Mit dem Aufschlag beginnt im Tennis jeder Punkt und bei einem Ass (englisch Ace) oder einem Service Winner ist der Punkt auch schon vorbei. Gelingt es aber dem Gegenspieler, der hier als Rückschläger agiert, den Ball regelkonform zurückzuspielen, dann ist ihm ein Rückschlag gelungen, der englisch Return bezeichnet wird.
Der Return kann nur einfach ein Notschlag sein, um den Ball im Spiel zu halten, aber es gibt sehr gute Rückschläger, die den Aufschlag oft richtig "lesen" können. Das bedeutet, sie erahnen frühzeitig, wohin der Aufschläger den Ball spielen möchte und stellen sich auf die Situation ein. Sobald der Ball im Spiel ist, spielen sie ihn nach Wunsch zurück, was bedeutet, dass der Aufschläger vielleicht gar keinen großen Vorteil aus dem Aufschlag hat.
Ein witziges Detail wurde im Jahr 2021 öffentlich, denn Boris Becker war einer der stärksten Aufschläger seiner Zeit und Andre Agassi einer der besten Rückschläger. Becker gewann die ersten Duelle, dann gewann fast nur noch Agassi und Boris Becker hat daheim seiner Frau gesagt, dass Agassi seine Gedanken lesen kann. Im Jahr 2021 trafen sich die beiden und erst dann wurde Boris offenbar, was wirklich passiert ist und wie recht er damals hatte. Denn wenn er den Aufschlag zur Seite spielen wollte, hat er die Zunge zur Seite gestreckt, wollte er einen direkten und geraden Aufschlag spielen, streckte er die Zunge nach vorne aus. Agassi, sauer über die ersten Niederlagen, erkannte das per Videostudium und konnte fortan frühzeitig erkennen, wohin der Aufschlag gespielt wird und gewann die meisten anderen Partien am Stück. So wurde aus einem superstarken Aufschläger ein Unterlegener ...
Die Rolle vom Rückschläger und seinem Rückschlag hängt natürlich auch davon ab, welcher Belag benutzt wird, ob ein starker Aufschläger am Werk ist und wer der Rückschläger ist. Beim Rückschlag hat man größtenteils eine defensive Aufgabe, weil man die Wucht des Aufschlages abfedern muss und häufig nur hoffen kann, dass man den Ball so trifft, dass er regelgerecht in das Feld des Aufschlägers zurückfliegt. Erst dann beginnt der Punkt eigentlich richtig.
Auf Rasen ist dies besonders der Fall, weil es sehr schwer ist, einen starken und platzierten Aufschlag zurückzubringen, selbst dann, wenn man erkennen kann, wohin der Aufschläger den Ball spielt. Bei Sand hat man die einfachsten Möglichkeiten, da der Sandplatz den Ball beim Aufprall etwas abbremst. Deshalb ist die Wirkung des Aufschlages auf dem Sandplatz am geringsten.
Es gibt Spielerinnen und Spieler, die bekannt dafür sind, als Rückschläger besonders erfolgreich zu sein. Thomas Muster war ein solcher, auch Andre Agassi. Die beiden haben selbst bei den stärksten Aufschlägern oft gewusst, wohin der Ball fliegen wird und sich frühzeitig darauf eingestellt, um mit der Geschwindigkeit des Aufschlages einen fast noch stärker wirkenden Rückschlag zu spielen.
Weiterhin ist der Aufschläger im Vorteil, aber der Vorteil hat sich etwas abgeschwächt. Boris Becker hatte mit seinem Aufschlag eine richtige "Waffe", obwohl man eigentlich nicht militärisch formulieren sollte. Es war schwierig, seine starken Aufschläge zu retournieren. Heute gibt es noch stärkere Aufschläger, aber die Beläge sind etwas langsamer geworden und das Training wurde darauf konzentriert, diese Bälle zurück zu bringen.
Und so passiert es immer öfter, dass ein starker Aufschlag durch einen erfolgreichen Rückschlag fast noch schneller zurückkommt und für den Aufschläger (Spieler A) zur Gefahr wird. Denn häufig wird einfach die Geschwindigkeit genutzt, um mit richtiger Technik das Geschoss auf gleiche Weise zurückzubringen. Spielt man den Ball dann auch noch sehr konsequent in die Ecken und zu den Linien, steht Spieler A selbst unter Druck und muss versuchen, den Ball im Spiel zu halten.
Diese Situation führte auch zum Ausdruck Return Winner oder Rückschlag-Gewinnschlag. Denn es kommt vor, dass das Service mit einem so guten Return beantwortet wird, dass daraus ein direkter Punkt entsteht. Man könnte diese Situation auch mit einem Winner umschreiben, aber der Rückschlag nach dem Aufschlag gilt weiterhin als Problemfall und der Return Winner ist die Beachtung, dass man trotzdem einen Punktschlag anbringen hat können.
Die Voraussetzung ist, dass man erahnt, wohin der Spieler A seinen Aufschlag platziert. Wenn man richtig lag, hat man leichtes Spiel und kann die Geschwindigkeit für sich selbst nutzen. So wie es starke Aufschläger gibt, gibt es auch starke Rückspieler, also Leute, die beim Beantworten des Aufschlags sehr hohe Trefferquoten erreichen.
Die wesentlichen Schläge im Tennisspiel oder im Tennissport generell sind der Aufschlag und vor allem die Vorhand und die Rückhand abhängig von der Spielsituation. Die meisten Spieler bevorzugen die Vorhand und da gelingen auch mehr direkte Punkte, also Vorhand Winner. Manche Spieler haben aber auch eine starke Rückhand und es gelingen dort direkte Punkte, die dann Rückhand Winner bezeichnet werden.
Vorhand und Rückhand sind auch die Werkzeuge bei der Beantwortung des gegnerischen Aufschlags und zu deutsch Rückschlag genannt, international aber meist als Return bezeichnet. Gelingt ein Rückschlag als direkter Punkt, hat man den Return Winner erzielen können. Die Grundschläge sind aber auch bei einem Netzangriff gefragt, wenn man selbst an der Grundlinie sich bewegt und den Passierschlag versucht.
Spezielle Schläge gibt es auch wie etwa den Stoppball direkt hinter das Netz, um den Gegner zum Laufen zu bringen. Das Gegenteil ist bei einem Netzangriff der Fall, wenn man den Gegner mit einem hohen Lob ausspielen möchte.
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