Die Kombination war im alpinen Skiweltcup stets ein Problem, weil die Abfahrer keine Chance hatten, im Slalom mit ähnlichem Rückstand ins Ziel zu kommen wie die reinen Slalomfahrer bei der Abfahrt. Obwohl die Slalomfahrer einige Sekunden Rückstand aufgerissen hatten, waren sie stets im Vorteil, weil dieser Rückstand war schon nach einem Slalomdurchgang kompensiert und es gab noch den zweiten Durchgang.
Daher hatte man einen neuen Bewerb geschaffen, um die Kombination mit frischem Wind zu versorgen und nannte sie Superkombination. Die Superkombination besteht weiterhin aus Abfahrt und Slalom, allerdings wird nur ein Slalomdurchgang gefahren, womit sich die Chancen für die Abfahrer deutlich erhöht hat. Trotzdem sind die Slalomfahrer deutlich im Vorteil und die Siegerlisten bei Damen und Herren zeigen, dass es kaum reine Abfahrer gibt, die unter die besten Drei fahren können.
Dazu müsste schon jemand eine Topfahrt in der Abfahrt mit großem Vorsprung erzielt haben und auch eine gute Fahrt im Slalom zeigen. Alternativ zur Abfahrt wird manchmal ein Super-G herangezogen, der Slalomdurchgang bleibt aber als technische Disziplin erhalten. Wobei Super-G und Slalom noch klarer für die Slalomläuferinnen und Slalomläufer spricht, da diese meist auch Riesentorlauf fahren und daher näher am Super-G und den notwendigen Fertigkeiten sind als an der Abfahrt.
Das Rennen der Superkombination sieht so aus, dass zuerst die Abfahrt (oder eben auch der Super-G) gefahren wird und mit dem Ergebnis dieses Rennens gemäß der 30er-Regel wird der Slalom gefahren. Also jener Fahrer, der 30. der Abfahrt wurde, startet als Erster den Slalom und der Abfahrtsgewinner startet als 30., so wie man es bei Slalom und Riesentorlauf gewöhnt ist.
Nun gibt es aber auch Situationen, in denen die Abfahrer die Abfahrt als optimales Training nutzen und den Slalom streichen, da sie ohnehin keine Chance auf gute Punkte haben. In dem Fall rücken die schlechter als Platz 30 klassierten Fahrer nicht auf. Es gab den Fall, dass Mario Matt als 34. in Wengen die Startnummer 1 im Slalom erhielt, weil einige den Slalom gestrichen hatten und er damit um vier Positionen früher dran war. Damit hatte er eine perfekte Piste vorgefunden und konnte diesen Vorteil nutzen.
Er hatte einen Superlauf gezeigt und die Kombination gewonnen, was man jetzt unterbunden hat, das heißt, jetzt würde er trotzdem erst nach den ersten 30 im Slalom an den Start gehen, auch wenn es nicht 30, sondern nur 26 Konkurrenten sind, die vor im den Slalomhang hinunterfahren.
In der Saison 2019/20 hat man sich Neues einfallen lassen. Das Grundproblem war, dass die Slalomläufer nach der Abfahrt (oder auch dem Super-G) mit Rückstand und hinterer Platzierung früher den Slalom gefahren sind. Sie waren besser im Slalom und hatten zudem die bessere Piste, weil die Abfahrer erst am Ende des 30er-Feldes an der Reihe waren.
Man hat das nun umgestellt und startet nach dem Ergebnis von Abfahrt oder Super-G - also der Sieger in der Abfahrt startet mit Nummer eins, der Vierte der Abfahrt mit Nummer vier. Damit haben die Abfahrer zwar weiterhin Mühe, sich die Slalomläufer vom Hals zu halten, aber sie haben bessere Pistenbedingungen und damit gleicht sich die Geschichte aus. Dass das funktionieren kann, sah man im Jänner 2020 in Wengen, als der Abfahrer Matthias Mayer die Kombination nach sehr starker Abfahrt, aber auch gutem Slalom gewinnen konnte. Mit Startnummer 30 nach altem System hätte er eine viel schwierigere Piste vorgefunden und das Rennen nie gewonnen.
Die Kombination in der originalen Version wäre heute sinnlos mit zwei Slalomdurchgänge. Die Superkombination mit ihrer Durchführung ist die bessere Version, wird aber auch immer wieder angepasst wie etwa bei der Startreihenfolge im Slalom. Es gab aber auch schon den Slalom vor der Abfahrt oder dem Super-G. Das verändert natürlich auch die Möglichkeiten bei der Taktik.
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