Abhängig vom Rennen gibt es manchmal oder regelmäßig Bonifikationen, die die besten einer Etappe in Anspruch nehmen können, wobei dies von Rennen zu Rennen unterschiedlich gehandhabt werden kann. Eine Bonifikation ist eine Zeitgutschrift, die zum Beispiel bei einer Sprintwertung oder auch beim Zielsprint vergeben wird und dabei die besten Fahrer belohnt.
Unter der Bonifikation versteht man im Radsport eine Zeitgutschrift, etwa für den Sieg eines Zwischensprints oder des Zielsprints einer Etappe. Es kann solche Gutschriften auch im Eintagesrennen geben, das ist aber eher selten. Meist gelten solche Regelungen bei Rundfahrten, wobei es die Punkte für die Punktewertung (Sprintwertung) gibt, die Zeitgutschrift kommt noch dazu.
Bei manchen Etappenrennen wird zum Beispiel für jede Sprintwertung eine Bonifikation vergeben, und zwar sechs Sekunden für den ersten, vier für den zweiten und zwei Sekunden für den dritten Fahrer, der die Sprintlinie überquert. Das bedeutet, dass zum Beispiel bei einem Massensprint und der ersten Etappe diese Sekunden darüber entscheiden können, ob die Fahrer, die vielleicht im Ziel nur mit dem Feld mitgerollt sind und keine Rolle gespielt haben, einen der vorderen Plätze in der Gesamtwertung einnehmen können oder nicht.
Da bei solchen Etappenrennen aber noch mehr Zeitgutschriften im Ziel verteilt werden, wird es schwierig, die Gesamtwertung zu holen. Hat es aber eine Etappe mit drei Sprintwertungen gegeben, die allesamt vom gleichen Fahrer gewonnen wurden, dann hat er 18 Sekunden auf das Feld Vorsprung und bei gleicher Zeit kann dies bedeuten, dass sich seine Fluchtbeteiligung mehr als ausgezahlt hat.
Unterschiedlich werden die Wertungen auch im Laufe der Zeit eingesetzt. Das gilt vor allem für die Bergankünfte, bei denen mal Zeitgutschriften verteilt werden und mal nicht. Die Bergpunkte werden sowieso vergeben, aber mit der Bonifikation, sofern es eine gibt, kann man den Abstand zur Konkurrenz vergrößern und manchmal haben diese Bonussekunden auch zu einem Wechsel in der Gesamtführung geführt, was ohne Gutschriften nicht möglich gewesen wäre.
Die Bonifikation umfasst nur ein paar Sekunden, aber diese Sekunden können bei einem knappen Ergebnis sehr wesentlich sein, zum Beispiel bei einer einwöchigen Rundfahrt mit wenigen schweren Bergen, bei der Sprinter und Allrounder ähnliche Chancen haben und damit die Gruppe der Favoriten weit größer ist als bei den schweren Rundfahrten mit hohen Bergen.
Bei einer Tour de France sind die Zeitgutschriften fast immer egal, die Sprintpunkte sind für die Punktewertung wichtiger. Denn die Sprinter haben in der Gesamtwertung ohnehin keine Chance und damit spielt der kleine Vorteil von zwei oder auch sechs Sekunden keine Rolle. Bei einer kleinen Rundfahrt kann das schon anders aussehen, abhängig vom Profil.
Die Tour Down Under in Australien ist zum Beispiel eine Rundfahrt, bei der solche Zeitgutschriften über Sieg und Niederlage entscheiden können. Bei der Österreich Rundfahrt oder der Tour de Suisse, ebenfalls einwöchige Rundfahrten, spielen die Zeitgutschriften der Bonifikation gar keine Rolle, weil die Gesamtwertung wird auf den Bergen festgeschrieben und nicht bei den kleinen Sprints.
Die Etappen bei der Rundfahrt werden in drei Kategorien untergliedert, wobei es noch eine zusätzliche Einheit mit dem Zeitfahren gibt. Die drei Kategorien sind die Flachetappe, die Mittelgebirgsetappe sowie die Bergetappe als schwerstes Teilstück. Zusätzlich gibt es die Fahrt gegen die Uhr, die jede der drei Kategorien nutzen kann.
Das Zeitfahren ist meist ein Einzelzeitfahren als persönlicher Kampf gegen die Uhr, aber es gibt auch das Teamzeitfahren mit der gesamten Mannschaft. Und seltener wird das Bergzeitfahren angesetzt, bei dem die Kletterer im Vorteil sind, sonst sind sie meist chancenlos.
Für viele Radsportfans sind gerade die Bergetappen das Herz einer Rundfahrt, vor allem der großen Rundfahrten. Man nennt die schwersten Stücke auch Königsetappe mit meist den höchsten Pässen, wobei hier auch der Begriff Hochgebirgsetappe genutzt wird. Die Karenzzeit ist dann ein Thema der Sprinter, denn sie dürfen sich nicht zu viel Zeit lassen. Immer öfter wird die Bergetappe am Berg selbst entschieden und das führt zur Bergankunft.
Generell kommt es oft zu einem Zielsprint selbst bei einer Bergankunft. Bei den Flachetappen ist das häufig ein Massensprint mit sehr hoher Geschwindigkeit. Für das Punktetrikot spielt der Zwischensprint eine Rolle, weil es dort wie auch im Ziel eine Bonifikation geben kann.
Wichtig bei der Durchführung ist die Verpflegungszone mit frischer Nahrung und mit Getränke, wobei man aus dem Teamwagen auch versorgt werden kann. Wesentliche Begriffe sind auch der Prolog als Einführung in die Rundfahrt, der Tourfunk wie bei der Tour de France Radio Tour und natürlich der Teufelslappen als Kennzeichnung des letzten Kilometers - diesen gibt es am Berg genauso wie auf der Flachetappe.
Themenseiten
Rund um den Ball
Fußball
Golfsport
Tennis
Ballsportarten
Sommer und Winter
Wintersport
Wassersport
Motorsport
Ausdauersport
Radsport
Leichtathletik
Lauftraining
Training
und noch mehr...
Weitere Sportarten
Sportstorys
Olympia
Olympische Spiele