Jede Mannschaft im Straßenrennen des Radsports hat einen Kapitän, wobei es auf das Rennen ankommt, welche Aufgabe der Kapitän erfüllt oder auch, warum gerade dieser eine Radprofi der Kapitän seiner Mannschaft ist. Damit wird die Hierarchie des gesamten Teams vordefiniert, was für die Gestaltung des Rennens wesentlich ist und auch für die eigene Taktik und Zielsetzung.
Bei einem Eintagesrennen sind die Kapitäne der Mannschaften meistens Sprinter, weil als Kapitän jener Fahrer ausgewählt und bestimmt wird, der die größten Erfolgschancen hat. Es macht keinen Sinn, einen Mitfahrer als Kapitän zu bestimmen, der sich im Massensprint nicht durchsetzen kann, es macht aber auch keinen Sinn, einen Sprinter auszuwählen, wenn das Eintagesrennen über höhere Berge verläuft und die Siegchancen überschaubar sind.
Die Konsequenz aus der Bestimmung zum Kapitän ist die Tatsache, dass man Hilfe bekommt und nicht helfen muss. Als Kapitän holt man normalerweise kein Wasser vom Teamfahrzeug, sondern bekommt das Wasser von den Kollegen (Wasserträger) zugestellt. Man braucht also keine Kraft aufwenden, um sich zurückfallen zu lassen und später aufzuholen, um seine Position im Feld wieder einzunehmen. Gleichzeitig hat man aber auch mehr Druck, denn die Mannschaft fährt für den Kapitän und wenn dieser nichts zusammenbringt, werden die Kollegen nicht sehr glücklich sein.
Bei großen Rundfahrten gibt es völlig unterschiedliche Strategien. Es gibt Mannschaften, deren Kapitän jener Fahrer ist, der in der Gesamtwertung die Chance hat, die Rundfahrt zu gewinnen. Alles wird dieser Siegoption untergeordnet, häufig hat man keine Unterstützung für den oder die Sprinter im Team übrig. Andere Teams haben keinen, der in der Gesamtwertung eine Rolle spielen kann und bestimmten den sprintstärksten Fahrer zum Kapitän. Er wird bei einer Tour de France am Ende zwar drei Stunden Rückstand in der Gesamtwertung haben, aber das ist egal, wenn er drei Etappen gewinnen konnte. Daher fährt die Mannschaft in dem Fall vor allem auf den Flachetappen für den Kapitän, um den Sprintsieg zu ermöglichen. Und dann gibt es noch Mannschaften, die haben weder das eine noch das andere und Kapitän ist meist der erfahrenste Fahrer. Ziel dieser Mannschaft ist es, in Ausreißergruppen mitzufahren und vielleicht bei den Sprints zu überraschen.
In großen Mannschaften mit mehr Geld und daher auch erfahreneren Profis kann es einen Leutnant geben, einen Fahrer, der Ansehen hat und die Interessen des Kapitäns schützt, wo es notwendig sein sollte. Solche Profis sind selbst nicht für den Sieg zuständig, sie können aber bei der Koordination mithelfen und haben auch im Fahrerfeld etwas zu sagen. Dann ist nicht immer der Kapitän derjenige, der seine Meinung kundtut oder auch Befehle erteilt, sondern sein Partner und Kollege.
Es gibt auch die Konstruktion, dass es mehr als einen Kapitän gibt, wobei das meistens keine so gute und praktische Idee ist. Movistar hatte etwa bei der Tour de France 2018 mit Nairo Quintana, Mikel Landa und Alejandro Valverde gleich drei bärenstarke Fahrer, die allesamt Kapitäne waren. Das hieß, dass jeder der drei gewinnen hätte können und letztlich stand man sich ziemlich im Weg und gewonnen hat zwar nicht Chris Froome, den man besiegen wollte, sondern dessen Kollege und Langzeitedelhelfer Gerraint Thomas. Hätte Movistar sich auf einen Siegfahrer verständigt, wäre es vielleicht anders ausgegangen.
Der Radsport ist vielseitig und reicht von der Bahn über BMX-Rennen bis zur Straße. Aber gerade die Straße oder der Straßenradsport hat besonders viel Tradition und weiterhin eine große Bedeutung. Besonders die Tour de France wird rund um den Erdball präsentiert, aber auch die Eintagesklassiker im Frühjahr interessieren die Massen.
Daher gibt es viele Begriffe, die sich herausgebildet haben. Wir haben sie in Kategorien untergliedert, die von den Bewerben und der Rennabwicklung bis zu einschlägigen Begriffen im Renngeschehen reichen.
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