Die Durchführung eines Slalomrennen im alpinen Skisport erfolgt ähnlich jener des Riesenslaloms, denn es gibt zwei Durchgänge und es gibt vor jedem Durchgang eine Besichtigung. Ein paar Spezialsituationen gibt es aber beim Slalom, die beim Riesenslalom keine Rolle spielen und auch das Herausfinden des Rhythmus erfolgt beim Slalom anders.
Generell gibt es ein großes Feld an Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer, die im ersten Durchgang des Slaloms an den Start gehen. Wieder gilt, dass die Topgruppe nach der Weltcupwertung die Startnummern 1 bis 7 zugelost bekommen, ab Startnummer 8 gilt die Weltrangliste. Ein Sonderfall sind jene Rennläuferinnen und Rennläufer, die in der Slalomwertung zwar hinten liegen, aber die in der letzten Saison oder im aktuellen Weltcupwinter zumindest 500 Punkte im Gesamtweltcup erzielt haben, denn diese dürfen nach der ersten Gruppe, also nach der Startnummer 15 an den Start gehen. Normalerweise wäre eine Startnummer jenseits der 30 angebracht, wobei dann die Piste schon mehr gelitten hat und die Spuren tiefer sind.
Vor jedem Durchgang gibt es eine Besichtigung, um sich mit dem Kurs und den Tücken vertraut zu machen. Danach wird in der Reihenfolge der Startnummern gestartet, wobei ein Slalomdurchgang zwischen 55 und 75 Tore aufweist - meist sind es knapp über 60. Sie wechseln sich in der Richtung ab und sind rot oder blau zur Orientierung.
Das Ergebnis des ersten Durchgangs ist wesentlich für den zweiten, denn nur die schnellsten 30 Läuferinnen bzw. Läufer dürfen am zweiten Durchgang teilnehmen, der in umgekehrter Reihenfolge gefahren wird. Der 30. startet als erster, dann der 29. usw. bis zum Führenden nach dem ersten Durchgang. Gewonnen hat, wer die schnellste Gesamtzeit beider Durchgänge erzielen konnte.
Bis zur Zeit von Alberto Tomba gab es eine andere Form des Starts, vor allem im zweiten Durchgang, denn nur die ersten fünf waren in umgekehrter Reihenfolge an den Start gegangen. Das hatte zur Folge, dass man als Führender des ersten Durchgangs spätestens mit Startnummer fünf den zweiten fahren konnte. Bei der gestürzten Reihenfolge der 30 Qualifizierten für den zweiten Durchgang ist die Sachlage anders, weil der Führende erst als 30. und Letzter an den Start geht. Die Piste ist dann in einem ganz anderen Zustand und deshalb waren Leute wie eben Alberto Tomba wenig begeistert.
Zwei Faktoren haben sich seither aber ergeben: zum einen gewinnen trotzdem die Favoriten, denn ein Marcel Hirscher hat serienweise den Slalom gewonnen, obwohl er auch bei mäßiger Piste den zweiten Lauf bestreiten musste und es gibt große Änderungen, weil sehr wohl die ersten Starter des zweiten Laufs eine bessere Piste haben. Gelingt ihnen auf dieser guten Oberfläche ein starker Lauf, können sie sich bis Platz 20, manchmal sogar bis in die besten 10 des Gesamtergebnisses nach vorne fahren, was für das Publikum besonders attraktiv ist.
Das ist auch gar nicht so unfair, weil diese Leute oft mit Startnummer 20 den ersten Lauf bestreiten müssen und damit ähnliche Verhältnisse vorfinden wie die Favoriten im zweiten Durchgang.
Der Slalom ist per Definition das langsamste Rennen im alpinen Skilauf, aber mit der Dynamik der Kippstangen und der großen Zahl an Tore ist das Rennen keineswegs langweilig - ganz im Gegenteil. Die Durchführung erfolgt so wie beim Riesenslalom in zwei Durchgängen und daher braucht es eine gute Besichtigung der Kurssetzung und des Zustandes der Strecke für die eigene Fahrt. Ein Training gibt es nicht, man muss seine Erinnerung an die Besichtigung abrufen, wenn man den Hang hinunterfährt.
Bei der Taktik gibt es nicht viele Möglichkeiten, weil die Zeitabstände so gering sind, dass man nicht auf Sicherheit fahren kann. Ein Kriterium ist der Rhythmus, der Umgang mit den Kippstangen und auch das richtige Befahren der Vertikale als verpflichtende Variante bei der Kurssetzung.
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