Im Weltcup ist meistens die Großschanzen im Einsatz, wenn ein Skispringen durchgeführt wird. Diese Schanzen bieten weite Flüge, aber sind nicht so substanzraubend wie die Flugschanzen, die eine ganz andere Stresssituation nach sich ziehen. Normalschanzen werden selten in den Weltcupkalender aufgenommen - zumindest bei den Männern. Die Frauen springen aber durchaus noch häufiger im Weltcup von der Normalschanze.
Als Normalschanze bezeichnet man kleinere Sprungschanzen, die früher als K90-Schanzen benannt waren. Das lag daran, dass bei den meisten Normalschanzen nicht viel mehr als 90 Meter an Sprungweite möglich war und der kritische Punkt, wie der K-Punkt definiert wurde, bei 90 Meter lag. Heute springt man auch bei der Normalschanze dank V-Stil darüber hinaus. Manche Normalschanzen lassen auch Sprünge bis zu 110 Meter zu, aber weiter geht es nicht, denn dann wäre fast ein Charakter einer Großschanze gegeben.
Interessant wird die Normalschanze in den Jahren, in denen es Weltmeisterschaften gibt oder vor allem in denen, die mit Olympischen Winterspielen bestückt sind. Denn dann braucht es auch Wettkämpfe auf den kleineren Schanzen, um im Kampf mit Medaillen auf diese Erfahrungen aufbauen zu können. Daher werden Wettkämpfe auf der Normalschanze eingebaut, um auch abseits der Großschanze üben zu können - und das bei Wettkampfbedingungen.
Der große Unterschied zwischen der Großschanze und der Normalschanze besteht darin, dass die Streuung deutlich geringer ist. Bei einer Großschanze kann ein starker Springer in Topform auch schon fünf Meter oder mehr der Konkurrenz davonfliegen. Bei einer Normalschanze ist das fast unmöglich. Daher ist die Haltung, vor allem jene bei der Landung, von sehr großer Bedeutung. Mit der Weite alleine gewinnt man bei der Normalschanze kaum etwas - im Gegenteil: springt man zwei Meter weiter und muss dann aber auf die Telemark-Landung verzichten, verliert man mehr Punkte, als mit kürzerem Sprung und schöner, sicherer Landung.
Bei der Normalschanze sind jene im Vorteil, die einen starken Absprung haben. Diese können diese Kraft gut einsetzen und auf Weite kommen, während bei der Großschanze die Flugfähigkeiten auch schon zum Tragen kommen.
Durch den V-Stil mussten nahezu alle Schanzen überarbeitet werden und das ist bei den Großschanzen durchwegs passiert. Bei den Normalschanzen hingegen kaum und daher gibt es im Weltcup der Männer fast nur noch Bewerbe von der Großschanze - gestreut mit ein paar Bewerben beim Skifliegen. Die Normalschanze gibt es nur vor den Großereignissen zum Gewöhnen - also vor einer WM oder den olympischen Winterspielen.
Da aber in den letzten Jahren der Weltcup der Frauen immer wichtiger wurde, haben die Normalschanzen wieder den Weltcup zu Gast - aber eben mit den Frauen statt den Männern. Zum Teil werden auch Schanzen in China oder anderen Ländern in den Weltcupkalender eingebaut, auf denen es kaum bis nie Weltcupbewerbe der Männer gab.
Die große Veränderung im Skispringen kann anhand der verwendeten Schanzen sehr gut nachvollzogen werden. Lange Zeit gab es etwa genausoviele Springen von der Normalschanze wie auch von der Großschanze und damit sowohl für starke Abspringer (Normalschanze) als auch für sehr gute Flieger (Großschanze) viele Möglichkeiten zu gewinnen. In der Zwischenzeit ist die Normalschanze kaum mehr ein Thema und nur vor Großereignissen zwecks Training mehrfach am Programm.
Stattdessen gibt es zusätzlich zu den Großschanzen auch die Flugschanze mit einer eigenen Weltcupwertung bei den Männern. Losgelöst von der Schanzendimension sind aber der K-Punkt und die Hill Size wichtige Kriterien - auch für die Festlegung der Juryweite und der Weite, ab der über Änderungen im Anlauf nachgedacht werden muss.
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