Der Riesentorlauf zählt zu den technischen Disziplinen im alpinen Skilauf, aber er hat mehr mit den Speed-Disziplinen als schnelle Rennen gemein als mit dem Slalom. Was mit dem Slalom verbindet, ist die Durchführung in zwei Durchgängen. Aber was mit dem Super-G und mit der Abfahrt übereinstimmt, ist die Art und Weise, wie mit den Toren umgegangen wird.
Ein Tor im Riesenslalom als Richtungspunkt besteht aus insgesamt vier Kippstangen und zwei Tüchern, die die Stangen verbinden. Wenn man im Fernsehen einen Riesentorlauf verfolgt, erkennt man, dass vom linken zum rechten Tor gefahren wird und wieder nach links und sich die Farbe abwechselt, aber selten erkennt man, dass es eigentlich zwei Tore auf einer Höhe gibt, wobei das äußere nicht befahren wird.
Und das ist kein Zufall, denn ein Tor im Riesentorlauf ist so wie im Super-G und in der Abfahrt eigentlich ein Doppeltor, denn es wird ein inneres Tor und ein äußeres gesteckt, wobei beide aus zwei Kippstangen und dem Stofftuch bestehen, mit dem die Stangen verbunden sind. Der Rennläufer hat die Aufgabe, das innere Tor außen zu passieren und damit innerhalb der beiden Tore, die in einem Abstand von vier bis acht Meter aufgestellt werden. Das heißt, dass die Strecke, die es zu überwinden gibt, nicht breiter als acht Meter sein kann.
Wenn es Geländeübergänge und schmale Streckenteile gibt, kann es auch sein, dass nur ein einmaliges Tor gesteckt wird und das Außentor fehlt. Von der Funktion her gibt es keinen Unterschied.
Neben dem Abstand zwischen den beiden Toren als inneres und äußeres gibt es auch die Farbaufgabe. Einem roten Tor folgt immer ein blaues und umgekehrt. Der Abstand zwischen zwei Richtungstoren ist sehr weit definiert. Er muss mindestens zehn Meter betragen, kann aber bis zu 27 Meter aufweisen, wobei dies schon ein sehr weiter Weg ist, um vom linken Tor zum rechten zu fahren und umgekehrt. Bei Geländeübergängen und langgezogenen Kurven kann eine solche Situation aber durchaus auftreten.
Wobei man dann auch häufig ein Doppeltor setzt, das heißt eine lange Kurve mit zwei roten Toren, weil die Richtung nicht geändert wird, aber damit eine Führung erfolgt, um den Rennläufer zu leiten. Normalerweise gibt es ein rotes Tor und dann das blaue in der Gegenrichtung, bei einer langen Kurve - oft auch geländeabhängig notwendig - kann es zwei rote Tore geben, ehe ein blaues Tor in die Gegenrichtung weist.
Die Zahl der Richtungsänderungen in einem Durchgang eines Riesentorlaufs bezieht sich auf den Höhenunterschied vom Start bis ins Ziel. Davon werden 11 bis 15 % als Richtmarke gemäß der Regeln genommen. Geht man von einem Hang mit 350 Meter Höhenunterschied aus, dann sind 11 % 39 Tore und 15 % 53 Tore.
Der Riesenslalom ist im Vergleich zu Super-G und Abfahrt eine technische Disziplin und so ist die Durchführung mit zwei Durchgängen statt einem für sich stehenden Rennen eine ganz andere. Das heißt auch, dass es kein Training gibt wie in der Abfahrt und man muss bei der Besichtigung vor jedem Durchgang genau die Tücken der Kurssetzung beachten und einprägen. Auch der Zustand der Strecke ist zu beachten.
Bei der Taktik gibt es einen gewissen Spielraum, wenn man einen sehr guten ersten Lauf abliefern hat können. Aber mit Reserve kann man trotzdem nicht fahren, weil dazu die Konkurrenz zu stark ist. Ein Kriterium sind natürlich die Tore mit ihren Kippstangen, die man sehr eng ansteuern kann, um Strecke zu sparen.
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