Die Grundlinie ist die hintere abschließende Linie auf beiden Seiten des Tennisplatzes und zeigt damit auch an, wie weit der Gegenspieler den Ball schlagen darf, um den Regeln zu entsprechen. Neben der wichtigen Bedeutung für den ordnungsgemäßen Spielzug ist die Grundlinie auch Namensgeber für ehemals eine Gruppe von Tennisspielerinnen und Tennisspieler, heute ist der Grundlinienspieler eher das normale Auftreten und die übliche Strategie, um ein Spiel zu gestalten.
Denn noch in den 1980er- und teilweise 1990er-Jahre gab es die Unterscheidung zwischen den Angriffsspielern, die schnell ans Netz vorgerückt sind, um dort Druck auszuüben und jenen, die das nicht so gerne wollten und an der Grundlinie blieben. Während ein Stefan Edberg sofort zum Netz vorstürmte, blieb ein Michael Chang oder Andre Agassi lieber hinten und spielte von der Grundlinie aus die verschiedenen Schläge.
Daher hat man die Grundlinienspieler auch sehr gerne als defensive Spieler interpretiert, was zum Teil auch richtig war, zum Teil aber auch grundfalsch. Denn gerade ein Andre Agassi schoss geradezu von der Grundlinie den Ball auf die Seite des Gegners und zwang diesen, unter Druck den Ball zurückzuspielen. Agassi stürmte kaum ans Netz, aber er konnte in das Halbfeld vorrücken, um noch mehr Druck ausüben zu können.
Somit wurde aus dem defensiven Grundlinienspieler, der reagiert, statt zu agieren, ein Spieler, der von der Grundlinie sogar soviel Druck ausüben konnte, dass die Angriffsspieler am Netz oft chancenlos waren. Heute gibt es kaum mehr Spieler, die ständig nach vorne stürmen, wie es Edberg, Becker, Sampras oder bei den Damen Navratilova so gerne taten. Denn die Passierschläge von der Grundlinie sind so gut geworden, dass man meistens am Netz das Nachsehen hat.
Und dennoch gibt es die defensiven Grundlinienspieler auch. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie abwarten, was denn die Gegner so treiben und warten auf ihre Fehler. Es macht ihnen nichts aus, wenn ein Spiel länger dauert, denn mit Geduld erreichen sie auch ihr Ziel. Das funktioniert auf einem langsamen Belag besonders gut und daher gibt es Sandplatzexperten, die mit ihrer Geduld und Ruhe die Angriffsspieler gerne zur Verzweiflung bringen können.
Die Taktik sieht so aus, dass man jeden Ball erlaufen kann und man spielt alles zurück. Hier kann man auch den Ausdruck Gummiwand verwenden. Die Gummiwand spielt alles zurück und der Angriffsspieler wird hektisch. Er möchte mehr Druck ausüben, muss dann aber näher an die Linien spielen, weshalb die Fehlerquote steigt, weil man doch mehr als gewünscht ins Out schießt. Und darauf wartet der defensive Spieler, der viel mehr Geduld hat. Das ist keine so attraktive Spielweise, aber man kommt auch zum Erfolg.
Das Tennisspiel bietet verschiedene Spielsituationen und auch verschiedene Arten, wie man das Spiel anlegt. Manche Spielarten sind vorgegeben wie der Aufschläger im Fall des durchzuführenden Service oder der Rückschläger im Falle dessen, dass man gerade nicht der Aufschläger ist.
Aber es gibt auch Unterscheidungen, wie man das Tennisspiel generell anlegt. Ein Angriffsspieler stürmt oft ans Netz vor, wobei das heute nicht mehr so oft durchgeführt wird als zu Zeiten von Edberg & Becker. Ein Grundlinienspieler bleibt lieber hinten, kann aber trotzdem mit druckvollem Tennis offensiv agieren. Angriffsspieler und Grundlinienspieler kennt man und kann sie gut einschätzen. Das ist beim Gambler nicht so, denn der spielt nahezu jeden Punkt anders und ist unberechenbar und entsprechend unangenehmer.
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