Typisch für das Straßenrennen im Radsport ist die Fluchtgruppe, die sich aus Radprofis zusammensetzt, die ihr Heil in der Flucht sehen. Sie lösen sich aus dem großen Hauptfeld aller Teilnehmer, die gemeinsam beim Start losgefahren sind und versuchen mit hoher Geschwindigkeit einen Vorsprung herauszufahren.
Die Fluchtgruppe ist eine Zusammensetzung von Radprofis, die aus dem Hauptfeld früh angreifen, um vor dem Feld möglichst das Ziel erreichen zu können. In ganz seltenen Fällen kann es einen Flüchtenden geben, der aber keine Chance hat. Zwei Fahrer sind möglich, aber auch chancenlos, es können in der Fluchtgruppe aber beliebig viele Fahrer sein - mitunter gibt es sogar ein großes Feld von 30 bis 40 Fahrer, dann aber nur in einer Etappe einer großen Rundfahrt ohne Favoriten.
Wenn das Hauptfeld nicht reagiert, haben die Flüchtenden ihr Ziel erreicht und können eine hohe Geschwindigkeit beibehalten, um den Vorsprung zu vergrößern. Meist ist es aber so, dass eher im Hauptfeld Ruhe einkehrt und man eine zügige, aber nicht übertrieben hohe Geschwindigkeit wählt, um die Kilometer abzuspulen, die bis ins Ziel noch zu fahren sind.
Durch den Tourfunk werden die Teams informiert, wie groß der Vorsprung der Fluchtgruppe ist und lange Zeit passiert im Hauptfeld wenig. Die Fluchtgruppe kann durchaus auf einer langen Etappe zehn oder mehr Minuten Vorsprung herausholen, auch bei einem Eintagesrennen ist dies möglich. Aber irgendwann werden die Teammanager nervös und beauftragen ihre Fahrer an die Spitze des Hauptfeldes.
In jedem Team gibt es Helfer, die dann die Aufgabe haben, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Man erkennt dies sehr deutlich, in dem aus einem breit gefächerten Feld ein schmales Band wird, weil jeder den Windschatten des Vordermannes nutzt und daher zeigt das Hauptfeld den Charakter einer langen Schnur. In der Fluchtgruppe gibt es diese Unterschiede hingegen nicht.
Dort wird je nach Größe abwechselnd Führungsarbeit geleistet. Man spricht auch von einer Fluchtgruppe, wenn nur zwei Fahrer sich vom Hauptfeld lösen konnten. Sind mehrere Fahrer beteiligt, dann wird gerne der belgische Kreisel gewählt, dabei fährt man eine kurze Strecke an der Spitze und fährt dann zur Seite, damit der Hintermann die Führung übernehmen kann. Der vorher Führende lässt sich langsam bis an das Ende der Gruppe zurückfallen und so entsteht eine ständige Abwechslung der Führungsarbeit, um sich im Windschatten erholen zu können und sicherzustellen, dass die Geschwindigkeit dennoch hoch bleibt.
Und dennoch kommen die Fluchtgruppen selten durch, weil im Hauptfeld sehr hohe Geschwindigkeiten gefahren werden können. Die Fahrer verstecken sich im Windschatten 150 oder mehr Kilometer lang und können dann noch viel Kraft einsetzen, während die Flüchtenden ständig arbeiten mussten und müde werden. Selbst sehr große Vorsprünge werden rasch aufgeholt. Man rechnet meist so, dass innerhalb von 10 Kilometer eine Minute aufgeholt werden kann. Deshalb wird bei einem Vorsprung von fünf Minuten das Hauptfeld spätestens 50 km vor dem Ziel aktiv.
Das Rennen im Straßenradsport - mit Ausnahme der Zeitfahren - kennt das Hauptfeld und die Fluchtgruppe sowie das Spannungsverhältnis der beiden Gruppen. Es kann aber dazwischen auch noch eine Gruppe von Verfolger geben. Mit Hilfe des Führungsmotorrad wird der ganze Renntross geleitet, hinter dem Feld gibt es mit dem Besenwagen ein nicht so beliebtes Fahrzeug, vor allem bei schweren Bergetappen der großen Rundfahrten.
Mit von der Partie ist natürlich die Rennleitung und prüft die Rennsituation. Gewisse Entscheidungen können damit vor Ort getroffen werden, vor allem die Kommunikation mit den Mannschaften. Auch der Rennarzt ist mit eigenem Fahrzeug und medizinischer Ausstattung vor Ort. Die Rennleitung ist aber schon lange vor der eigentlichen Fahrt mit dem Rennen betraut, etwa in Sachen geplanter Streckenführung und während des Rennens mit der Streckenkontrolle.
Weitere Fahrzeuge rund um die Radprofis gibt es mit dem Teamfahrzeug für die Versorgung der Rennfahrer während der oft vielstundigen Rennen. Der neutrale Materialwagen kann Rennfahrer mit Ausrüstung aushelfen, wenn das Teamfahrzeug nicht zur Verfügung steht. Und dann gibt es noch einige Begleiter per Motorrad mit der Motorradkamera, die die tollen Bilder direkt von der Strecke nach Hause schicken können.
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