Der Kalender der Radprofis kennt drei große Rundfahrten, die auch zu den Höhepunkten der Saison zählen, wobei diese stets die gleiche Reihenfolge haben. Im August oder Anfang September startet die Vuelta Espana in Spanien, im Juli wird die Tour de France in Frankreich gefahren und den Beginn macht stets der Giro d´Italia, der im Mai ausgetragen wird.
Der Giro d´Italia ist die italienische Radrundfahrt für Profis des Straßenradsports und dauert drei Wochen. Der Giro, wie die Rundfahrt meist einfach bezeichnet wird, umfasst meist 21 Etappen, wobei es schon mehrfach vorgekommen ist, dass man ganz woanders gestartet ist, etwa in den Niederlanden oder auf den Britischen Inseln. Das Herzstück sind aber die Etappen in Italien selbst, manchmal mit Abstecher nach Frankreich, in die Schweiz oder immer wieder auch nach Österreich. Traditionell gibt es in der ersten Woche viele Sprintankünfte und oftmals die Fahrt vom Süden entlang der Meere nach Norden, im Landesinneren gibt es aber auch anspruchsvolle Berge. Spätestens in der letzten Woche muss aber geklettert werden, dann wird im Norden Italiens quer durch die Dolomiten der beste Fahrer des Feldes gesucht.
Der Giro wird Anfang Mai gestartet und endet in der Regel Ende Mai oder in den ersten Tagen des Juni. Das bedeutet aber auch, dass in einem kühleren Maimonat die Dolomiten zur besonderen Herausforderung werden können, weil es auch noch Schneefall auf 2.000 Meter Seehöhe geben kann, auch wechselhaftes Wetter im Flachland ist noch möglich - man hat aber auch schon hochsommerliche Fahrten erlebt.
Die italienische Radrundfahrt für Profis gibt es auch schon seit dem Jahr 1909 und basiert auf den Machern der Sportzeitung Gazzetta dello Sport, die sich durch die Tour de France, die erstmals 1903 stattfand, animieren ließen, auch in Italien solch ein Rennen zu veranstalten. Auch heute noch ist die Zeitung und der Giro eine Einheit. Mit Ausnahme der beiden Weltkriege wurde das Rennen jedes Jahr ausgetragen, wobei es eine Zusammenarbeit und Konkurrenz zur Tour de France gibt.
Denn eigentlich würde man genauso viel mediales Interesse haben wollen wie die Tour de France, aber an dieser Veranstaltung kommt selbst der Giro d´Italia, der meist einfach nur als Giro bezeichnet wird, nicht vorbei. Der Giro hat wie die Tour viele verschiedene Landschaften anzubieten. In Küstennähe gibt es topfebene Flachetappen für die Sprinter, in Mittelitalien zum Teil hohe, zum Teil moderate Hügel bis Berge für Mittelgebirgsetappen oder einfach wellige Fahrten und im Norden warten die Dolomiten auf die Radprofis, um ihnen mit hohen Pässen das Leben zur Hölle zu machen.
Und tatsächlich sind die Berge in Norditalien anders als die Alpen in Frankreich oder in der Schweiz. Denn die Dolomiten haben kürzere Klettereien, die dafür aber steiler sind. Anstiege mit 16 % trifft man immer wieder an und die gefürchtetsten Rampen können auch 20 und mehr Prozent aufweisen. Sprinter sind davon nicht gerade begeistert und auch einige Bergfahrer haben dann Mühe, ihre Klasse zu zeigen, weil es so steil wird, dass man keinen runden Tritt mehr zeigen kann.
Manche dieser Bergstraßen sind sogar so schmal, dass die Teamfahrzeuge nicht Folge leisten dürfen. Zu diesen speziellen Bergetappen gibt es auch Besonderheiten im Süden wie die Fahrt auf den Vesuv bei Neapel. Der Giro endet nicht immer in Rom, so wie die Vuelta in Madrid oder die Tour in Paris - der Zielort ist immer wieder ein anderer, wobei sehr häufig Mailand als Ziel gewählt wird, weil man damit die letzten Bergetappen fahren kann und es nicht weit bis zu dieser Metropole hat, aber Rom selbst ist auch immer wieder das finale Ziel.
Wer die Gesamtwertung gewinnen will, der braucht gute Beine auf den Bergen. Speziell in der letzten Woche werden die Dolomitenetappen gefahren und dabei gibt es drei bis fünf Pässe in einem Teilstück, die alles abverlangen. Das Stilfserjoch wird auch gerne in den Tourplan eingebaut und es gibt beim Giro häufiger als bei den anderen großen Rundfahren ein Bergzeitfahren. Nur wer wirklich gut in Form ist und die Belastung des letzten Tages leicht wegstecken kann, wird den Gesamtsieg erreichen können. Dabei ist zu beachten, dass die Dolomiten anders strukturiert sind als zum Beispiel die Alpen, die bei der Tour de France befahren werden. Denn diese Berge sind steiler und die Anstiege dadurch oft kürzer und knackiger. Manche Rampen haben um die 16 bis 20 % an Steigung, während man in den Alpen längere Klettereien vor sich hat, aber häufig mit 9 bis 11 %.
Allerdings muss man auch davor aufpassen, denn es gibt zwar die Flachetappen für die Sprinter, doch mittendrin warten schon die ersten Bergankünfte zum Beispiel in Mittelitalien, wenn vom Meeresniveau ins Landesinnere gefahren wird und sich so mancher Berg aufstellt oder wenn man auf Sizilien dem Vulkan Ätna einen Besuch abstattet.
Für die Sprinter selbst gibt es eine besondere Situation beim Giro. Sie haben einige Möglichkeiten, um Etappen zu gewinnen, aber auch Lust, bei der Tour de France erfolgreich zu sein. Da beim Giro die Punktewertung nicht nur über den Sprint geht, sondern auch bei den Bergetappen Punkte möglich sind, ist es häufig schwierig, das Punktetrikot zu gewinnen und deshalb steigen viele vor der letzten Woche aus, um sich auf die Tour de France vorzubereiten. Die wahren Sprintkanonen beenden den Giro selten. Sie freuen sich über ein paar Etappensiege und wollen weitere bei der Tour erreichen.
Die Rundfahrt oder auch Radrundfahrt ist ein wesentlicher Teil des Straßenradsports. Die Rundfahrt Bedeutung erkennt man daran, was sich abseits der Straße abspielt - selbst Dopingskandale haben an der Begeisterung der Tour de France nichts geändert.
Es gibt drei große Radrundfahrten und zwar den Giro d´Italia in Italien, der im Mai stattfinden, die Tour de France in Frankreich, die im Juli ausgetragen wird sowie die Vuelta, die ab Mitte August in Spanien durchgeführt wird. Aus österreichischer Sicht ist die Österreich Rundfahrt auch noch wichtig, ist aber mit einer Woche deutlich kürzer als die drei großen Schleifen.
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