Ein unangenehmer Aufschlag im Tennissport ist der Kick-Aufschlag, der vor allem bis zu den 1990er-Jahren gerne gespielt wurde, um mit Serve-and-Volley den Angriff mit dem Service einzuleiten. Stefan Edberg war ein Spieler, der diese Art von Aufschlag besonders gerne eingesetzt hatte und damit auch den Grundstein für seinen Erfolg erreicht hatte.
Heute wird dieser Aufschlag auch noch genutzt, aber in einem anderen Kontext.
Der Kick-Aufschlag unterscheidet sich vom normalen Aufschlag dadurch, dass der Ball beim Schlagen geschnitten wird. Das heißt, dass der Ball nicht mit der direkten Wucht gespielt wird, sondern er wird zwar weiterhin mit Wucht, aber vor allem mit einem leichten Anschneiden gespielt, wodurch sich die Flugrichtung des Balles verändert. Er bekommt damit einen Drall wie der Topspin beim Grundschlag und das hat zur Folge, dass der Ball höher abspringt. Der Rückschläger ist damit gezwungen, einen Schritt zurück zu machen, um den Ball besser kontrollieren zu können. Und damit gewinnt der Aufschläger Zeit, um schneller zum Netz gelangen zu können.
Da der Angriffsspieler aber diesen Kick-Aufschlag meist zur Seite spielt, also in Richtung Seitenlinie, drängt man den Gegenspieler damit aus dem Feld. Er muss versuchen, den Ball in das Feld zurückzuspielen und diesen Winkel kann man nutzen, um am Netz mit dem Volley den Punkt erfolgreich abzuschließen.
Diese Technik ist sehr effektiv, aber sie hat sich fast aufgehört, weil die Fitness der Spielerinnen und Spieler größer wurde und weil die Schlagwucht ebenfalls viel größer wurde. Das hat zur Folge, dass man kaum mehr die Zeit hat, ans Netz vorzurücken, um dieses Spielprinzip auszunutzen. Es gibt daher nur noch wenige Spielerinnen und Spieler, die mit dem Kick-Aufschlag das Serve-and-Volley konsequent durchziehen, selbst auf Rasen wird immer seltener der konsequente Netzangriff gewählt.
Denn dahinter steht die Praxis, dass man am Netz nicht mehr die starke Position hat wie noch in den 1980er- und teilweise 1990er-Jahre, sondern man ist in der Defensive. Von der Grundlinie aus kann man sich aussuchen, in welche Ecke man spielt und mit dem Lob hat man eine zusätzliche defensive Möglichkeit, um durch einen hohen Ball den Angreifer auszuschalten.
Trotzdem wird der Kick-Aufschlag weiterhin auch genutzt, um etwa den Gegner aus dem Feld zu treiben. Der bringt wohl den Ball noch zurück, aber man kann aus dem Halbfeld (zwischen Grundlinie und Aufschlaglinie) den Ball in die andere Ecke spielen und auch so schnell zu einem Punkt kommt. Der Gegenspieler ist dann nur noch am Laufen. Die Idee ist also ähnlich, nur die Ausführung ist anders. Vom Halbfeld aus setzt man den Gegner auch unter Druck, kann aber nicht so leicht passiert werden wie etwa am Netz.
Der Aufschlag ist ein sehr wichtiger Spielzug im Tennis und für einige Speiler wie Fans schon zu mächtig. Mit dem Ass kann man direkt einen Punkt schlagen und das Spiel verkürzen, aber auch der Service Winner führt zum gleichen Ergebnis.
Auf der anderen Seite braucht es Präzision. Ein Fußfehler ist schnell passiert und auch der Doppelfehler kann ungewollt zum Punkt des Gegners werden, der gar keine Aktion setzen musste. Denn der Aufschlag funktioniert nicht jeden Tag gleich. Wind und Wetter und vor allem die eigene Konzentration sind stets anders zu erleben. Es gibt auch verschiedene Spielvarianten, eine davon ist der Kick-Aufschlag.
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