dass man an Futures teilnimmt. Dabei werden 10.000 US-Dollar Preisgeld oder ähnliche Beträge meist bis 25.000 US-Dollar ausgespielt und es gibt für das Weiterkommen in die nächste Runde dein einen oder anderen Weltranglistenpunkt. Gewinnt man so ein Turnier, können bis zu 35 Weltranglistenpunkte eingefahren werden und damit kann man in der Weltrangliste schon einige Positionen nach oben gelangen. Aber es braucht mehr solcher Turniersiege, um sich besser präsentieren zu können. Nach den Futures sind die Challengers ein Thema. Bei diesen Turnieren kann das Preisgeld schon bis zu 150.000 US-Dollar reichen und man kann über 100 Weltranglistenpunkte für den Turniersieg erwerben. Damit steigt man in der Weltrangliste schon deutlich nach oben.
Eine Abkürzung gibt es auch, und zwar mit der Wildcard. Große Turniere laden auf diese Art und Weise Spielerinnen und Spieler ein, am Hauptbewerb oder vielleicht auch in der Qualifikation teilzunehmen, auch wenn die Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Das passiert zum Beispiel bei jungen Spielern aus dem eigenen Land, denen man die Chance geben möchte, sich zu zeigen und Punkte einzufahren. Für die Veranstalter gibt es dann mehr nationale Vertreter, um mehr Publikum anzulocken und für die Spielerinnen oder Spieler ist dies eine große Chance, bei einem Sieg oder gar mehrere wertvolle Punkte einzufahren.
Hat man sich in der Weltrangliste nach vorne gearbeitet und eine Position um die 200 erreicht, dann wird man auch für die allgemeinen Turniere interessant. Dabei gibt es immer wieder neue Namen und neue Strukturen, doch die Turniere erfolgen stets über die Raster vom 32er-Raster bis zum 128er-Raster des Grand Slam Turniers, also von 32 bis 128 Teilnehmer und meist gibt es die folgende Struktur:
Beim 250er-Turnier gibt es 250 Punkte für die Weltrangliste, wenn man das Turnier gewinnt, wobei das Preisgeld nicht auch 250.000 US-Dollar beträgt - es kann deutlich höher dotiert sein. 500 Punkte gewinnt man bei den 500er-Turnieren etwa in der ATP-Tour der Herren und das Preisgeld geht bis zu zwei Millionen US-Dollar.
Bei den Herren gibt es mit dem Masters große Turniere, die immer wieder neue Namen erhalten haben. Vergleichbar dazu gibt es die Premier Turniere der Damen, die man lange als Tier I bezeichnet hatte. Gleich ist, dass es hier richtig viele Punkte für die Weltrangliste gibt, etwa im Rahmen der ATP-Tour 1000 Punkte für den Turniersieg. Bekannte Turniere sind Miami, Indian Wells oder Monte Carlo.
Darüber gibt es nur noch die vier Grand Slam-Turniere, für die es gleich 2000 Punkte abzuholen gibt, wenn man siegreich ist. Dazu muss man sieben Spiele siegreich gestalten (als Qualifikation 10, weil man drei Runden Qualifikation spielt). Gespielt wird in Melbourne (Australien), Paris (Frankreich), Wimbledon (England) und New York (USA).
Schafft man alle vier Turniersiege in einem Jahr, hat man den Grand Slam gewonnen - das gelang bisher nur Rod Laver, der hatte es dafür zweimal erreicht. Bei den Damen konnte Steffi Graf dies schaffen. Es gelang ihr sogar noch mehr: nämlich der Grand Slam plus der Sieg bei den Olympischen Sommerspielen 1988, was zum Golden Slam führt. Diese Dominanz hat es seither nicht mehr gegeben.
Es gab schon ein paar Situationen, in denen von den French Open bis zu den Australian Open im nächsten Jahr alle vier Grand Slam Turniere in Serie gewonnen wurden, aber nicht innerhalb eines Jahres. Man könnte dann auch vom indirekten Grand Slam sprechen.
