Vor der führenden Fluchtgruppe im Straßenrennen des Radsports fährt das Führungsmotorrad, das zwei Funktionen hat. Die erste Funktion dient der Information, denn es kündigt die Fahrer an, sodass die Menschen, die den Straßenrand säumen, wissen, dass die Rennfahrer nun gleich kommen werden. Sie können dann mit dem Jubeln und Anfeuern beginnen.
Die zweite Funktion ist noch viel wichtiger, denn die Aufgabe des Teams, das auf dem Führungsmotorrad sitzt, ist die Absicherung der Strecke. Es darf kein Auto im Weg sein, es dürfen keine Passanten die Straße überqueren und der Straßenverkehr muss angehalten werden. Wobei bei den großen Rennen ohnehin die Straße gesperrt ist, damit es zu keinen Unfällen kommen kann.
Und trotz dieser Maßnahme passieren immer wieder Unfälle, zum Teil auch sehr ungewöhnliche. Bei einer Tour de France Etappe hatte ein deutscher Radprofi einmal eine Kollision mit seinem Rad mit einem Hund, der seinem Besitzer enteilt war. Zum Glück ist weder dem Fahrer noch dem Hund viel passiert, aber dieser Zusammenstoß hatte ausgereicht, um das Vorderrad völlig zu demolieren - womit man die Wucht erkennen konnte, die bei einem solchen Aufprall freigesetzt wird.
Schlimmere Unfälle sind schon passiert, wenn jemand sich nicht an die Absperrung gehalten hat und in das Feld mit Motorrad oder Auto gerast ist. Solche Unglücke passieren zum Glück selten, aber sie sind nie ganz ausgeschlossen. Deshalb ist die Organisation eines Straßenrennens auch sehr wichtig, um die Sicherheit zu gewährleisten und mittels Funk kann auch kommuniziert werden, wenn es doch ein Problem geben sollte.
Das Führungsmotorrad ist dabei eine sehr wichtige Einrichtung innerhalb dieses Konzepts, um die Durchführung sicherzustellen und die Fahrer zu schützen, die immerhin mit 40 - 60 km/h unterwegs sind - bei einer Abfahrt sogar noch deutlich schneller. Erst wenn man an der Straße steht und sieht, wie schnell die Fahrer auf ihren dünnen Reifen vorbeizischen, erkennt man die Gefahr. Vielen ist das nicht bewusst, doch durch die Organisation und Einheiten wie dem Führungsmotorrad kann man die Sicherheit deutlich erhöhen und die Aufmerksamkeit im Publikum wecken.
Zudem sind etwa bei Bergpassagen auch Leute der Polizei und zivile Helfer vor Ort, um etwaige Probleme zu verhindern, wie sogenannte Fans, die die Linie der Fahrer kreuzen. Sie werden durch das Führungsmotorrad auch informiert, dass es gleich ernst wird mit ihrem Einsatz.
Das Rennen im Straßenradsport - mit Ausnahme der Zeitfahren - kennt das Hauptfeld und die Fluchtgruppe sowie das Spannungsverhältnis der beiden Gruppen. Es kann aber dazwischen auch noch eine Gruppe von Verfolger geben. Mit Hilfe des Führungsmotorrad wird der ganze Renntross geleitet, hinter dem Feld gibt es mit dem Besenwagen ein nicht so beliebtes Fahrzeug, vor allem bei schweren Bergetappen der großen Rundfahrten.
Mit von der Partie ist natürlich die Rennleitung und prüft die Rennsituation. Gewisse Entscheidungen können damit vor Ort getroffen werden, vor allem die Kommunikation mit den Mannschaften. Auch der Rennarzt ist mit eigenem Fahrzeug und medizinischer Ausstattung vor Ort. Die Rennleitung ist aber schon lange vor der eigentlichen Fahrt mit dem Rennen betraut, etwa in Sachen geplanter Streckenführung und während des Rennens mit der Streckenkontrolle.
Weitere Fahrzeuge rund um die Radprofis gibt es mit dem Teamfahrzeug für die Versorgung der Rennfahrer während der oft vielstundigen Rennen. Der neutrale Materialwagen kann Rennfahrer mit Ausrüstung aushelfen, wenn das Teamfahrzeug nicht zur Verfügung steht. Und dann gibt es noch einige Begleiter per Motorrad mit der Motorradkamera, die die tollen Bilder direkt von der Strecke nach Hause schicken können.
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