Bei den offiziellen Präsentationen der Strecke einer Radrundfahrt und auch auf den Webseiten zum Thema werden die Etappen in drei Kategorien untergliedert: Flachetappe, Mittelgebirgsetappe und Hochgebirgsetappe. An diese offiziellen Definitionen halten sich Reporter und Fans aber nicht unbedingt und daher wird hauptsächlich von der Bergetappe gesprochen und geschrieben, wenn es um die Beurteilung des Streckenprofils geht.
Mit der Bergetappe ist meist die Hochgebirgsetappe gemeint, also ein Teilstück der Radrundfahrt, das mit großen Hürden und Herausforderungen auf die Radprofis wartet. Bergetappen in den Alpen im Rahmen der Tour de France oder in den Dolomiten beim Giro sind gleichzeitig Bergetappen und Hochgebirgsetappen mit Pässen bis zu 2.000 Meter Seehöhe oder darüber hinaus. Die Anstiege sind lang und steil, wobei es auf das Gebirge und den Pass ankommt. Es geht aber auch anders, denn etwa im Norden von Spanien gibt es Bergetappen mit Bergen, die nur 500 Meter hoch sind - sie werden aber vom Meeresniveau aus angefahren und sind nicht weniger anstrengend als die hohen Pässe im Alpenraum.
Denn die Anstiege in den Dolomiten sind häufig deutlich steiler als jene in den Alpen, weshalb es beim Giro auch 20 und mehr Prozent steile Rampen geben kann, während bei der Tour eher scheinbar gemächliche 8 bis 15 Prozent möglich sind. Dafür sind die Klettereien länger - anstrengend ist beides. Bei den Pyrenäen sind die Anstiege auch in der Regel etwas steiler als in den Alpen, wobei dies auch generell nicht zu sagen ist, da es auch in den Alpen sehr anspruchsvolle Klettereien mit hoher Prozentzahl gibt.
Mit der Definition als Bergetappe ist eine grundsätzliche Aussage schon getroffen, denn ein Massensprint scheidet aus und ob eine Fluchtgruppe vor dem Feld das Ziel erreichen kann, ist auch zweifelhaft, weil gerade die hohen Pässe Anlass genug für die Favoriten ist, die Konkurrenz abzuschütteln und Zeit gutzumachen.
Aber es gibt verschiedene Arten, wie man so ein Teilstück fahren kann. Es gab schon schwere Bergetappen mit vier hohen Pässen, aber bis zum vierten und letzten Berg, der teilweise auch als Bergankunft gefahren wird, passiert kaum etwas und es herrscht Ruhe im Feld der Favoriten. Erst am Ende wird angegriffen.
Und dann gibt es die gleiche Etappe und vom ersten Berg an gibt es Stress, weil sich ständig neue Fluchtgruppen zusammenfinden, die in ihrer Zusammensetzung irgendjemanden nicht passen und deshalb werden die Gruppen wieder eingeholt. Für Sprinter und andere, die sich am hohen Berg schwertun, ist die erste Variante natürlich viel angenehmer.
Man kann verschiedene Zugänge zu diesen Teilstücken einer bekannten Radrundfahrt haben. Manche sehen zwar die gebotene Leistung der Profis, schauen sich aber gleichzeitig via Fernseher oder mobilem Gerät die wunderbare Landschaft an, die zum Teil sogar per Insert beschrieben und vorgestellt wird. Das ist Tourismuswerbung pur.
Für die Rundfahrt ist die Bergetappe ein Kriterium, und zwar vor allem für jene Profis, die die Rundfahrt gerne gewinnen wollen. Sie wissen, dass sie sich an so einem Tag nicht verstecken dürfen und müssen ihre Form beweisen. Ihre Kollegen wissen auch, dass viel Arbeit wartet und die Sprinter wissen, dass das wieder ein ganz schwerer Tag wird.
Und trotzdem, obwohl man die Favoriten kennt, weiß man nie, was genau passieren wird. Es ist kaum möglich, ein Feuerwerk abzulassen und alle Gipfel mit höchster Geschwindigkeit zu erklettern, weil irgendwann die Kraft fehlt. Die Fans freuen sich auf so ein Feuerwerk und sind enttäuscht, wenn drei Berge lang nichts passiert, aber so einfach ist das nicht. Trotzdem sind diese Etappen oft das Kriterium, denn hier entstehen die Zeitabstände, die letztlich über Sieg und Niederlage entscheiden.
Die Etappen bei der Rundfahrt werden in drei Kategorien untergliedert, wobei es noch eine zusätzliche Einheit mit dem Zeitfahren gibt. Die drei Kategorien sind die Flachetappe, die Mittelgebirgsetappe sowie die Bergetappe als schwerstes Teilstück. Zusätzlich gibt es die Fahrt gegen die Uhr, die jede der drei Kategorien nutzen kann.
Das Zeitfahren ist meist ein Einzelzeitfahren als persönlicher Kampf gegen die Uhr, aber es gibt auch das Teamzeitfahren mit der gesamten Mannschaft. Und seltener wird das Bergzeitfahren angesetzt, bei dem die Kletterer im Vorteil sind, sonst sind sie meist chancenlos.
Für viele Radsportfans sind gerade die Bergetappen das Herz einer Rundfahrt, vor allem der großen Rundfahrten. Man nennt die schwersten Stücke auch Königsetappe mit meist den höchsten Pässen, wobei hier auch der Begriff Hochgebirgsetappe genutzt wird. Die Karenzzeit ist dann ein Thema der Sprinter, denn sie dürfen sich nicht zu viel Zeit lassen. Immer öfter wird die Bergetappe am Berg selbst entschieden und das führt zur Bergankunft.
Generell kommt es oft zu einem Zielsprint selbst bei einer Bergankunft. Bei den Flachetappen ist das häufig ein Massensprint mit sehr hoher Geschwindigkeit. Für das Punktetrikot spielt der Zwischensprint eine Rolle, weil es dort wie auch im Ziel eine Bonifikation geben kann.
Wichtig bei der Durchführung ist die Verpflegungszone mit frischer Nahrung und mit Getränke, wobei man aus dem Teamwagen auch versorgt werden kann. Wesentliche Begriffe sind auch der Prolog als Einführung in die Rundfahrt, der Tourfunk wie bei der Tour de France Radio Tour und natürlich der Teufelslappen als Kennzeichnung des letzten Kilometers - diesen gibt es am Berg genauso wie auf der Flachetappe.
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