In vielen Sportarten gibt es eigene Weltmeisterschaften, die mit Gold, Silber und Bronze die besten drei Teilnehmer jedes Bewerbs belohnen. Im Tennis hat man mit den olympischen Sommerspielen diese Möglichkeit wieder erhalten, obwohl das umstritten ist, weil Tennis ohnehin immer präsent ist. Andere Sportarten haben nur die olympischen Bewerbe, um sich zu präsentieren. Aber darüber hinaus gibt es keine eigentliche Weltmeisterschaft.
Doch am Ende der Saison spielen bei Damen und Herren die besten acht der Weltrangliste noch ein eigenes Turnier, das mal so und mal anders heißt. Bei den Herren hieß es lange ATP Championship und im Deutschen ATP-WM, mittlerweile heißt das Turnier ATP Finals. Bei den Damen heißt es statt WTA Championsship WTA Tour Championship.
In beiden Fällen gibt es ein Turnier mit einer Gruppenphase von zwei Gruppen zu vier Spielerinnen oder Spieler und die besten zwei steigen in das Halbfinale auf. Dann folgt das Finale wie gehabt und wenn man gewinnen kann, hat man einen dicken Scheck und 500 weitere Weltranglistenpunkte eingestreift.
Außerdem gibt es noch die Teambewerbe im Profitennis. Die Damen spielen im Fed Cup, die Herren im Davis Cup. In beiden Fällen gibt es eine Struktur der besten Mannschaften, die um den Gewinn des Cups spielen und untere Klassen, von denen man nach oben aufsteigen kann, ähnlich einem Meisterschaftsprinzip. Bei den Damen wird an einem Wochenende ein Duell von zwei zugelosten Nationalmannschaften mit vier Einzel und einem Doppel gespielt, sodass man von 3:2 bis 5:0 gewinnen kann, um in die nächste Runde aufsteigen zu können. Das geht bis ins Finale, um den Cup auszuspielen, wobei es Heimrecht und Auswärtsrecht gibt - also keinen fixen Spielort, sondern nationale Organisationen. So kann etwa das deutsche Team in Berlin die Partie genauso austragen wie in Hamburg oder München, wenn man Heimrecht hat.
Bei den Herren galt dies auch lange, wobei die Einzelspiele Best-of-five gespielt wurden, also konnte es auch lange Fünfsatzpartien geben. Das hat man geändert, vor allem in den nachgereihten Klassen und spielt Best-of-three auf zwei Gewinnsätze wie bei den meisten Turnieren, aber mit dem Jahr 2019 wurde die Struktur gänzlich verändert und es gibt eine Qualifikationsrunde mit Best-of-three-Spielen und nach der Saison ein finales Turnier an einem fixen Ort, womit Heimrecht und Auswärtsspiel wegfallen. Ob das so bleibt, muss man abwarten, weil begeistert sind nicht allzu viele davon.
Von der Wertigkeit her beginnt die Struktur der Tennisturniere mit den Futures und der Chance, erste Punkte für die Weltrangliste zu erspielen. Schon mehr Punkte gibt es beim Challenger, das auch von Spielern nach einer Verletzungspause für den Wiederaufbau genutzt wird. Dann folgen die eigentlichen Turniere mit dem 32er-Raster bis hin zu den Grand Slam-Turnieren als Höhepunkte jedes Tennisjahres.
Die Grand Slam Turniere starten mit den Australian Open im australischen Sommer im Jänner und werden mit den French Open im Mai fortgesetzt. Bald schon gibt es die Wimbledon Championship auf Rasen im Juni und/oder Anfang Juli und Ende August sind die US Open als Abschluss an der Reihe. Alle vier Turniere sind medial enorm wirksam, aber es gibt auch schon weitere Ideen im Hinblick auf die Digitalisierung wie etwa die French Open der Zukunft.
Neben den eigentlichen Turnieren gibt es noch Sonderformen. Dazu zählen die Teambewerbe wie der Daviscup bei den Männern und der Fedcup bei den Frauen. Den Saisonabschluss auf Einzelbasis, aber auch bei den Doppelpaaren gibt es bei den Männern mit den ATP Finals und bei den Frauen mit der WTA Tour Championsship als finales Turnier mit sehr vielen Weltranglistenpunkten.
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