Dass es eine Rennjury gibt, ist eigentlich oft gar nicht zu merken und doch ist sie ein wichtiges Gremium bei jedem alpinen Skirennen. Die Rennjury wird vor allem dann im Mittelpunkt stehen, wenn die Situation im Rennen nicht ganz so optimal ist, wie man es sich wünscht. Das kann mit dem Wetter zusammenhängen, aber auch mit Situationen im Rennen selbst.
Die Rennjury ist im alpinen Rennsport dafür zuständig, dass das Rennen optimal verläuft. Das betrifft die Sicherheit an der Strecke, die Vorbereitung, aber auch die Einhaltung der Regeln. Gibt es Unklarheiten bei einer Fahrt, dann ist die Rennjury zuständig, um die Einhaltung der Regeln zu überprüfen.
Die erste Situation ist das Wetter. Ob eine Abfahrt gefahren werden kann oder nicht, entscheidet zwar das Wetter oft ohne Jury, aber die Jury hat bei unklaren Verhältnissen die Entscheidung zu treffen, ob das Rennen abgesagt werden muss oder nicht. Manchmal erfolgt sofort die Absage, wenn es in der Nacht vor dem Rennen so stark geschneit hat, dass die Piste unmöglich rechtzeitig fertig präpariert werden kann. Andernfalls kann auch nach hinten verschoben werden, sodass das Rennen vielleicht eine Stunde später beginnt. Das passiert häufiger bei Nebel oder starkem Wind mit der Hoffnung, dass es später besseres Wetter gibt.
Die andere Situation, in der die Jury dem TV-Publikum bewusster wird, ist dann gegeben, wenn Streitfälle gibt. Das passiert häufiger beim Slalom und der Frage, ob ein Läufer ein bestimmtes Tor auf der richtigen Seite überquert hat oder nicht. Entscheidet die Rennjury, dass das Tor richtig passiert wurde, dann darf der Läufer beim zweiten Durchgang teilnehmen - wenn er sich qualifiziert hatte, andernfalls wird er disqualifiziert und aus der Ergebnisliste gestrichen.
Die Rennjury besteht aus Technikern, die unterschiedliche Verantwortungsbereiche übernehmen. Sie sind für den einwandfreien Ablauf des Rennens verantwortlich, entscheiden in den oben genannten Situationen und unterbrechen das Rennen, wenn es notwendig ist, beispielsweise nach einem Sturz. Sie sind auch für die Sicherheit zuständig und damit für die Gewährleistung des Rennablaufes.
Offiziell ist es aber ein Wettkampfgericht oder Kampfgericht (KG), das sich aus dem Chefkampfrichter, dem Sportwart, dem Wettkampfleiter sowie Streckenchef, Start- und Zielrichter zusammensetzt. Außer den letztgenannten Richtern haben alle ein Stimmrecht, sollte es zu einer Abstimmung kommen, zum Beispiel bei schwierigen Wetterbedingungen. Den Vorsitz hat der Chefkampfrichter, der auch nach außen hin die Verantwortung trägt.
Ein Rennleiter arbeitet oft im Hintergrund und wird vom Publikum vor Ort oder vom TV-Publikum kaum wahrgenommen. Nur bei Diskussionen über die Piste, Verschiebungen beim Wetter oder ähnlichen Dingen wird er in den Mittelpunkt gerückt, wobei hier der Renndirektor der FIS gegenüber den Medien auftritt und der Rennleiter seltener zu Wort kommt. Die Hauptaufgaben des Rennleiters beziehen sich auch auf die Durchführung des Rennens an sich.
Dazu gehört, dass er die Leute bestimmt, die im Startbereich und Zielbereich tätig sein sollen. Nur bei olympischen Winterspielen werden diese Aufgaben vom Weltverband FIS festgelegt und zugewiesen. Beim Weltcuprennen ist der Rennleiter jener, der die Leute einweist und beauftragt, wobei es je nach Veranstaltungsort meist ein eingespieltes Team gibt. Eine Aufgabe ist auch die direkte Kommunikation mit den Nationalmannschaften und so führt er die finale Besprechung mit den Trainern, um sie auf das Rennen einzuweisen oder auch, um Details zu besprechen.
Gibt es zum Beispiel die Situation, dass es Wünsche bei einer Abfahrt gibt, dann werden diese mit dem Rennleiter in der Sitzung besprochen. Das ist meist dann der Fall, wenn ein Sprung zu weit geht oder wenn bei einer Trainingsfahrt in einer Kurve ein Problem offenbar wurde. Der Rennleiter wird, wenn er sich dafür entscheidet und es möglich ist, die Änderungen beauftragen.
