Für das Tennisspiel braucht es zwei Leute und diese unterteilen sich in jeder Situation in Aufschläger und Rückschläger. Spielt man das Service in einem Game (oder zu Deutsch den Aufschlag), dann ist man der Aufschläger, andernfalls ist man der Rückschläger. Das ist bei Damen und Herren gleich, auch beim Doppel, wenngleich im Doppelspiel die Partner gerade nicht diese Aufgabe innehaben, vor allem zum Zeitpunkt des Aufschlags.
Als Definition der Tennisregeln gilt ein Spieler als Rückschläger dann, wenn er auf den Aufschlag reagiert. Er zeigt seine Bereitschaft, den Ball in Empfang zu nehmen und hofft auf die richtige Reaktion, wenn der Tennisball mit großer Wucht auf seine Seite geschlagen wird. Seine Aufgabe besteht darin, den Ball regelkonform zurückzuschlagen und so den Ballwechsel fortzuführen. Hat er dies geschafft, kommt es zu weiteren Ballwechseln, wobei der Unterschied zwischen Aufschläger und Rückschläger damit erledigt ist und beide gleichwertige Spieler sind. Der Ausdruck Rückschläger ist also die Umschreibung für die passive Spielsituation beim Aufschlag.
Der Rückschläger ist in der defensiven Situation, aber das nur bedingt. Der Aufschläger kann bei Damen mit bis zu 190 km/h, bei Herren sogar bis 220 oder mehr km/h den Ball über das Netz spielen, womit man wenig Reaktionszeit hat. Daher geht man auch davon aus, dass der Aufschläger sein Aufschlaggame erfolgreich gestalten kann. Der Rückschläger wartet jeweils auf den Ball und muss sich überlegen, wohin der Ball gespielt werden könnte. Bewegt man sich auf die falsche Seite, hat man keine Chance mehr, den Ball zurückzuspielen. Deshalb ist man auch in der Defensive.
Aber ganz stimmt das auch nicht, denn in den 1980er- und 1990er-Jahren gab es mit Becker, Edberg, Navratilova, Ivanisevic und Sampras viele Typen - bei den Herren noch mehr als bei den Damen - die nach dem Aufschlag gleich zum Netz gestürmt sind, um mit einem Volley den Punkt abzuschließen, falls der Rückschläger überhaupt den Ball zurückspielen kann. Heute gibt es diese Serve-and-Volley-Spieler so gut wie gar nicht mehr, nicht einmal auf Rasen. Denn die Rückschläger sind so fit und reaktionsstark geworden, dass sie den vorstürmenden Gegner leicht passieren können. Das heißt, dass der Ball am vorstürmenden Spieler vorbei gespielt wird und vor der Grundlinie im Feld landet. Der Angreifer geht damit ins Leere und verliert den Punkt trotz gutem Aufschlag.
Als Rückschläger wird man wohl unter Druck gesetzt, aber kann gleichzeitig selbst Druck ausüben. Man kann dem Aufschläger signalisieren, wo man den Ball erwartet und orientiert sich dann um, womit der Aufschläger, der dann die andere Seite anvisiert, in die Falle läuft. Und man hat einen psychologischen Vorteil, weil der Aufschläger kann die Nerven wegschmeißen und man gewinnt durch einen Doppelfehler einen Punkt ohne Arbeitsverrichtung. Das gelingt auch, in dem man dafür sorgt, dass der Aufschläger nervös wird. Je knapper der Spielstand, umso eher wird man beim Aufschlag unsicher und das führt zu Fehlern. Als Rückschläger kann man kleine Tänze aufführen, wodurch der Aufschläger nicht weiß, wie man sich entscheiden wird, man kann unterschiedliche Schlagarten beim Rückschlag wählen - mal hart, mal geschnitten - und Selbstbewusstsein zeigen.
Die Körpersprache spielt hier eine große Rolle und gerade unsichere Aufschläger sind dann trotz der eigentlich stärkeren Rolle als Aufschläger in der Defensive.
Das Tennisspiel bietet verschiedene Spielsituationen und auch verschiedene Arten, wie man das Spiel anlegt. Manche Spielarten sind vorgegeben wie der Aufschläger im Fall des durchzuführenden Service oder der Rückschläger im Falle dessen, dass man gerade nicht der Aufschläger ist.
Aber es gibt auch Unterscheidungen, wie man das Tennisspiel generell anlegt. Ein Angriffsspieler stürmt oft ans Netz vor, wobei das heute nicht mehr so oft durchgeführt wird als zu Zeiten von Edberg & Becker. Ein Grundlinienspieler bleibt lieber hinten, kann aber trotzdem mit druckvollem Tennis offensiv agieren. Angriffsspieler und Grundlinienspieler kennt man und kann sie gut einschätzen. Das ist beim Gambler nicht so, denn der spielt nahezu jeden Punkt anders und ist unberechenbar und entsprechend unangenehmer.
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