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Die Parallel-Rennen sind eine der Säulen des modernen Snowboardsports und es gibt eine eigene Weltcupwertung dafür, bei der die Ergebnisse im Slalom und im Riesentorlauf zusammengetragen werden. Der Parallel-Riesentorlauf ist schon länger im Weltcup ein Thema, der Slalom wurde hinzugefügt, wobei beide Rennen idente Spielregeln beim Rennverlauf haben, nur die Rahmenbedingungen sind unterschiedlich.
Die grundsätzlichen Spielregeln beim Parallel-Riesentorlauf (auch Riesenslalom bezeichnet) oder abgekürzt PSG gelten für Frauen und Männer gleichermaßen. Als Grundlage gilt ein Hang, der eine Strecke von 120 Meter Höhendifferenz Minimum und 200 Höhenmeter Maximum aufweist. Diese Höhendifferenz muss gegeben sein, damit ein Rennen gemäß der Regeln überhaupt durchführbar sein kann. Die Höhendifferenz ist aber nur der Grundwert. Dazu braucht es auch eine Streckenlänge von 400 bis 700 Meter. Empfohlen wird eine Streckenlänge um die 550 Meter. Das Gefälle sollte bei 16 Grad liegen (+/- 2 Grad).
Außerdem muss die Strecke zumindest 40 Meter breit sein, damit zwei Kurse nebeneinander gesteckt werden können. Damit das Rennen wirklich durchgeführt werden kann, braucht es Tore, wie man das vom alpinen Skisport her auch kennt. Die Tore beim Snowboard-Slalom sind aber anders gestaltet, weil die Innenstange ist viel kürzer und sehr flexibel, die Außenstange ist höher und ein wenig vergleichbar mit den alpinen Toren. Bei zwei gesteckten Kursen hat der linke eine andere Farbe als der rechte, wobei aus Sicht vom Starthaus der linke Kurs immer rot und der andere immer blau bestückt wird. So kann man auch davon sprechen, dass der eine auf dem roten und der andere auf dem blauen Kurs unterwegs ist.
Schließlich gilt auch noch, dass für die Rennen der Profis die Piste entsprechend präpariert wird. Vergleichbar mit dem alpinen Skisport brauchen die Frauen und Männer im Rennen eine harte Schneeauflage, damit sie ihre Kurven entsprechend mit dem Board ziehen können und nicht ständig einsinken. Das reduziert die Sturzgefahr und sorgt auch für faire Bedingungen.
Ein Kurs beinhaltet um die 25 Tore, wobei das Ziel der Kurssetzung darin bestehen soll, das Gelände zu berücksichtigen und eine maximale Geschwindigkeit zuzulassen. Andererseits sollen keine Kombinationen gesteckt werden, die kaum fahrbar sind oder die sogar zu einer Gefahr für Damen und Herren werden könnten. Der Kurs soll interessant gesteckt werden und nicht von oben bis unten immer die gleiche Systematik aufweisen.
Zwischen den Toren gibt es einen Abstand von 20 bis 27 Meter maximal. Der Kurs ist so zu gestalten, dass er eine Herausforderung darstellt und nicht langweilig ist, aber er darf auch nicht gefährlich sein. Dazu zählt, dass man keine Tore setzt, durch die die Teilnehmer gezwungen sind, scharf zu bremsen oder sich anderweitig in Gefahr zu bringen.
Die letzten Tore eines Kurses sind meist recht direkt gesetzt, weil die Teilnehmer spektakulär mit Höchstgeschwindigkeit durch das Ziel fahren können sollen. Das ist auch publikumswirksam wichtig. Außerdem ist zu beachten, dass die Kurse eine ausreichende Distanz zueinander haben und das ist im Fall des Riesentorlaufs ein Abstand von 9 bis 12 Meter.
Der Ablauf der Kurssetzung erfolgt in dem Sinne, dass zuerst der Hang besichtigt wird, dann setzt der Kurssetzer die Strecke und die Jury überprüft die Tore (richtige Farbe, Position) und gibt die Strecke für das Rennen frei.
Qualifikation
Bevor das eigentliche Rennen beginnt, gibt es eine Qualifikation, wobei es davon abhängt, wie viele Leute teilnehmen. Wenn es zum Beispiel 50 oder mehr Teilnehmer gibt, dann gibt es 16 Finalplätze. Sind es weniger als 50 Teilnehmer, dann stehen auch nur acht Finalplätze zur Verfügung.
Das bedeutet, dass man vor dem eigentlichen Rennen die Qualifikation überstehen muss, und zwar in dem Sinne, dass man den originalen Kurs gegen die Zeit fahren muss. Dabei gibt es zwei Verfahren. Mit einem Lauf gibt es die direkte Qualifikation, zum Beispiel die schnellsten 16 Damen oder Herren. Werden aber zwei Läufe angesetzt, dann qualifizieren sich die schnellsten acht des ersten Laufes und dann wieder die schnellsten acht des zweiten Laufes - vorausgesetzt, dass es 16 Finalplätze gibt.
