Im Slalom des alpinen Skilaufs gibt es wie beim Snowboard-Rennen oder auch anderen Slalomrennen einen Wechsel der Richtung von links nach rechts und wieder zurück, wobei man die Tore außen passieren muss, um korrekt im Kurs zu bleiben. Damit es aber eine Abwechslung und zusätzliche Schwierigkeit gibt, werden die Vertikalen eingebaut, die zu wesentlichen Kriterien in jedem Durchgang werden.
Eine Vertikale heißt deshalb so, weil die Tore tatsächlich in vertikaler Richtung, also talwärts, hintereinander gesteckt werden. Zu einer Vertikalen zählen drei Kippstangen, bei denen es aber gleich bleibt, dass man sie links, rechts und wieder links passieren muss, um im Kurs zu bleiben. Da man aber die Kippstangen nahezu direkt hintereinander vorfindet, kann man nicht agieren wie bei den normalen Toren, sondern muss mit viel kürzeren Bewegungen die Vertikale durchfahren und gleichzeitig wird man auch viel schneller, weil diese Torkombination in Fallrichtung angebracht ist.
Diese beiden Überlegungen der kurzen Bewegungen und der höheren Geschwindigkeit sorgen auch dafür, dass die Vertikale bei der Besichtigung eine besondere Rolle spielt. Es gibt für die Trainer, die die Kurse stecken, natürlich mehrere Ansätze, wie man die Vertikale nutzen kann, denn dabei kann man das Gelände gut zur Wirkung bringen.
Eine Möglichkeit besteht darin, dass man die Vertikale nach einem Steilhang einbaut. Das ist für die Läuferinnen und Läufer eine besondere Herausforderung, weil man mit hoher Geschwindigkeit aus dem Steilhang kommt und nun die enge Passage überwinden muss - schnell und fehlerfrei. Eine andere Idee ist der Einsatz der Vertikale im steilen Gelände, wodurch man deutlich an Geschwindigkeit gewinnt und sehr präzise die drei Tore der Kombination überwinden muss und gleichzeitig braucht man auch das richtige Tempogefühl, um die nächsten normalen und seitlicher angebrachten Tore richtig anfahren zu können.
Eine spezielle Herausforderung ist dann gegeben, wenn man zuerst eine Vertikale vorfindet und im Anschluss ein Geländeübergang wartet - zum Beispiel die Einfahrt in einen Steilhang. Hier das richtige Maß an Risiko und Tempogefühl aufzubauen, ist sehr schwierig und es gibt keinen zweiten Versuch. Da die Konkurrenz auch nicht schläft, muss man bei vollem Renntempo diese Kombination gleich auf Anhieb richtig passieren, um eine Siegchance zu wahren.
Die Regeln besagen, dass zwischen den drei Toren ein Abstand von vier bis sechs Meter bestehen muss. Das ist bei 60 und mehr km/h nicht gerade ein großer Abstand - normalerweise gibt es um die 13 bis 18 Meter Abstand zwischen den Slalomtoren. Und die Stangen können seitlich versetzt sein, aber nur um 75 bis maximal 100 cm.
Der Slalom ist per Definition das langsamste Rennen im alpinen Skilauf, aber mit der Dynamik der Kippstangen und der großen Zahl an Tore ist das Rennen keineswegs langweilig - ganz im Gegenteil. Die Durchführung erfolgt so wie beim Riesenslalom in zwei Durchgängen und daher braucht es eine gute Besichtigung der Kurssetzung und des Zustandes der Strecke für die eigene Fahrt. Ein Training gibt es nicht, man muss seine Erinnerung an die Besichtigung abrufen, wenn man den Hang hinunterfährt.
Bei der Taktik gibt es nicht viele Möglichkeiten, weil die Zeitabstände so gering sind, dass man nicht auf Sicherheit fahren kann. Ein Kriterium ist der Rhythmus, der Umgang mit den Kippstangen und auch das richtige Befahren der Vertikale als verpflichtende Variante bei der Kurssetzung.
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