Bevor ein neues Skispringen starten kann, gibt es eine neue Weltcupwertung nach Abschluss des letzten Bewerbs. Wie bei den Alpinen gibt es auch bei den Skispringern - oder generell beim nordischen Sport wie Langlauf und Nordische Kombination - für die besten 30 Teilnehmerinnen oder Teilnehmer Weltcuppunkte.
Aus den bisher in der aktuellen Saison ermittelten Ergebnissen entsteht so eine Weltcuprangliste, die für das neue Skispringen wichtig sind. Denn die besten zehn der Weltcupwertung waren lange Zeit fix für den nächsten Bewerb qualifiziert. Sie durften bei der Qualifikation mitspringen, nahmen natürlich auch beim Training teil, waren aber auch bei misslungenem Sprung im Bewerb vertreten.
Mit der Saison 2017/18 hat man das geändert und seither muss jeder sich qualifizieren, selbst der Führende in der Weltcupgesamtwertung. Da jederzeit ein Sprung misslingen kann, ist das schon eine starke Veränderung, aber gleichzeitig wird die Qualifikation dadurch noch spannender. Die bisherige Lösung war natürlich für die besten zehn Springer der Weltcupwertung ein großer Vorteil, weil sie entspannt bei der Qualifikation mitwirken konnten oder sie konnten es sich leisten, diese überhaupt zu schwänzen. Jetzt geht das nicht mehr.
Die Weltcupwertung bleibt aber für die Reihenfolge wichtig. Der Weltcupbeste startet in der Qualifikation und auch im ersten Durchgang des echten Bewerbs als Letzter. Leute, die noch keine Weltcuppunkte erzielen konnten, beginnen hingegen am Beginn des ersten Durchgangs. Damit wird für das Publikum die Spannung erhöht, denn man muss bis zu den letzten Springern warten, bis man ein Gesamtbild vom Leistungsvermögen hat. Für die besten bedeutet dies, dass sie oft den Vorteil haben, sich die Konkurrenz anschauen zu können und die Bedingungen besser abschätzen lernen.
Manchmal ist die Regelung natürlich auch ein Eigentor, weil die Bedingungen immer schwieriger werden und man praktisch nichts dagegen machen kann. Obwohl auch das entschärft wurde, weil man mit den Punkten wie Windpunkte und Gatepunkte nachhelfen kann.
Ein wichtiger Faktor beim Teilnehmerfeld und damit auch bei der Berücksichtigung für das nächste Skispringen ist auch die Angehörigkeit zu der jeweiligen Nation. Denn per Teilnehmerquote ist festgelegt, wie viele Skispringerinnen oder Skispringer eine Nation aufbieten darf.
Die Weltrangliste setzt sich aus Punkten zusammen, die als FIS-Punkte bezeichnet werden. Diese sind genauso hoch wie die Weltcuppunkte und es ergibt sich damit eine Rangliste, die der Weltcup-Gesamtwertung ähnlich ist. Nur die Ergebnisse des Sommer Grand Prix sind in der Weltrangliste auch eingetragen, die es im Weltcup nicht gibt.
Aus dieser Liste werden die besten 55 Springer ermittelt, die beim nächsten Weltcupspringen an den Start gehen dürfen. Dazu kommen die besten drei Springer aus dem Continental Cup und zwar aus der letzten Periode. Das heißt, dass die Leute, die im Continental Cup zuletzt sehr gute Leistungen gezeigt haben, eine Chance erhalten, sich im Weltcup zu beweisen. Die Teilnehmerquote umfasst also 58 Leute, wobei diese Zahl noch durch eine nationale Gruppe ergänzt werden kann. Das sind Skispringer, die nur deshalb an den Start gehen dürfen, weil in ihrem Heimatland das Springen stattfindet. Das sind meist Nachwuchsspringer, die eine Chance erhalten, sich in der Qualifikation zu beweisen.
Als zweite Ebene bei der Startliste gilt die Nationenquote, die auf der Teilnehmerquote aufbaut. Jede Nation hat ein bestimmten Kontingent an Leute, die genannt werden dürfen. Wenn eine Nationalmannschaft sehr starke Leute im Team hat, die jeder gewinnen können, kann es auch passieren, dass es zehn Springer innerhalb der genannten 55 der Weltrangliste gibt, die teilnahmeberechtigt wären. Dann greift die Nationenquote, weil mehr als sieben Leute darf der Trainer nicht nennen, sechs dürfen tatsächlich springen. Mit dem Zusatz des Continental Cups kann man die Zahl noch erhöhen, auch die nationale Gruppe bietet eine solche Möglichkeit. Aber generell sind die besten Teams mit einer Quote von sechs Skispringer pro Weltcupspringen begrenzt.
Kleine Nationen haben diese Möglichkeiten nicht. Haben sie zumindest einen Weltcuppunkt insgesamt erreicht, darf ein Springer in die Qualifikation und zwei weitere beim Training mitwirken.
Der Wettbewerb im professionellen Skispringen beginnt lange vor dem ersten Sprung, denn es muss einmal geklärt werden, wer die Teilnehmer sein können und dürfen. Die Altersbegrenzung spielt dabei eine Rolle. Die zugelassenen Skispringer nehmen dann am Training teil und absolvieren schließlich auch die Qualifikation, wobei bei dieser die Reihung der Springer nach der Weltcup Rangliste erfolgt.
Das Springen selbst erfolgt mit einem Probesprung ohne Wertung, ehe mit dem 1. Durchgang und dem Finale im 2. Durchgang die Entscheidung im Wettbewerb gesucht wird. Eine wichtige Rolle vom Training bis zum 2. Durchgang spielen immer die Vorspringer mit der Aufgabe, etwa bei unsicheren Windbedingungen ihre Eindrücke zu vermitteln. So kann man auch besser die Anlauflänge bestimmen.
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