Die Rundfahrt im Straßenradsport ist sportlich eine Herausforderung, weil man je nach Schwierigkeitsgrad unterschiedlichstes Können abrufen muss. Bei flachen Rundfahrten wird man eher Zeitfahrer und Sprinter sein müssen, bei den schwierigeren Rundfahrten braucht es auch Kletterqualitäten oder zumindest Allrounderqualitäten. Die Frage ist aber auch, was die Rundfahrt für eine Bedeutung mit sich bringt - für das Veranstalterland, für den Radsport vor Ort oder wirtschaftliche Aspekte.
Als Beispiel kann man Irland heranziehen. In Irland ist der Sport hoch angesehen und es gibt Erfolge der Fußballnationalmannschaft, es gibt bekannte Leichtathleten oder Schwimmer und man wettet auch ganz gerne bei verschiedenen Sportarten und lenkt sich mit verschiedenem Glücksspiel auch ab, wie etwa mit dem Online-Casino. Passt das Wetter nicht, spielt man lieber online, aber unter freiem Himmel macht es mehr Spaß und der Radsport ist ein wichtiges Thema.
Interessant ist, dass die Irland-Rundfahrt mit wenigen Tagen Umfang und Bergen bis 1.000 Meter Seehöhe gar nicht so anspruchsvoll ist, dennoch hat Irland Superstars wie Sean Kelly oder Stephen Roche hervorgebracht. Roche gewann etwa 1987 den Giro d´Italia und die Tour de France sowie die Weltmeisterschaft in einem Jahr, was vor ihm nur einmal gelungen war. Das heißt, die Rundfahrt in Irland begeistert viele am Straßenrand, steht aber nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit den hohen Bergen der Tour oder des Giro. Auch andere Radprofis wie etwa Daniel Martin, eine bekannte Bergziege, passen da nicht ganz ins Bild, denn 2.000 Meter hohe Berge gibt es in Irland gar nicht. Trotzdem ist die Rundfahrt ein guter Einstieg für die Karriere.
Die Österreich-Rundfahrt ist für den Tourismus interessant, weil man die hohen Berge der Alpen und die Urlaubsmöglichkeiten sehen kann, vor allem aber haben die jungen österreichischen Profis die Möglichkeit, sich mit anderen Profis zu messen und daraus zu lernen. Lange Zeit war die Österreich-Rundfahrt ein Trittbrett, um einen Vertrag bei den großen Teams zu erhalten, die die großen Rundfahrten von Giro über Tour bis Vuelta fahren.
Sowohl wirtschaftlich durch die internationale Berichterstattung als auch sportlich ist die Bedeutung einer solchen Veranstaltung daher wichtig und man merkt gerade bei einer Nichtaustragung, welcher Verlust für die jungen Radprofis entsteht. Dann gibt es auch weniger Einnahmen und damit auch weniger Unterstützung für den Nachwuchs. Durch Corona sind etwa zwei Ausgaben ausgefallen und das ist sehr schmerzhaft und zeigte in den Jahren 2020 und 2021, was die Rundfahrt für das Veranstalterland und den Radsport wirklich bedeutet.
Es gibt auf Basis der einwöchigen Rundfahrten aber auch solche, die für den Radsport besonders wichtig sind. Die einwöchigen Rundfahrten am Beginn der neuen Saison wie Paris-Nizza in Frankreich oder Tirreno-Adriatico in Italien sind für die Veranstalter durchaus wichtig, aber etwa für den Tourismus nur bedingt, weil es noch zu kühl für den Urlaub ist. Der Giro d´Italia im Mai sowie die Tour de France im Juli locken viel mehr Leute an und sind wirtschaftlich wichtiger.
Doch für den Radsport haben die beiden Rundfahrten eine sehr große Bedeutung, weil die Profis eine erste Standortbestimmung nach dem Wintertraining erhalten. Sie erkennen in den Bergetappen, wo sie stehen und welche Konkurrenten zu beachten sind und sie erkennen auch die eigene Form und können für das weitere Training ihre Schlüsse ziehen.
Man denkt bei den Rundfahrten des Radsports immer an die großen drei Schleifen mit drei Wochen Dauer, doch es gibt viele kleinere Rundfahrten mit 3 bis 5 Tagen oder einer Woche, die sehr unterschiedliche Bedeutungen mit sich bringen. Sie können für den Tourismus eine tolle Werbung für das Veranstalterland bedeuten, weil durch die Übertragung Land und Leute zu sehen sind. Sie können aber auch für die Radsportler selbst wichtig sein, um sich gut auf die großen Rundfahrten vorbereiten zu können.
Und manchmal gilt beides, weil selbst die kleinste Rundfahrt erst einmal gewonnen werden muss und eine flache Rundfahrt im arabischen Raum will auch jeder Sprinter für sich entscheiden, genauso wie eine bergige Herausforderung in den Alpen, für die sich viele Kletterer interessieren, die auf der ganz großen Ebene meist als Helfer im Einsatz sind.
Darüber sind natürlich die drei großen Rundfahrten zu stellen, denn wenn eine Bergetappe des Giro d´Italia ansteht, dann gibt es tausende Leute, die entlang der Straße bis hinauf zum Gipfel die Fahrer anfeuern und das ist sowohl emotional ein Hochgenuss als auch für das Veranstalterland aufgrund der Radsportfans touristisch wichtig und für die Fahrer selbst die größte Herausforderung. Das gilt für die Tour de France und die Vuelta ebenso.
Die Rundfahrt oder auch Radrundfahrt ist ein wesentlicher Teil des Straßenradsports. Die Rundfahrt Bedeutung erkennt man daran, was sich abseits der Straße abspielt - selbst Dopingskandale haben an der Begeisterung der Tour de France nichts geändert.
Es gibt drei große Radrundfahrten und zwar den Giro d´Italia in Italien, der im Mai stattfinden, die Tour de France in Frankreich, die im Juli ausgetragen wird sowie die Vuelta, die ab Mitte August in Spanien durchgeführt wird. Aus österreichischer Sicht ist die Österreich Rundfahrt auch noch wichtig, ist aber mit einer Woche deutlich kürzer als die drei großen Schleifen.
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