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Parallel - die Parallelrennen im Ski Alpin

Duell statt Einzelfahrt

Schon in den 1980er-Jahren gab es Slaloms, die als Parallelslalom in der Nähe der Stadt ausgetragen wurden - etwa am Stadtrand von Wien, was angesichts des Klimawandels heute gar nicht mehr möglich wäre. Die Idee war eine gute, wurde aber wieder verworfen. Rund um das Jahr 2010 entwickelte sich diese Idee aber weiter, führte dann zum City-Event und letztlich zu einer eigenen Disziplin, dem Parallel.

Entwicklung zu den Parallelrennen

Rund um das Jahr 2010 wurden verschiedene Showrennen mit hohem Preisgeld veranstaltet, in denen jeweils zwei Damen oder Herren gegeneinander gefahren sind - von der ersten Runde bis zum Finale. Die FIS störte dies, da ihre Stars für hohes Preisgeld ein Rennen bestritten hatten, das nicht zum Weltcup zählte. Vor allem in Moskau gab es jedes Jahr dieses Event, bei dem tausende Zuschauern ihren Spaß hatten und die Rennläufer natürlich auch. Gutes Geld gab es obendrein.

So entwickelte die FIS aus dieser Idee zwei Projekte. Einerseits wurde der Showcharakter in der Stadt als Werbung genutzt - etwa für das Bewerben der Ski-Weltmeisterschaften und zudem wurde der City-Event geboren. Dabei wurde auch um Weltcuppunkte gefahren, was problematisch ist, denn die Slalomläufer konnten so weitere Punkte einfahren, die Speed-Experten hatten meist das Nachsehen.

Aus dem City-Event wurde aber in der Zwischenzeit der Parallel. Die Leute sagen eher Parallelrennen, aber Parallel ist der offizielle Titel und basiert auf dem Parallelslalom, wie er beim City-Event durchgeführt wurde und beim Teambewerb durchgeführt wird, es gibt aber auch den Riesenslalom.

Was ist der Parallel?

Der Parallel ist ein Parallelrennen, bei dem zwei Akteure nebeneinander auf nahezu identem Kurs gegeneinander fahren. Beide fahren beide Kurse, sodass es zwei Durchgänge gibt und wer die bessere Gesamtzeit hat, steigt auf. Es wird also nicht solo gefahren wie bei Slalom, Abfahrt & Co., sondern man fährt gegeneinander.

Zuerst gab es den Parallelslalom und mittlerweile auch den Parallelriesenslalom.

Wie wird der Parallel gefahren?

Beim Parallel wird sowohl beim Slalom als auch beim Riesenslalom eine Qualifikation gefahren. Das heißt, dass alle angemeldeten Akteure alleine eine Strecke gegen die Uhr fahren und die besten 32 kommen in die erste Runde. Von dort aus wird in Duellen bis zum Finale gefahren, wo dann der Rennsieger ermittelt wird.

Problematisch ist, dass die Sieger 100 Weltcuppunkte bekommen wie bei jedem anderen Rennen auch - problematisch deshalb, weil die technischen Bewerbe (Slalom, Riesenslalom) meist ohnehin schon mehr Rennen haben als die schnellen Disziplinen (Abfahrt, Super-G). Für den Gesamtweltcup wird es dann noch schwerer für die schnellen Rennläufer, die große Kristallkugel zu holen.

Voraussetzungen für die Parallelrennen

Grundlage ist eine Piste, in die man gut einsehen kann. Es gibt einen minimalen Höhenunterschied von 50 Meter und eine Mindeststreckenlänge von 150 Meter, was vor allem für den Slalom gilt. Der Riesenslalom ist naturgemäß länger. Es gibt mindestens 15 Richtungstore und beide Kurse sollten so ident wie möglich sein. Sprünge sind bis zu zwei Stück empfohlen, abhängig von der Streckenlänge.

Wesentlich ist, dass der Schnee möglichst gleich verteilt ist und Wellen auf beiden Kursen so gleich wie nur irgend möglich sein sollten. Das ist aber nicht immer realisierbar und bei nahezu jedem Parallelrennen gibt es einen Kurs, der klar schneller ist als der andere. Da aber beide Läufer beide Kurse fahren, gleicht sich das wieder aus.

Wie läuft der Parallel ab?

Zuerst wird die Qualifikation gefahren und daraus ermittelt man bei Damen und Herren die 32 schnellsten Akteure. In der ersten Runde stehen 32 Akteure und die Nummer 1 (Schnellster in der Qualifikation) fährt gegen die Nummer 32 (langsamste Qualifikationszeit). In jedem Duell fährt man einmal den roten Kurs und einmal den blauen Kurs, wobei der zweite Durchgang auch als Re-Run bezeichnet wird. Nach beiden Fahrten werden die Zeiten zusammengezählt und wer schneller war, steigt in die nächste Runde auf.

Wenn beide Läufer die ident gleiche Gesamtzeit haben, steigt jener Teilnehmer auf, der die niedrigere Startnummer hat, also in der Qualifikation schneller war.

Diese Duelle werden mit Achtelfinale, Viertelfinale und Halbfinale fortgeführt und dann wird um Platz drei das kleine Finale gefahren und danach die Finalisten das große Finale um den Sieg des Rennens.

Zeitstrafe und Disqualifikation

Wenn man den ersten Lauf nicht ordnungsgemäß abschließt, erhält man eine Zeitstrafe von 0,5 Sekunden, darf aber im zweiten Durchgang (Re-Run) an den Start gehen - das ist ein großer Unterschied zum normalen Slalom, wo nach dem Ausscheiden das Rennen beendet ist.

Es gibt aber auch Möglichkeiten der Disqualifikation, und zwar

In all diesen Fällen darf man beim Re-Run an den Start gehen - aber mit der Zeitstrafe von 0,5 Sekunden und das ist ein großes Problem. Denn bei der Alpinen Ski-Weltmeisterschaft 2021 kam es zu dem Fall, dass der eine Kurs viel langsamer war als der andere und wenn man mit 1,5 Sekunden Rückstand ins Ziel kam, wurde der Rückstand auf 0,5 Sekunden gekürzt und man hatte im Re-Run den schnellen Kurs zur Verfügung und hatte somit leichtes Spiel.

Das hat heftigste Diskussionen ausgelöst, aber bis dato hat sich an der 0,5 Sekunden-Regel nichts geändert.

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Ski Alpin ParallelArtikel-Thema:
Parallel - die Parallelrennen im Ski Alpin
Beschreibung: Mit dem 🎿 Parallel - meist Parallelrennen bezeichnet - hat man im alpinen Skisport eine ✅ spektakuläre Erweiterung geschaffen, die aus dem City-Event hervorging.

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