Der Rouleur ist ein Radprofi, der in bestimmten Situationen des Radrennens besonders wichtig ist, der aber auch aufgrund seiner Stärken erkannt werden kann. Denn es handelt sich dabei um einen Radfahrer, der bei einem Straßenrennen die Fähigkeit mitbringt, eine hohe Geschwindigkeit lange halten zu können.
Viele Radprofis, die als Helfer in den Teams arbeiten, um ihre Kapitäne zu unterstützen, können schnell fahren, aber diese Geschwindigkeit nicht lange halten. Sie werden also rascher müde. In einer Fluchtgruppe können sie dies kompensieren, indem sie sich mit den anderen Flüchtenden bei der Führungsarbeit abwechseln. Dadurch ist diese scheinbare Schwäche recht einfach zu kompensieren.
Ein Rouleur wirkt in zwei Situationen besonders nachhaltig. Die eine Situation ist als Helfer im Hauptfeld für den Kapitän, um an der Spitze des Hauptfeldes das Tempo zu bestimmen. Solche Rouleure sind in der Lage, das Feld 50 Kilometer lang anzuführen, ohne entscheidend müde zu werden und damit kommt es zu einer Gleichmäßigkeit bei der Gestaltung der Nachführarbeit im Feld, wenn eine Fluchtgruppe sich gelöst hatte. Man hat in einer Mannschaft für Sprinter oder für mögliche Gesamtsieger gerne einen Rouleur oder vielleicht sogar deren zwei, um die Tempoarbeit besser koordinieren zu können.
Die andere Situation ist im Rahmen einer Fluchtgruppe. Wenn man weiß, dass in der Fluchtgruppe vier Leute sind und alle vier haben nicht wirklich die Grundgeschwindigkeit, um 150 Kilometer vor dem Feld das Tempo halten zu können, ist es meist sehr einfach, die Flüchtenden vor dem Ziel zu stellen. Wenn man aber weiß, dass zwei der vier Fahrer tempogeprüfte Rouleure sind, dann muss man mehr Energie aufwenden, weil die beiden können so schnell wie das Feld fahren. Natürlich sind sie auch irgendwann müde, aber gerade solche Fahrer sind in der Lage, auch in der finalen Phase eines Rennens noch hohe Geschwindigkeiten zu fahren, um vielleicht doch den Etappensieg oder den Sieg im Eintagesrennen zu erreichen.
Im Laufe der Jahrzehnte gab es die verschiedensten Fahrer, die berüchtigt dafür waren, in Etappenrennen die Flucht zu ergreifen und das Feld genervt haben. Sylvain Chavanel war ein solcher, der ständig sich aus dem Hauptfeld verabschiedet hatte, um seiner Wege zu ziehen, und zwar mit konstanter Geschwindigkeit und manchmal stark genug, dass er vor dem Hauptfeld das Ziel erreichen konnte. Hatte er tatkräftige Hilfe in der Fluchtgruppe, erhöhte sich die Chance zusätzlich.
Er ist nur einer von vielen Radprofis im Laufe der Jahre, der diesen Ruf erworben hat. Ein Rouleur ist auch als guter Allrounder zu umschreiben. Diese Fahrer können Hügel gut überwinden, haben ihr Potenzial auch im Zeitfahren und können bei Bedarf auch sprinten. Vor allem aber könne sie das Hauptfeld auf Trab halten, wenn sie wieder einmal eine Fluchtgruppe gefunden haben.
Im Radrennen gibt es die unterschiedlichsten Typen und Rollen innerhalb der Mannschaft. Wenn es um den Sprint geht, dann braucht es einen Anfahrer für ein hohes Thema. Davon profitiert der Sprinter und er muss aber auch liefern und den Sieg für seine Mannschaft holen. Bevor es zum Sprint kommt, sorgt der Wasserträger für die Unterstützung und holt Getränke vom Teamfahrzeug.
Geht es in die Berge, dann sind die Bergfahrer gefragt. Die besten unter ihnen werden auch als Bergziege bezeichnet. Sie sind leicht und können daher auch besser und schneller die Pässe hinaufklettern. In den großen Rundfahrten ist das die Voraussetzung für ein gutes Gesamtergebnis. Hat man die Fähigkeit, dann ist man auch ein Klassementfahrer und manche fahren ganz gut hinauf, aber noch besser hinunter, ein solcher Radprofi ist dann ein Abfahrtsspezialist.
Zwischen dem Sprinter und der Bergziege gibt es noch andere Fahrer wie den Allrounder, der alles recht gut kann. Ein Rouleur ist wiederum ein Radprofi, der eine hohe Geschwindigkeit lange halten kann. Und ein Ausreisser ist ein Fahrer, der dem Feld enteilt, wobei es auch Leute gibt, die ständig angreifen.
Weitere Bezeichnungen im Straßenradsport betreffen den Kapitän im Team, was einer sein kann, der viele Sprints in einem Sprinterteam gewinnt oder einer, der in der Gesamtwertung gewinnen soll. Radprofis mit vielen Erfolgen gelten auch als Siegfahrer, wobei sie meist Edelhelfer für den Erfolg zur Unterstützung brauchen.
Themenseiten
Rund um den Ball
Fußball
Golfsport
Tennis
Ballsportarten
Sommer und Winter
Wintersport
Wassersport
Motorsport
Ausdauersport
Radsport
Leichtathletik
Lauftraining
Training
und noch mehr...
Weitere Sportarten
Sportstorys
Olympia
Olympische Spiele