Beim Skispringen gibt es keine Bestzeit, sondern Bestpunkte, die darüber entscheiden, wer den Bewerb gewinnen konnte und wer nicht. Zwar münden diese Erkenntnisse im Laufe einer Weltcupsaison in Weltcuppunkte, die man vom Ski Alpin oder vom Langlaufen auch kennt, doch beim Einzelbewerb - zum Beispiel bei einer Weltmeisterschaft oder bei Olympischen Winterspielen - zählen ausschließlich die Wertungspunkte des Skispringens.
Im Skispringen sind viele verschiedenen Faktoren zusammengekommen. Früher gab es die Weite mit den Weitenpunkten und die Haltungsnoten. Heute gibt es weit mehr:
Die Weitenpunkte ergeben sich einerseits durch die erzielte Weite im Sprung und andererseits durch die Schanzenart. Denn ein Meter ist auf der Normalschanze 2,0 Punkte wert, auf der Großschanze aber nur noch 1,8 Punkte und beim Skifliegen ab 170 Meter gar nur 1,2 Punkte.
Das Kriterium im Skispringen ist neben einem weiten Sprung seine Ausführung und damit die Haltungsnoten. Es gibt dabei drei Bereiche, die die Sprungrichter berücksichtigen müssen, und zwar ist dies der Flug selbst, die Landung und das Ausfahren bis zur Sturzgrenze. Wenn man zwei Meter weiter als die Konkurrenz springt, aber mit den Armen rudert oder die Ski unkontrolliert auf- und abschwingen, gibt es Punkteabzüge und wiegen häufig schwerer als die Weitenpunkte. Denn die Sprungrichter erkennen dies und reagieren mit niedrigeren Punkten.
Beim Flug ist die symmetrische Haltung, die Haltung der Arme und des ganzen Körpers zu berücksichtigen. Unsicherheiten durch eine Windböe oder andere Situationen, in denen man nicht sich gleichmäßig durch die Luft bewegt, bringt Abzüge. Die zweite Phase ist mit der Landung gegeben. Während im Flug wenige Abzüge erfolgen, weil man ohne gleichmäßiger Haltung auch gar keine Chance hätte, ist die Landung schon schwieriger. Es gibt Skispringer, die als Stilisten gelten und eine sehr schöne Telemarklandung zeigen, andere schaffen es gerade noch, sicher zu landen und kassieren deutliche Punktabzüge.
Schließlich gibt es noch die Auslaufphase. Wenn man zwar sicher landet, aber danach stürzt, ist der Sprung trotzdem als gestürzt gewertet und man bekommt nur 6,0 Punkte. Auch die Haltung gilt nach der Landung als Bewertungskriterium. Wenn man das Gleichgewicht verliert und sich seitlich neigt, nicht aber stürzt, wird dies auch berücksichtigt.
Im Gegensatz zu früher gibt es auch Punkte für das verwendete Gate, die sogenannten Gatepunkte. Wenn verkürzt wird, hat man weniger Anlauf ergo weniger Geschwindigkeit und so kann man starken Aufwind entgegenwirken. Mit den Gatepunkten kann man auch während eines Durchgangs die Anlauflänge ändern und rechnet dann Punkte hinzu oder weg, je nach Situation.
Die große Veränderung waren aber die Windpunkte. Früher musste man bei drehendem Wind den Durchgang nochmals starten. Heute kann man mit starken Abzügen oder Aufschlägen geänderte Windsituationen kompensieren und den Bewerb damit fernsehtauglicher machen. So kann es sein, dass ein Springer starken Aufwind hat und einen Abzug von 20 Punkte bekommt, während drei Springer später Rückenwind bläst und man 5 Punkte aufgeschlagen bekommen.
Lange Jahre brauchte man nur zwei Informationen für die Bewertung der Sprünge: die Weite und die Haltungsnoten. Heute ist das komplizierter, aber auch praktischer geworden. Die Weitenpunkte sind weiterhin ein wichtiges Kriterium wie auch die Haltungsnoten, aber es braucht auch die Gatepunkte für die Beurteilung der Anlauflänge sowie die Windpunkte für die Rücksichtnahme auf veränderten Wind. Das ergibt die Gesamtnote für das sportliche Ergebnis. Das heißt, dass die Sprungrichter mit ihren Haltungsnoten weiterhin sehr wichtig sind, aber bei stark wechselndem Wind können die Windpunkte das Ergebnis sehr stark beeinflussen. Dass jemand mit 93 m Weite besser ist als jemand mit 99 m ist dadurch möglich geworden, das war früher undenkbar (bei gleicher Landung).
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