Gibt es den Fall, dass am 16. Platz zwei oder mehr Teilnehmer mit identer Zeit klassiert sind, dann erfolgt ein Stechen, also noch ein Durchgang.
Das Rennen
Gestartet wird vom Starthaus aus, bei dem für beide Kurse die jeweiligen Teilnehmer in Position gehen. Hinter dem Starthaus befindet sich der Startbereich mit einer Länge von 30 Meter und einer Breite von 10 Meter, in dem sich die Teilnehmer vorbereiten können. Das Starthaus selbst hat eine Länge von sechs Meter.
Der Starter informiert sich, dass die Strecken frei sind und fragt die Teilnehmer, ob sie startklar sind. Danach gibt er das Startsignal und die beiden stürzen sich aus dem Starthaus, um den Kurs so schnell wie möglich im Sinne der Kurssetzung zu absolvieren. Dabei gilt bei 16 Finalteilnehmern folgende Reihenfolge, basierend auf der Qualifikation:
Platz 1 - Platz 16
Platz 8 - Platz 9
Platz 5 - Platz 12
Platz 4 - Platz 13
Platz 3 - Platz 14
Platz 6 - Platz 11
Platz 7 - Platz 10
Platz 2 - Platz 15
Der besser Platzierte nutzt im ersten Durchgang den roten (linken) Kurs, im zweiten Durchgang wird die Seite gewechselt, sodass alle einmal den roten und einmal den blauen Kurs bewältigt haben. Beide Läufe werden zusammengezählt und wer schneller war, steigt in die nächste Runde auf. Das wird bis zum Finale so durchgezogen.
Dabei gibt es ein großes und ein kleines Finale (Big Final / Small Final). Im kleinen Finale wird Platz drei ausgefahren, im großen Finale wird der Sieger oder die Siegerin ermittelt. Die Plätze dahinter bis Rang 16 werden nach den gestoppten Zeiten festgelegt.
Sonderfälle
Was ist, wenn einer im ersten Durchgang stürzt? In dem Fall wird mit einer 4%-Strafe (meist 1,5 Sekunden) der zweite Lauf bestritten. Damit hat man aber kaum mehr eine Chance, in die nächste Runde aufzusteigen.
Was passiert, wenn beide Teilnehmer nach zwei Läufen die gleiche Zeit erreicht haben? Dann gilt die schnellere Qualifikationszeit als Kriterium.
Der Snowboardsport ist längst zu einer sehr professionellen Rennserie geworden, bei der es verschiedene Arten von Bewerbe gibt, die durch die zahlreichen Abkürzungen für Laien gar nicht so leicht zu erfassen sind. Ein Klassiker ist dabei die Halfpipe, die man auch vom Skateboard her kennt und davon ist der Bewerb auch abgeleitet.
Der Bewerb in der Halfpipe (abgekürzt HP) gehört zu den Freestyle-Bewerben. Die beiden anderen ist der große Sprung auf der Schanze als Big Air (BA) bezeichnet und der Hindernisparcour des Slopestyle (SBS).
Ein wahres Spektakel ist die Fahrt im Snowboardcross oder Boardercross (SBX) mit vier Teilnehmern, die gleichzeitig einen anspruchsvollen Kurs samt Steilkurven und Sprünge zu absolvieren haben. Die Strecke wäre schon eine Herausforderung, aber das Ganze dann noch zu viert ist immer ein Garant für spannende Momente.
Die dritte Säule neben Freestyle und Snowboardcross ist im Snowboardsport das Parallelrennen. Dabei gibt es den Slalom und den Riesenslalom, wobei immer zwei Läufer gegeneinander auf der Strecke einen Kurs abfahren. Diese Bewerbe sind noch am ehesten mit den alpinen Skirennen vergleichbar.
Die Höhepunkte in der Saison sind jedes Jahr der Weltcupwertungen mit den Einzelbewerben, aber auch die Medaillen bei den olympischen Winterspielen sowie bei der alle zwei Jahre stattfindenden Weltmeisterschaft. Beim Weltcup irritiert so manchen Beobachter, wie es sich mit den Punkten verhält, weil hier werden nicht 100 Punkte für einen Sieg vergeben, sondern 1.000 und selbst auf Rang 96 würde man noch Punkte erhalten - so viele Teilnehmer gibt es in anderen Wintersportarten oftmals gar nicht.
Was auch eine Herausforderung für das gelegentliche Publikum sein kann, sind die Begriffe. Je nach Richtung der Drehung, Kombination oder auch dem Griff zum Snowboard bei Sprüngen gibt es unterschiedliche Begriffe und zwar eine ganze Reihe davon.
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