Bevor das eigentliche Skispringen mit dem ersten Durchgang beginnt, gibt es noch einen Probesprung. Dieser wird nicht bewertet, hat aber für die Jury ebenso wie für die Skispringer eine große Bedeutung, wobei man den Sprung aber auch auslassen kann. Das wird meist aber nicht so gemacht, und zwar aus gutem Grund.
Der Probesprung ist eine Möglichkeit, sich auf die Bedingungen am Wettkampftag einzustimmen. Theoretisch kennt man die Schanze sehr gut, denn mit zumindest zwei Trainingssprüngen und dem Qualifikationssprung hatte man drei Möglichkeiten, um die richtige Technik für den besten Sprung zu finden und sich auf die Bedingungen einzustellen. In manchen Fällen wie zum Beispiel bei den olympischen Winterspielen gibt es sogar zwei Trainingstage.
Aber es kann sein, dass sich die Bedingungen verändert haben. War beim Training ein Rückenwind zu spüren, so kann es am Wettkampftag einen Aufwind geben. Der Probesprung bietet die Möglichkeit, diese Veränderungen vor dem Wettkampf wahrzunehmen und sich besser darauf einzustellen, bevor es wirklich um Sieg und Niederlage geht. Daher nehmen die meisten der qualifizierten Athleten die Option wahr und springen noch einmal zu Tale, ohne dass es Wertungspunkte gibt.
Auch für das Publikum ist der Probesprung interessant, weil sich die Spannung aufbaut, man die ersten Sprünge erleben kann und damit etwas los ist, bevor der Bewerb richtig startet. Und auch die Jury ist dankbar für die Möglichkeit, weil sie aufgrund der Windbedingungen und Weiten besser erkennen kann, ab welchem Gate gesprungen werden soll - gehen die Sprünge zu weit oder sind sie zu kurz? Die Einstellung für den Bewerb kann man so nochmals hinterfragen.
Wetterbedingt kann es sein, dass am Vortag die Qualifikation nicht durchgeführt werden konnte. Die Jury wird dann im Normalfall die Qualifikation statt dem Probesprung anberaumen, was für die fix qualifizierten Athleten - die besten zehn der Gesamtwertung - keine Rolle spielt, weil sie trotzdem quasi einen Probesprung haben. Alle anderen müssen bereits ihre Leistung abrufen, um das Feld der 50 im Skispringen oder 40 im Skifliegen zu erreichen.
Man kann auch den Probesprung auslassen, wenn man davon überzeugt ist, dass man die Schanze im Griff hat, was vor allem nach sehr guten Sprüngen am Vortag ganz gerne gemacht wird. Allerdings springen die meisten doch mit, wobei sie nicht an die Leistungsgrenzen gehen, wenn sie sich ihrer Sache sehr sicher sind. Man spricht dann oft von einem lockeren Trainingssprung, der dazu dient, noch einmal das Fluggefühl aufzubauen, bevor es um Weltcuppunkte oder vielleicht sogar Medaillen geht.
Der Wettbewerb im professionellen Skispringen beginnt lange vor dem ersten Sprung, denn es muss einmal geklärt werden, wer die Teilnehmer sein können und dürfen. Die Altersbegrenzung spielt dabei eine Rolle. Die zugelassenen Skispringer nehmen dann am Training teil und absolvieren schließlich auch die Qualifikation, wobei bei dieser die Reihung der Springer nach der Weltcup Rangliste erfolgt.
Das Springen selbst erfolgt mit einem Probesprung ohne Wertung, ehe mit dem 1. Durchgang und dem Finale im 2. Durchgang die Entscheidung im Wettbewerb gesucht wird. Eine wichtige Rolle vom Training bis zum 2. Durchgang spielen immer die Vorspringer mit der Aufgabe, etwa bei unsicheren Windbedingungen ihre Eindrücke zu vermitteln. So kann man auch besser die Anlauflänge bestimmen.
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