Dass man als Rollstuhlfahrerin oder Rollstuhlfahrer auch den Tennissport ausüben kann, ist schon lange bekannt, aber die Etablierung als Spitzensport und auch die Möglichkeiten in den Tennisvereinen hatte seine Zeit gebraucht. Heute gibt es bei den großen Turnieren wie den Grand Slam Turnieren einen eigenen Bewerb für Damen und Herren im Rollstuhltennis und natürlich wird auch Doppel gespielt. Grundsätzlich ist dieses Tennis vergleichbar mit dem von Nichtbehinderten, aber ein paar Abweichungen sind doch notwendig, um das Tennisspiel ermöglichen zu können.
Generell gelten die allgemeinen Regeln, die auch für Nichtbehinderte gelten. Aber es gibt Abweichungen, wobei eine davon schon eine entscheidende ist. Beim allgemeinen Tennisspiel darf der Ball einmal aufspringen. Springt er zweimal auf, dann ist ein Fehler gegeben und der Gegner bekommt den Punkt zugesprochen. Im Rollstuhltennis ist dies nicht der Fall, weil hier der Ball zweimal aufspringen darf. Erst wenn der Tennisball dreimal den Boden berührt, ist ein Fehler gegeben und der Punkt entschieden.
Der Rollstuhl wird als Teil des Körpers angesehen und Manipulationen sind nicht gestattet. Es gibt aber Freiheiten beim Antrieb, denn nicht jede Person kann seinen Rollstuhl mit den Armen antreiben. Alternativ darf man den Rollstuhl auch mit den Füßen antreiben. Darüber hinausgehende Hilfsmittel sind nicht erlaubt.
Eine Abweichung ist auch beim Aufschlag gegeben, wobei die grundsätzlichen Überlegungen gleich bleiben. Bei Nichtbehinderte gilt, dass man die Grundlinie und die Fläche in Richtung Netz erst nach Schlagen des Balls berühren darf und beim Rollstuhltennis gilt gleiches, aber bezogen auf den Rollstuhl. Man darf beim Aufschlag den Rollstuhl im Rahmen der Bewegung mit Schub versorgen, aber in den Platz und auf oder über die Grundlinie darf man erst fahren, wenn man schon den Ball gespielt hatte.
Wer den Ball nicht hochwerfen kann, um den Aufschlag durchzuführen, darf durch eine externe Person den Aufwurf durchführen lassen. Entscheidet man sich für diese Lösung, muss sie aber stets gleich durchgeführt werden.
Was passiert, wenn es zu einem Match zwischen einem Rollstuhlfahrer und einem Nichtbehinderten kommt? In dem Fall gilt für den Rollstuhlfahrer das Regelwerk samt Ausnahmen für Rollstuhlfahrer, für den Nichtbehinderten das allgemeine Regelwerk. Das heißt zum Beispiel, dass auf der Seite des Rollstuhlfahrers der Ball zweimal aufspringen darf, auf der Seite des Nichtbehinderten aber wie gehabt nur einmal.
Themenseiten
Rund um den Ball
Fußball
Golfsport
Tennis
Ballsportarten
Sommer und Winter
Wintersport
Wassersport
Motorsport
Ausdauersport
Radsport
Leichtathletik
Lauftraining
Training
und noch mehr...
Weitere Sportarten
Sportstorys
Olympia
Olympische Spiele