Obwohl im heutigen Tennis offenbar nur noch von der Grundlinie gespielt wird, sollte man das Netzspiel ebenfalls beherrschen. Nur komplette Spielerinnen und Spieler schaffen es, über Jahre erfolgreich auftreten zu können und daher ist auch das Können am Netz gefragt. Zusammenfassend wird dann vom Netzspiel gesprochen.
Die große Veränderung im Tennissport brachte es mit sich, dass Netzspieler im Einzel kaum mehr existieren. Angriffsspieler wie Martina Navratilova bei den Damen oder bei den Herren, Experten wie Edberg, Becker, Rafter oder Sampras stürmten bei jeder Gelegenheit zum Netz, um einen schnellen Punktgewinn zu erreichen.
Die Grundvoraussetzung hierfür ist, dass man einen guten Aufschlag hat und dass man eine gute Koordination aufweist. Als Nächstes braucht man Souveränität im Volleyspiel, weil man sonst beim Netz auf verlorenem Posten steht. Ein Grund, warum das Netzspiel an Bedeutung verloren hat, ist die Dynamik des Tennissports.
Es wird so schnell und kraftvoll von der Grundlinie gespielt, dass kaum die Zeit bleibt, um sich vor dem Netz in Position bringen zu können. Deshalb gibt es die Netzangriffe im Einzel nur noch selten, meisten nach einem Angriffsschlag, um mit einem Volley den Punkt abschließen zu können oder man muss zum Netz laufen, weil der Gegner einen Stoppball gespielt hat. Als weite Auslegung kann man auch die Halbvolleys bezeichnen, die meistens als Vorbereitung für den Netzangriff verwendet werden. Und ebenfalls in Netznähe wird gerne der Smash gespielt, wenn der Gegner einen Lob versucht, der aber misslingt.
Es gibt weiterhin auch verschiedene Varianten, wie etwa einen geschnittenen langsamen Ball, mit dem man den Gegner unter Druck setzt, weil man zum Netz aufrückt. Diese Varianten sind jetzt sogar stärker, weil man damit weniger rechnet als früher. Ein Stefan Edberg hat oft so gespielt, dass er den Ball mit einem Chip zum Gegner gespielt hat und dann am Netz auf die Gelegenheit zum Volley wartete.
Das Netzspiel findet sich auch in der Tennisstatistik wieder, wenn aufgezeigt wird, wie viele Netzangriffe erfolgt waren und wie viele davon erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Dabei ist zu relativieren, dass ein Spieler, der häufig vorrückt, natürlich eine schwächere Quote haben wird als jemand, der nur bei absoluter Notwendigkeit oder Sicherheit, den Punkt zu machen, das Netz besucht und dementsprechend bei sieben Netzaktionen leicht sechs Punkte holen kann. Das ergibt eine Topquote, sagt aber wenig über die Qualität des Netzspiels aus.
Generell ist im Tennissport jene Spielerin oder jener Spieler im Vorteil, die/der sowohl an der Grundlinie als auch vorne beim Netz verschiedene Varianten auspacken kann, um für überraschende Spielzüge zu sorgen. Damit wird man unberechenbar und das kann taktisch sehr wichtig sein.
Das Netzspiel erfordert viel Reaktionsvermögen und vor allem Instinkt. Man muss frühzeitig wissen, was der Gegner so spielen könnte, um dann mit dem Volley oder zu deutsch Flugball einen Punkt abschließen zu können. Eine Variante ist der Halbvolley mit einem ähnlichen Ziel. Eine ganz andere Lösung in der Offensive beim Tennisspiel bietet sich mit dem Smash oder zu deutsch Schmetterball an, wenn der Ball aktuell durch eine hohe Flugkurve gespielt wird.
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