Von allen Schwimmstilen, die bei offiziellen Wettbewerben angeboten und ausgeschrieben werden, ist das Brustschwimmen jener, der am meisten Kraft erfordert. Der Schwimmstil erfordert höchste Konzentration und ein perfekt abgestimmtes System der Arm- und Beinbewegungen. Seine anspruchsvolle Form zeigt sich alleine schon beim Unterschied der Spitzenzeiten. Während die Herren über 100 Meter Rücken in 52, im Schmetterlingsstil in 51 und im Kraulschwimmen (Freistil) unter 50 Sekunden ins Ziel kommt, braucht es beim Brustschwimmen 58 Sekunden.
Wenn man weiß, dass schon ein paar Zehntelsekunden Abstand eine Ewigkeit im Spitzensport ist, dann kann man aufgrund der Sekunden an Unterschied ermessen, welche Anforderungen das Brustschwimmen an die Schwimmerinnen und Schwimmer mit sich bringt.
Auch beim Brustschwimmen beginnt der Bewerb mit dem Vorwärtsstart. Das bedeutet, dass man sich auf dem Startblock aufstellt und beim Startzeichen nach vorne in das Wasser springt, wobei man den Körper ausstreckt. Im Gegensatz zu anderen Schwimmstilen darf man nach dem Start und nach der Wende nur einen kompletten Bewegungsablauf unter Wasser durchführen. Ein Tauchen über 15 Meter ist daher nicht gefragt und erlaubt.
Das Brustschwimmen wird in der Form durchgeführt, dass die Arme geschlossen vor dem Körper nach vorne geführt werden, um dann im seitlichen Bogen das Wasser nach außen zu verdrängen, ehe wieder die Arme nach vorne geschoben werden. Gleichzeitig werden die Beine angewinkelt und dann ausgestreckt, sodass es zum Antrieb kommt. Die kurzen Beinschläge wie beim Freistil finden hier nicht statt. Die gesamte Körperbewegung unterscheidet sich nachhaltig von allen anderen Schwimmstilen und die viel ausgeprägtere Bewegung der Beine sorgt für einen stärkeren Antrieb von bis zu 70 %, während die kurzen Beinschläge bei anderen Stilen nur bis zu 10 % ausmachen.
Das bedeutet aber auch, dass man viel mehr Kraft in den Beinen einsetzen muss und das Hochstrecken des Oberkörpers vor der nächsten Armbewegung sorgt zusätzlich für mehr Anstrengung. Dass die Zeiten nicht an jene der anderen Schwimmstile heranreichen, ist daher keine Überraschung.
Ein Unterschied zum Freistil oder zum Rückenschwimmen ist auch die offene Wende. Bei der Rollwende im Kraulschwimmen oder im Rückenschwimmen darf man mit jedem Körperteil die Beckenwand für die Wende berühren, bei der offenen Wende im Brustschwimmen oder auch im Schmetterlingsstil ist es die Pflicht, die Beckenwand mit beiden Händen zu berühren. Das kann ober der Wasseroberfläche passieren, darf aber auch im Wasser erfolgen. Nach der Berührung dreht sich der Schwimmer um und stößt sich mit den Beinen ab, um zurückzuschwimmen.
Im Schwimmsport auf professioneller Ebene gibt es vier Schwimmstile mit Freistil (oder Kraul), Rücken, Brust sowie Schmetterling (oder Delfin). Aus diesen vier Schwimmstilen fügt sich auch das Lagenschwimmen zusammen. Eine weitere Aufgabe ist der Staffelbewerb im Freistil oder im Lagenschwimmen.
Der Freistil wird auch als das Kraulschwimmen umschrieben und umfasst die meisten Strecken, was den professionellen Schwimmsport betrifft. Im Schwimmstadion gibt es ab 50 Meter Streckenlängen. Die 50 Meter sind der ultimative Sprint, in dem es um Bruchteile von Sekunden geht. Die klassische Distanz sind die 100 Meter, die 200 Meter erfordern schon ein Stück weit Kondition und ab den 400 Meter bis zur längsten Strecke, der 1.500 Meter, braucht es sehr viel Kondition und trotzdem eine schnelle und kraftvolle Technik.
Im Freistil gibt es sehr viele Strecken, die anderen Schwimmstile haben die typischen drei Strecken anzubieten. Auch im Rückenschwimmen gibt es den Sprint über die 50 Meter mit sehr engen Entscheidungen. Die klassische Streckenlänge sind die 100 Meter und richtig Kraft braucht es auf der langen Distanz über 200 Meter.
Wer es im Wasser eilig hat, wird kaum das Brustschwimmen wählen, denn diese Technik erfordert besonders viel Kraft und ist die langsamste Art der Fortbewegung. Aber von den Strecken her ist das gleiche Programm angeboten wie bei Rücken oder Schmetterling mit dem Sprint über die 50 Meter, dem Klassiker über die Länge von 100 Meter und der langen Distanz über 200 Meter, was beim Brustschwimmen besonders anstrengend ist.
Weiterhin gibt es den Mix an Umschreibungen von Schmetterling oder Delfin, wenn es um das Schmetterlingsschwimmen geht. Dieser Schwimmstil ist spektakulär, sieht sehr kraftraubend aus und ist trotzdem viel schneller als etwa das ruhiger wirkende Brustschwimmen. Die Strecken sind die gleichen mit dem kurzen Sprint über 50 Meter, dem Klassiker über die 100 Meter und der schon konditionell anspruchsvollen Distanz über 200 Meter.
Wer im Lagenschwimmen erfolgreich sein kann, beherrscht alle vier Schwimmstile zumindest so gut, dass ihre Kombination für Siege und/oder Medaillen sorgen kann. Das muss nicht heißen, dass man überall gleich gut sein muss, aber die starke Disziplin muss die schwache korrigieren können.
Und dann hängt es vom Rennen ab. Die 400 Meter erfordern schon viel Kondition und gleichzeitig auch ausgeglichene Leistungen über alle vier Schwimmstile, während man sich über 200 Meter bei einer schwachen Disziplin über die Länge retten kann und noch mehr über die 100 Meter auf der Kurzbahn.
Und dann gibt es auch noch die Staffelbewerbe, oftmals drei Rennen bei Großveranstaltungen, die auch auf der Kurzbahn geschwommen werden.
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