Der Pistenchef arbeitet eng mit dem Rennleiter zusammen und ist verantwortlich dafür, dass die Piste in einem perfekten Zustand vorzufinden ist. Das ist nicht immer einfach, denn zum Beispiel die frühen Rennen in einer Weltcupsaison könnten durch einen Mangel an Schnee zur Herausforderung werden, die späten Rennen im März wiederum bringen frühlingshafte Temperaturen und greifen den Schnee an. Die Piste sollte aber in einem Zustand sein, der für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die gleichen Bedingungen ermöglicht. Das ist leider nicht immer möglich, weil das Wetter eine Hauptrolle spielt und sich nicht beeinflussen lässt.
Die Person, die als Startrichter benannt wird, hat - wie der Name bereits verrät - im Startbereich seinen Arbeitsplatz. Der Startrichter ist dafür verantwortlich, dass der gesamte Ablauf am Beginn des Rennens funktioniert, also dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rechtzeitig das Starthaus betreten und dass sie auch ordnungsgemäß starten. Tun sie dies nicht, ist der Startrichter jene Person, die entsprechend einschreitet - das kann sein, weil jemand zu spät kommt oder weil es einen Fehlstart gegeben hat, also gestartet wurde, bevor man eigentlich losfahren durfte.
Diese wesentlichen Entscheidungen für den Rennausgang liegen beim Startrichter, der ein Teil der gesamten Organisation darstellt, ebenso wie der Zielrichter, der Rennleiter oder etwa der Pistenchef. Der Arbeitsplatz des Startbereiches wird vor Beginn des Rennens betreten und erst verlassen, wenn der letzte Teilnehmer auf die Strecke geschickt worden ist.
Der Zielrichter ist mit dem Finale der verschiedenen Rennsituationen betraut und das betrifft natürlich die Zielankunft aller Rennläuferinnen oder Rennläufer und die Überprüfung der regelkonformen Fahrt über die Ziellinie. Es ist früher öfter vorgekommen, dass durch einen Sturz auf den letzten Metern des Rennens jemand nicht durch das Ziel, sondern seitlich davon hinabgestürzt ist, womit das Rennen nicht ordnungsgemäß abgeschlossen werden konnte.
Aber der Zielrichter hat noch mehr Aufgaben, als die Überprüfung, dass X richtig das Ziel erreicht hat. Dazu gehört die Überprüfung der Zeitnahme, aber auch der Zielraum selbst und damit das Publikum. Er hat dafür Sorge zu tragen, dass das Publikum sich dort aufhält, wo es vorgesehen ist und nicht in den Zielbereich läuft, was sehr gefährlich wäre, wenn die Rennläufer mit hoher Geschwindigkeit ankommen. Die Verletzungsgefahr wäre für alle Beteiligten sehr hoch.
Daher gibt es auch eine direkte Kommunikation mit den Helfern, die sich um das Publikum kümmern, die Einweisungen zu den Sitzplätzen vornehmen und auch bei bester Stimmung dafür sorgen, dass nichts passieren kann. Bei Skirennen ist dies aber auch fast immer der Fall - Ausschreitungen gibt es hier nicht, höchstens enttäuschte Gesichter, wenn die falschen Leute gewonnen haben.
Es braucht zwei grundsätzliche Elemente, damit ein alpines Skirennen stattfinden kann, nämlich einerseits die Strecke und andererseits die Organisation, wobei man aus Sicht der Rennläufer die Ausrüstung auch nicht vergessen darf. Bei der Strecke beginnt alles mit dem Startbereich und endet mit dem Zielbereich. Die Strecke muss über die notwendige Zeitnehmung verfügen, damit eine Zwischenzeit möglich ist und es gibt einige andere Notwendigkeiten als Schnittmenge von Organisation und Strecke wie etwa die Gelbe Flagge als Zeichen von Gefahr auf der Strecke. Auch die Videokontrolle ist eine Grundvoraussetzung für moderne Rennen.
Bei der Organisation braucht es die Rennjury und das Organisationskomitee für alle notwendigen Entscheidungen. Der Kurssetzer definiert den Verlauf auf der Strecke für den Durchgang im Rennen und die Vorläufer sorgen für das erste Einfahren und können Rückmeldungen von der Strecke liefern. Die Jury kontrolliert den Ablauf und spricht notwendige Entscheidungen aus, was auch eine Disqualifikation sein kann.
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