Wenn man sich aktuelle Abfahrten sowohl bei den Damen als auch bei den Herren anschaut und diese Fahrten mit jenen aus dem Beginn des alpinen Weltcups vergleicht, glaubt man kaum, dass es sich um die gleiche Sportart handeln könnte. Natürlich war die Fernsehübertragung auch von anderer Qualität, aber die Abfahrtshocke, ohne der heute niemand mehr ein Rennen gewinnen kann, gab es damals bestenfalls andeutungsweise.
Die Abfahrtshocke ist eine Haltung, bei der der Oberkörper während der Fahrt so tief wie möglich nach unten positioniert wird, wobei die Grundvoraussetzung das Abwinkeln der Knie darstellt. Die Beine sind fast im 90 Grad-Winkel gehalten und als Folge bietet man dem Wind viel weniger Luftwiderstand, weil der ganze Körper kleiner gemacht wird. Diese Hocke beansprucht die Oberschenkelmuskulatur besonders stark, weshalb viel Kraft erforderlich ist, um eine ganze Abfahrt durchstehen zu können.
Bei den Herren ist die Abfahrt von Wengen in der Schweiz mit Fahrzeiten von 2:30 Minuten eine besondere Herausforderung, bei den Damen jede Abfahrt, die in Richtung 2 Minuten geht, was eher selten der Fall ist. Denn je länger man diese Rennen fährt, umso beanspruchter wird die Muskulatur und trotz des Trainings im Sommer kommen selbst die besten Damen und Herren rasch an ihre Grenzen. Das kann auch durch die Bedingungen verschärft werden, zum Beispiel eisige Wellen.
Der geringere Luftwiderstand, der durch die Abfahrtshocke ermöglicht wird, verbessert die Aerodynamik und erhöht somit die Geschwindigkeit während der Fahrt. Die Arme werden nach vorne gestreckt und dienen der Balance und die Skistöcke werden seitlich vom Körper geführt, um ebenfalls wenig Luftwiderstand zu bieten.
Die Abfahrtshocke wird natürlich in der Abfahrt - daher der Name - angewandt, selbst in schnellen Kurven verlässt man kaum diese Position, aber sie wird auch im Super-G und in entschärfter Form im Riesenslalom verwendet. Die Haltung dient der Beschleunigung, zum Beispiel auch zwischen zwei Toren im Riesentorlauf, wenn es der Kurs zulässt, kann aber nicht immer eingesetzt werden. Bestimmte Kurven in der Abfahrt sind nicht dazu geeignet, in der Hocke durchgefahren zu werden, weil man dann seine Linie verlieren würde.
Scheinbar ist der alpine Skisport immer das gleiche mit dem Herunterfahren per Ski, aber das stimmt nicht. Im Slalom hat man eine Besichtigung und führt sehr dynamisch, aber langsamer herunter, in der Abfahrt hat man die höchsten Geschwindigkeiten. Es gibt einen eigenen Trainingslauf zum Testen der Streckenbedingungen und von Kurs und Strecke sowie der Sprünge als Kriterium für eine schnelle Zeit. Die Besichtigung gibt es auch, bevor man seine Trainingsfahrt angeht und auch am Renntag gibt es sie, weil sich die Bedingungen verändert haben könnten.
Die Abfahrt wurde namensgebend für die Abfahrtshocke, durch die man besonders schnell fahren möchte und kann. Sie ist ein Mittel zum Zweck auf dem Weg zum Erfolg. Die verschiedenen Trainingseinheiten bieten sich natürlich auch für die Taktik an, weil man seine eigene Stärke herunterspielen kann und die Konkurrenz in Sicherheit wiegt. Aber man muss auch wissen, was zu tun ist, denn das Training kann auch für die Startreihenfolge und damit für die Durchführung des Rennens wichtig sein.
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