Als 1903 die erste Tour de France ausgetragen wurde, wusste noch niemand, was es mit dieser Veranstaltung noch auf sich haben würde. Dass eine halbe Millionen Menschen die Straßen säumen würden, wenn die Radprofis auf Alpe d´Huez hochklettern oder dass noch mehr Leute in Paris die finalen Runden begleiten würden. Oder auch, dass die Tour de France zu einem nationalen Ereignis werden würde, das kein Dopingskandal würde gefährden können.
Mit der ersten Tour de France 1903 wurde ein Radrennen begonnen, das die flachen Regionen Frankreichs genauso einbezog wie die steilen Berge in den Pyrenäen und in den Alpen. Manche Berge wurden erst später in das Programm aufgenommen, aber Klassiker wie der Galibier mit über 2.600 Meter Höhe war schon 1911 auf einer 366 (!) Kilometer langen Etappe im Programm und führte zu berühmten Aussprüchen wie jenem, dass die Organisatoren die Radfahrer umbringen wöllten. Vor allem muss berücksichtigt werden, mit welchen Rädern damals gefahren wurde. Da waren die Leute mit einem 3-Gang-Rad unterwegs, heute hat man 18 oder mehr Gänge zur Verfügung und klagt über steile Berge.
Heute ist die Tour de France eine kommerzielle Veranstaltung, bei der Millionen Menschen weltweit vor dem Fernsehgerät die Leistungen bewundern. Zahlreiche Dopingskandale haben viele Schatten auf das Rennen geworfen, aber gestoppt konnte die Tour weder durch den siebenfachen Sieger Lance Armstrong werden, der Doping zugeben musste und dem die Siege aberkannt wurden noch ganze Mannschaften, die systematisch unerlaubte Mittel eingenommen haben.
Das Rennen ist mehr als ein Etappenrennen. Es ist ein nationales Ereignis und eine der wichtigsten Veranstaltungen von Frankreich und daher ist man auf die Tour de France stolz. Nicht die Fahrer sind der Star, sondern die Rundfahrt und ihr Mythos. Fahrer sind ersetzbar, gedopte noch mehr, aber die Tour lebt weiter und macht neue Stars. Wer diese Rundfahrt auf legale Weise gewonnen hat, ist einer der größten der Szene. Das gilt auch für die Sieger der Sprintwertung oder der Bergwertung.
Die Tour de France feierte 1913 sein 100-jähriges Bestehen und hat jedes Jahr einen anderen Kurs. Gewisse Berge und Etappen sind aber regelmäßig im Programm zu finden, dazu zählt der Col du Galibier, die Bergankunft auf Alpe d´Huez oder der Tormalet in den Pyrenäen sowie das Ziel in Paris.
Die Tour de France hat längst drei Fixpunkte, eigentlich vier. Ein Fixpunkt ist eine recht einfache Woche für die Sprinter und dann steht die Sprintwertung im Vordergrund. Dann kommen die Berge der Alpen und die Berge der Pyrenäen an der Grenze zu Spanien und schließlich gibt es das große feierliche Finale in Paris auf den Champs-Élysées, der Prachtstraße in Paris.
Aber jedes Jahr wird eine andere Richtung gewählt. Wenn im Jahr A zuerst nach Südwesten geradelt wird, um die Pyrenäen zu absolvieren und danach die Alpen, dann wird im Jahr B nach Osten geradelt, um dann die Alpen zu überqueren und anschließend die Pyrenäen. Es wird also einmal im und einmal gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Seit Ende der 1980er-Jahre endet die Tour de France stets in Paris und artet zu einem Volksfest aus. Wer dort dabei sein will, muss früh ein Zimmer buchen, weil Paris geht über vor Leute, wenn die Tour de France ankommt.
Die Tour de France ist die zweite große Landesrundfahrt nach dem Giro d´Italia, der im Mai stattfindet. Dazwischen gibt es mit der Tour de Suisse und dem Criterium Dauphine Libere zwei einwöchige schwere Rundfahrten zum Einrollen für die Tour. Die Tour de France selbst beginnt Anfang Juli und dauert drei Wochen.
Die Rundfahrt oder auch Radrundfahrt ist ein wesentlicher Teil des Straßenradsports. Die Rundfahrt Bedeutung erkennt man daran, was sich abseits der Straße abspielt - selbst Dopingskandale haben an der Begeisterung der Tour de France nichts geändert.
Es gibt drei große Radrundfahrten und zwar den Giro d´Italia in Italien, der im Mai stattfinden, die Tour de France in Frankreich, die im Juli ausgetragen wird sowie die Vuelta, die ab Mitte August in Spanien durchgeführt wird. Aus österreichischer Sicht ist die Österreich Rundfahrt auch noch wichtig, ist aber mit einer Woche deutlich kürzer als die drei großen Schleifen.
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