Warum der Radsport so beliebt ist, hat verschiedene Gründe. Einer ist sicher, dass viele Menschen selbst gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind, aber das Rennen an sich ist schon speziell genug und hier besonders auch die Bergstrecken, die zurückgelegt werden. Etappen mit großen Bergen bringen viele Zuschauer an die Straße und auch vor die Fernsehgeräte.
Der Begriff Wegfliegen umschreibt im Straßenradsport, dass Radprofis das Tempo nicht mehr halten können und rasch den Kontakt verlieren. Das gilt vor allem für steile Bergstücke. Dabei gibt es immer wieder ein interessantes Schauspiel, wenn bei einer Etappe eines Giro, einer Vuelta oder der Tour de France ein großes Hauptfeld mit fast 200 Radfahrer sich einem großen Pass nähern. Denn die Favoriten, die allesamt gute Bergfahrer sind, orientieren sich nach vorne, um beim Anstieg keinen Rückstand zu riskieren, während die schwerer gebauten Sprinter sich bereits im hinteren Teil des Feldes aufhalten. Sie wissen, was ihnen gleich blühen wird, wenn die Aktionen an der Spitze losgehen und das ist fast immer der Fall.
Manchmal werden die Berge in moderatem Tempo gefahren, weil man drei oder vier Pässe absolvieren muss und man Kraft für die letzten Berge sparen muss. Aber wenn scharf in einen Berg hineingefahren wird, explodiert das Hauptfeld förmlich. Das heißt, dass hinten die ersten Fahrer schnell "wegfliegen", also den Kontakt zu den Vorderleuten verlieren. Meist sind es verletzte Fahrer oder solche, die noch an den Folgen von Stürzen leiden, die als erste den Kontakt einbüßen. Dann verlieren die Sprinter gruppenweise den Kontakt und so reduziert sich das Feld immer weiter, bis nur noch 30 oder 40 Fahrer zusammen sind, um den Sieg unter sich auszumachen.
Alle anderen Fahrer sind abgehängt und dieses Abhängen erfolgt häufig innerhalb von ein bis zwei Kilometer. Wegfliegen ist daher eine sprachlich nicht ganz korrekte Umschreibung, weist aber darauf hin, dass man nicht einen Abstand von ein paar Meter eingehen muss, sondern wirklich von einem Moment zum nächsten 100 oder mehr Meter Abstand hat und mit völlig unterschiedlichen Geschwindigkeiten weitergefahren wird. Die abgehängten Fahrer bilden dann den Bus, eine Gruppe von Fahrer, die mit gemeinsamem Tempo weiterfahren, um zeitgerecht das Ziel zu erreichen.
Rund um den Straßenradsport gibt es viele Begriffe, auch wegen der zahlreichen medialen Übertragungen. Das Attackieren als Angriff aus einer Gruppe oder dem Hauptfeld ist ein Beispiel dafür. Das kann zur Soloflucht führen, wobei man alleine gegen das Hauptfeld kaum eine Chance hat. Und wird man eingeholt, kommt es oft zum Durchreichen. Aber manchmal bekommt man die zweite Luft.
Rund um den Angriff gibt es weitere Bezeichnungen wie den Ausreissversuch oder auch das Wegfliegen und die Konterattacke als Revanche für einen Angriff. Am Horn ziehen ist auch ein Ausdruck dafür, dass man sich sehr um eine offensive Aktion bemüht. Im Wind fahren ist eine Umschreibung für die vordere Position, wodurch man mehr Kraft braucht. Das Gegenteil ist der Lutscher, der sich um die Mitarbeit wenig bemüht.
Weitere Situationen sind die Neutralisation am Beginn des Rennens oder bei besonderen Vorfällen (Wetter zum Beispiel) und Begriffe aus dem Zielbereich. Der Massensturz ist keine feine Sache und bringt oft schwere Verletzungen, das Foto-Finish ist hingegen die Jury-Entscheidung bei sehr knappen Ausgang. Auch nicht schön ist der Hungerast mitten im Rennen, wenn die Energie verlorengeht.
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