Die größte Anlage für das Skispringen ist die Flugschanze. Sie hat nun mit der Normalschanze gar nichts gemein und ist eine massive Erweiterung der Großschanze. Zwar gibt es Großschanzen mit der Möglichkeit von weiten Sprüngen, aber mit der Flugschanze, die schon einmal höhere Anlaufgeschwindigkeiten zulässt, gibt es Flüge jenseits der 200 Meter.
Die Flugschanze hat einen größeren Aufbau als die Großschanze und ermöglicht durch eine längere Anfahrt Geschwindigkeiten von 100 km/h oder mehr im Vergleich zu den 90 km/h bei der Großschanze. Eine höhere Geschwindigkeit bedeutet für die Skiflieger, dass sie mit mehr Tempo abspringen und daher auch einen höheren Luftstand erreichen können, der sie bei idealer Lage in der Luft weit nach unten tragen kann. Damit man dies bewerkstelligen kann, braucht es einen hohen Aufbau und einen langen Anlauf.
So wie die anderen Sprungschanzen musste es auch bei den Flugschanzen erhebliche Veränderungen geben, weil durch Einführung des V-Stils ganz andere Weiten möglich wurden. Im klassischen Stil hatten die Skispringern oftmals 120 Meter bei der Großschanze erreicht und sprangen mit dem V-Stil plötzlich 130 Meter und weiter und bei der Flugschanze wurde dies noch extremer. Lange Jahre war es etwas Besonderes, wenn man 175 bis 185 Meter erreichen konnte. 191 Meter war der lange Zeit auch von der FIS eingefrorene Weltrekord, aber mit dem V-Stil flogen die Springer viel weiter.
Andreas Goldberger war der erste, der die magische 200 Meter-Marke überfliegen konnte und die Flugschanzen mussten erweitert werden, vor allem auch im Hinblick auf den Auslauf und das Ziel, weil man eine größere Strecke für die längeren Flüge braucht. Stück für Stück wurde der Weltrekord nach oben getrieben und Flüge von 210 Meter oder mehr waren keine Seltenheit mehr.
In Vikersund wurde mit einer neuen und noch größeren Schanze ein neuer Rekord von 245 Meter erflogen, der in der Zwischenzeit aber auch schon überboten wurde. Die 250 Meter sind bereits abgehakt, ob man 300 Meter auch einmal fliegen wird können, bleibt abzuwarten.
Die große Veränderung im Skispringen kann anhand der verwendeten Schanzen sehr gut nachvollzogen werden. Lange Zeit gab es etwa genausoviele Springen von der Normalschanze wie auch von der Großschanze und damit sowohl für starke Abspringer (Normalschanze) als auch für sehr gute Flieger (Großschanze) viele Möglichkeiten zu gewinnen. In der Zwischenzeit ist die Normalschanze kaum mehr ein Thema und nur vor Großereignissen zwecks Training mehrfach am Programm.
Stattdessen gibt es zusätzlich zu den Großschanzen auch die Flugschanze mit einer eigenen Weltcupwertung bei den Männern. Losgelöst von der Schanzendimension sind aber der K-Punkt und die Hill Size wichtige Kriterien - auch für die Festlegung der Juryweite und der Weite, ab der über Änderungen im Anlauf nachgedacht werden muss.
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