Nicht nur die Windstärke selbst ist ein Kriterium für die Durchführung des Skispringen, sondern auch die Festlegung, wie viel Wind zulässig ist, damit die Fairness im Wettkampf gewahrt bleiben kann. Und diese Festlegung nennt man Windkorridor, womit die Rahmenbedingungen für den Bewerb festgelegt werden.
Mit dem Begriff Korridor oder Windkorridor ist nämlich die Einteilung des Windes gemeint. Dabei wird festgelegt, wie stark der Wind blasen darf und ab wann ein Sprung zulässig ist. Ist der Sprung möglich, dann wird die Ampel auf grün geschaltet und der Springer abgelassen. Bläst der Wind stärker als im Windkorridor festgelegt, muss abgewartet werden, bis eine ruhigere Phase eintritt. So ist sichergestellt, dass es für alle Teilnehmer ähnliche Bedingungen gibt.
In früheren Jahren hat man nach Gefühl entschieden, ob der Wind zu stark bläst und man eine Unterbrechung des Sprungbewerbs veranlasst oder nicht. Zwar wusste man, dass der Wind in manchen Situationen unterschiedlich stark bläst und die Fairness stark darunter leidet, aber genaue Spielregeln gab es eigentlich nicht.
Durch die Einführung des Korridors wurde eine deutliche Verbesserung erreicht. Der Korridor gilt für drei Messwerte. Der Wind wird im Rahmen des Skispringens beim Absprung, in der Flugphase und beim Auslauf, also in der finalen Flugphase gemessen. Vor Beginn des Bewerbs wird der Wind gemessen und es wird die Wettervorschau für die Zeitspanne, in der das Skispringen ausgetragen wird, berücksichtigt. Dann wird der Korridor festgelegt. Dabei wird für jeden der drei Messteile eine Unter- und eine Obergrenze ermittelt. Ist der Wind unter der Grenze oder über der Grenze des Korridors, dann muss zugewartet werden, bis der Wind sich wieder im Korridor befindet, also in dem Bereich zwischen den beiden ermittelten Grenzen.
Durch Schaffung des Korridors ist sichergestellt, dass eine gewisse Fairness erhalten bleibt. Natürlich kann ein Springer bei Windstille nicht die Weite erreichen wie einer mit 3 Meter Aufwind pro Sekunde. Solche Ungerechtigkeiten wird es immer geben. Wird der Korridor auf 1 - 2,5 Meter Aufwind pro Sekunde eingestellt und man hat gar keinen Aufwind, dann ist es nur recht und billig, dass abgewartet wird, weil man sonst gegen die Konkurrenz keine Chance hätte.
Die Grundlage des Windes beim Skispringen ist einfach: kommt der Wind von vorne (vom Auslauf zur Schanze), dann hat man einen Aufwind und wird besser getragen. Die Sprünge können daher sehr viel weiter reichen. Das Gegenteil ist der Rückenwind (von der Schanze zum Auslauf), der den Skispringer nach unten drückt und kürzere Sprünge zur Folge hat. Dazu gibt es natürlich auch den Seitenwind, der besonders gefährlich werden kann.
Mit den Windpunkten, die eingeführt wurden, ist es möglich geworden, Unterschiede beim Wind in der Wertung zu berücksichtigen, doch wenn der eine Springer Aufwind hat und der andere fast keinen Wind, helfen die Windpunkte nur zum Teil, da man dennoch praktisch keine Chance hat. Aber durch den Windkorridor in Kombination mit den eingeführten Windpunkten hat man vermeiden können, dass ein Durchgang abgebrochen und wiederholt werden muss, weil sich der Wind gedreht, abgeschwächt oder verstärkt hat. Nur wenn er gefährlich wird, muss man reagieren.
Ob es überhaupt einen Wind geben wird oder aktuell im Bewerb des Skispringens gibt, zeigt der Windmesser, wobei es mehrere Anzeigen gibt. Eine Möglichkeit, störenden Wind ein Stück weit auszuschließen, ist die Errichtung von einem Windnetz.
Der Wind generell kann als Aufwind von vorne kommen und damit große Weiten möglich machen, er kann als Rückenwind von hinten blasen und die Weiten dadurch verkürzen oder er kann als sehr gefährlicher Seitenwind wirken, der schwer zu kontrollieren ist. Ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung des Windes ist im Wettbewerb des Skispringens der Windkorridor.
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