Beim Rodeln im Sinne des professionellen Wintersports gibt es mit dem Kunstbahnrodeln und dem Naturbahnrodeln zwei verschiedene Bereiche, die unterschiedliche Wege durchlaufen haben, was vor allem die mediale Aufmerksamkeit betrifft. Denn das Kunstbahnrodeln ist zu einem olympischen Bewerb geworden, dem Naturbahnrodeln blieb dies versagt.
Während beim Naturbahnrodeln vereiste Straßen im natürlichen Gelände von Berge und Hügel genutzt werden, braucht es für das Kunstbahnrodeln gemäß dem Namen der Sportart eine Kunstbahn, die nach bestimmten Kriterien errichtet wird. Dazu gehört das Gefälle ebenso wie auch die Länge. Zwar ist man mit einer Länge um die 1,5 Kilometer ähnlich bestückt wie beim Naturbahnrodeln, aber damit enden die Gemeinsamkeiten auch schon.
Denn die Kunstbahn hat eine glatte Oberfläche und Steilwandkurven, während im natürlichen Umfeld wellige Oberflächen anzutreffen sind, wodurch auch ganz anders gefahren werden muss. Die Kunstbahn ermöglicht es daher, dass man mit besonders aerodynamischer Haltung sehr schnell durch die Bahn fahren, ergo rodeln kann. Vom Helm bis zu den Rodelschuhen ist alles darauf ausgerichtet, Tausendstel von Sekunden einzusparen. Die hohe Geschwindigkeit in den Kurven bringt auch starke Fliehkräfte mit sich, die man beherrschen muss, um sicher unten ankommen zu können. Die Kunstbahn ist zum Teil für die Rodlerinnen und Rodler vorgesehen, wird aber auch für andere Eissportarten wie Skeleton und Bob genutzt.
Es gibt insgesamt drei Bewerbe, die ausgetragen werden. Dazu gehört der Einzelbewerb für Damen und Herren, der Doppelsitzerbewerb und der Teambewerb. Beim Doppelsitzerbewerb ist die Besonderheit, dass nicht vorgegeben ist, wer daran teilnimmt. Theoretisch könnten auch zwei Damen ein Team bilden, aber durch das größere Gewicht der Männer sind Frauen praktisch nicht anzutreffen und es ist ein reiner Herrenbewerb geworden. Im Team werden die Ergebnisse von Dame, Herr und Doppelsitzer zusammengezählt und als Wertung genommen.
Zusätzlich wurde der Sprint geschaffen, bei dem nur ein Lauf durchgeführt wird und der damit größere Überraschungen im Ergebnis zulässt als die sonstigen Bewerbe mit mehreren Durchgängen (bei Großereignissen vier Stück).
Beim Start nutzt man die Handschuhe mit den Spikes, um sich im Eis gut abstoßen zu können. Das Ziel ist es, mit raschen Bewegungen Geschwindigkeit aufzunehmen, um dann sich auf der Rodel möglichst kleinzumachen. Dadurch wird die Beschleunigung gefördert und man schaut nur kurz auf, um die nächste Kurve zu erkennen und das Gewicht entsprechend zu verlagern. Mit Höchstgeschwindigkeit fährt man dann durch die Steilwandkurven, bis man schließlich das Ziel erreicht hat und dort sich nach vorne beugt, um die Rodel anzuheben und den Bremsvorgang durchzuführen.
Je perfekter die Kurvenlage ist, umso schneller ist man auch und umso erfolgreicher wird man abschneiden. Im Kunstbahnrodeln zählt jede Kleinigkeit von den Handschuhen über den Helm bis zu der Form des Schlittens.
Die Rodel ist in der Kunstbahn schwerer als beim Naturbahnrodeln und wiegt beim Einsitzerbewerb 23 Kilogramm, beim Doppelsitzerbewerb 27 Kilogramm. Die Kunst besteht darin, einen rennfähigen Schlitten herzustellen, der allen aktuellen Regeln wie Beschaffenheit von Sitz und Böcke entspricht und gleichzeitig beste Zeiten zulässt. Wenn das Material nicht passt, hat man keine Chance. Die Kufen sind auch ein großes Thema, denn so wie die Reifen in der Formel 1 oder anderen Motorsportarten die Verbindung von Auto (Motorrad) zur Straße darstellt, sind die Kufen die Verbindung von Rodel und Eisoberfläche. Diese Kufen werden aus Stahl hergestellt und stellen die Spurbreite der Rodel dar. An der Oberseite befindet sich die Schale zum Sitzen aus Kunststoff und modernsten Materialien. Die Rodel für das Einzel ist 1,45 Meter lang, für den Doppelsitzerbewerb 1,75 Meter.
Der Rodelsport ist ein hochprofessioneller Sport, obwohl viele Kinder zum Spaß selbst mit der Rodel den Hang hinunterrutschen. Doch im Profisport wird ein eisiger Hang beim Naturbahnrodeln hinabgefahren oder ein Eiskanal für das Kunstbahnrodeln genutzt. Geschwindigkeit ist dabei das Ziel, wobei die Techink eine sehr unterschiedliche ist.
So ist die Ausrüstung mit der Rodel noch ähnlich, aber bei der Bekleidung gibt es schon erhebliche Unterschiede, ob man im Eiskanal unterwegs ist oder Haarnadelkurven im eisigen Gelände durchfährt. Der Wettkampf ist auch entsprechend gestaltet.
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