Neben dem Tennisplatz, den Spielern mit ihren Schlägern sowie dem Tennisball als Sportgerät braucht es auch eine sportliche Leitung in Form eines Schiedsrichters. Bei kleinen Turnieren kann diese Formulierung durchaus ihre Richtigkeit haben, bei großen Turnieren gibt es aber eine ganze Reihe zusätzlicher Akteure wie den Netzrichtern und den Linienrichtern. Außerdem findet der Oberschiedsrichter Anwendung.
Der Schiedsrichter ist jene Person, die am zentral gelegenen Schiedsrichterstuhl Platz nimmt und das Tennisspiel leitet. Der Stuhl ist ein Hochstuhl und bietet eine sehr gute Sicht auf das gesamte Spielfeld, weshalb der Schiedsrichter auch als Stuhlschiedsrichter oder englisch Headschiedsrichter / Headreferee bezeichnet wird. Die Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, die Einhaltung der Regeln zu überprüfen und sich um den Spielstand zu kümmern. Bei großen Turnieren gibt es eine Anzeigentafel mit dem Zwischenergebnis, doch auch dann wird vom Schiedsrichter nach jedem Punkt der Spielstand genannt.
Im Sinne der Regelüberprüfung ist der Schiedsrichter der Chef am Platz oder bei einer Schiedsrichterin die Chefin. Es gibt weitere Akteure, auf die nachstehend eingegangen wird, aber als Schiedsrichter hat man das Recht, eine Entscheidung eines Linienrichters zu überstimmen, häufig englisch als overrule bezeichnet. Das sollte aber nur der Fall sein, wenn man sich ganz sicher ist, dass die Entscheidung des Linienrichters falsch war.
Der Schiedsrichter ist auch am Beginn des Spiels aktiv, indem er beim Münzwurf und der Entscheidung der Spieler, wer mit dem Service beginnt und von welcher Spielseite aus, involviert ist. Üblicherweise verabschieden sich die Spielerinnen und Spieler auch per Handschlag vom Schiedsrichter nach Ende der Partie. Nur sehr verärgerte Akteure verweigern den Handschlag, meist, weil sie mit manchen Entscheidungen nicht einverstanden waren und beleidigt sind.
Zusätzlich zum Schiedsrichter gibt es auch Linienrichter, die entscheiden müssen, ob ein Ball die Linie berührt hat oder ob er jenseits davon ins Aus geflogen ist. Das ist keine einfache Aufgabe, weil ein Spiel Stunden dauern kann und die Bälle sehr schnell herangeflogen kommen. Man muss in der Sekunde entscheiden, ob der Ball die Linie noch berührt hat und wenn, läuft das Spiel weiter. Wenn der Ball die Linie nicht mehr berührt hat und außerhalb des Feldes landet, muss auf Out entschieden werden und der Punkt ist damit auch gleich entschieden. Wie schwer das manchmal ist, zeigt die moderne Fernsehtechnik, weil man in Zeitlupe per Grafik angezeigt bekommt, wo der Ball wirklich gelandet ist und manchmal kratzt er mit drei Millimeter Fläche gerade noch die Linie - was aber ein korrekter Spielzug gewesen ist.
Hilfestellung gibt es durch moderne Systeme wie dem Hawk-Eye, das genau anzeigen kann, wo der Ball gelandet ist und bei Unsicherheit kann ein Spieler eine Challenge verlangen, eine Überprüfung des letzten Spielzugs mit diesem System, wobei meist drei Challenges pro Satz pro Spieler / Doppelpaar erlaubt sind.
Neben der korrekten Spielweise im Hinblick auf die Linien haben die Linienrichter auch auf Fußfehler beim Aufschlag zu achten. Die Linienrichter sind nicht das ganze Spiel über im Einsatz, sie werden von Zeit zu Zeit ausgetauscht, weil die genaue Beobachtung sehr viel Konzentration in Anspruch nimmt.
Außerdem gibt es Netzrichter, die anzeigen, wenn der Ball das Netz berührt hat. Das spielt während eines Ballwechsels keine Rolle, ist aber beim Aufschlag ein Thema. Wenn der Ball das Netz berührt hat, aber offenbar ungebremst weiterfliegt, muss dies gemeldet werden. Der Aufschlag darf das Netz und auch nicht die obige Netzkante berühren. Fällt der Ball korrekt in das Aufschlagfeld, dann darf der Aufschlag wiederholt werden, andernfalls muss ein zweiter Aufschlag gespielt werden. War dies schon der zweite Aufschlag und der Ball verfehlt nach der Netzberührung das Aufschlagfeld, dann hat man einen Doppelfehler produziert und der Punkt geht an den Rückschläger.
Ein weiterer Funktionär im Tennisspiel ist der Oberschiedsrichter. Er wird kaum wahrgenommen, kann aber eingefordert werden, wenn ein Spieler mit einer Entscheidung nicht einverstanden ist. Das passiert selten, kann aber im Sinne der Spielregeln erfolgen. Häufiger im Fokus steht der Oberschiedsrichter bei der Fragestellung, ob ein Spiel unterbrochen werden sollte, weil es zu stark zu regnen begonnen hat. Der Oberschiedsrichter ist mit den Veranstaltern in Kontakt, kommuniziert mit dem Schiedsrichter und auch die Informationen aus den Wetterberichten langen bei ihm ein, um eine Entscheidung treffen zu können.
Auch bei Einbruch der Dunkelheit oder ungenügender Sicherheit für die Spieler durch rutschige Verhältnisse darf der Oberschiedsrichter ein Spiel unterbrechen.
Das Tennisturnier hat auf verschiedenen Ebenen entscheidende Strukturen. Die eine Ebene betrifft die Durchführung selbst mit der Einschlagzeit vor dem eigentlichen Spiel, den Aufgaben der Schiedsrichter und verschiedenen Zeitregeln im Spiel. Dazu gibt es den Bewerb im Einzel und im Doppel oder auch Mixed als Bewerbe der Tennisturniere selbst.
Die andere Ebene ist die Frage, wie ein Turnier organisiert ist. Das beginnt beim Raster und damit bei der Frage, wie viele Spieler überhaupt teilnehmen können. Der Raster entscheidet über die Qualifikation und die Dimension im Hauptfeld, in das man mit Glück auch noch als Lucky Loser rutschen kann.
Der Raster selbst definiert die Runden bis zum großen Finale. Die kleinste Version ist der 32er-Raster mit somit 32 Spielerinnen oder Spielern. Selten wird der 48er-Raster bemüht, eher schon der 56er-Raster und häufig bei großen Turnieren der 64er-Raster. Eine Sonderform stellt der 96er-Raster dar, den es nur im März in Miami und Indian Wells gibt. Die größte Struktur bietet der 128er-Raster an, bei dem volle sieben Runden gespielt werden und das nur bei den vier Grand Slam-Turnieren.
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