Nachdem das Qualifying abgeschlossen ist, weiß man in allen Klassen (Moto3, Moto2, MotoGP), welcher Fahrer an welcher Position der Startaufstellung zu finden sein wird. Das Qualifying findet am Samstag statt und am Sonntag ist der eigentliche Renntag, auf den sich alle Arbeit seit Donnerstag konzentriert. Die Einstellung des Motorrads mit seinem Setup, die Fahrtechnik in den Kurven und die aktuellen Erkenntnisse über Straßenzustand und Wetterbedingungen fließen in das Bemühen ein, den Sieg davonzutragen.
Bevor es aber um WM-Punkte und Sieg oder Niederlage geht, muss erst einmal geklärt werden, wie sich die Bedingungen seit dem Qualifying verändert haben. Zu diesem Zweck gibt es für alle drei Klassen jeweils am Sonntagvormittag das Warmup oder zu Deutsch das Aufwärmen, wobei sowohl Motorrad als auch Fahrer damit gemeint sind. Es kann gut sein, dass man am Vortag bei großer Hitze die Bestzeit erreicht hat, aber der Renntag erweist sich als sehr feuchte Angelegenheit und damit verändern sich die Bedingungen für das gesamte Feld enorm. Nicht nur die Reifenwahl wird eine andere, die ganze Einstellung der Maschine muss überdacht werden.
Noch spannender wird es, wenn man nicht weiß, wie das Rennen laufen wird - es kann zu regnen aufhören und wieder anfangen oder es schüttet durch und es hat auch schon Rennen gegeben, bei denen das Feld auf Regenreifen starten wollten und plötzlich kam die Sonne heraus und blieb - womit die Reifenwahl bald zu notwendige Reifenwechsel führte. So manches Setup erwies sich dann als wenig hilfreich, wobei man manches mit moderner Technik sogar unterwegs justieren kann.
Der erste Schritt des Rennens besteht darin, dass die Fahrer mit ihren Motorrädern bei grüner Ampel auf die Strecke gelassen werden und dann fahren sie eine Runde, um sich entsprechend auf der Startaufstellung positionieren zu können. Die Freigabe erfolgt in der Regel 15 Minuten vor dem eigentlichen Start, in der MotoGP 20 Minuten davor. Man kennt die Bilder auch gut, dass die Fahrer in voller Montur geschützt durch den Sonnenschirm auf den Start warten und die TV-Stationen zeigen die einzelnen Fahrer in ihren Startvorbereitungen.
Technisch gibt es eine Festlegung, ob das Rennen als normales Rennen und damit Trockenrennen (englisch dry race) oder als Regenrennen (wet race) definiert wird. Diese Festlegung trifft der Renndirektor, wobei die Entscheidung mitunter schwierig ist, wenn die Strecke feucht vom letzten Regen blieb, es aber nicht mehr regnet. Gibt es keine Vorgabe oder Anzeige, dann ist ein Trockenrennen anzunehmen, wobei dies der Normalfall ist.
Die letzten fünf Minuten werden heruntergezählt und dann erfolgt die Warm-up Lap, die Aufwärmrunde. Das Personal wie Mechaniker und andere Offizielle haben sich spätestens eine Minute vor dem Start von der Strecke zu entfernen. Die grüne Flagge zeigt nach Ablauf des Countdowns, dass die Aufwärmrunde gestartet wird. Die Fahrer legen dann eine Runde in moderater Geschwindigkeit zurück und etwaige aus der Box starten müssende Fahrer folgen nach Umschalten auf grün dem Hauptfeld. Es kann aber aus Sicherheitsgründen oder anderen Situationen heraus zu einem verzögerten Start kommen, in dem Fall wird der Countdown abgebrochen und der Start nach hinten verschoben.
Nach der Rückkehr erfolgt der eigentliche Start und das Rennen, das je nach Klasse unterschiedlich lang ist, wobei der Unterschied meist 1 - 3 Runden zwischen Moto3 und MotoGP sein kann - abhängig von der Streckenlänge. Um WM-Punkte zu erhalten, braucht es 75 % der Renndistanz. In einem Trockenrennen muss man daher bis fast zum Schluss im Rennen bleiben, um noch Punkte erobern zu können, wobei meistens keine mehr zu haben sind, wenn der Hauptteil des Feldes das Ziel erreicht.
Das Rennen ist beendet, wenn nach der Absolvierung der vorgesehenen Runden die Zielflagge geschwungen wird.
Es kommt selten vor, aber es kann zu einer Situation kommen, in der auf trockener Strecke das Warm-up durchgeführt wurde, aber es zum Zeitpunkt des Rennens regnet. In so einem Fall gibt es eine längere Phase an offener Strecke, sodass die Fahrer nicht nur eine Runde drehen, um zur Startaufstellung kommen zu können, sondern sie versuchen auch die Einstellungen entsprechend zu verändern, um die Maschine auf die Bedingungen anzupassen.
Manchmal kommt es auch vor, dass nach einigen Runden das Rennen unterbrochen werden muss. Die Wetterbedingungen sind dabei das Kriterium und das ist eine individuelle Entscheidung, ob es zu gefährlich für einen Neustart ist oder nicht. Meistens kann zu späterer Stunde der Neustart erfolgen und das Rennen wird damit fertig gefahren, wobei die Fahrer, die beim Abbruch klassiert waren, wieder an den Start gehen dürfen. Die Zeiten des ersten Versuchs und des zweiten Versuchs werden dabei zusammengezählt. Dass ein Rennen in mehrere Teile untergliedert wird, ist selten, aber nicht unmöglich. Abhängig von den gefahrenen Runden wird auch vom Renndirektor entschieden, ob die Motorräder überarbeitet und aufgetankt werden dürfen oder nicht.
Das Herzstück der MotoGP welcher Klasse auch immer ist das Rennwochenende mit dem eigentlichen Grand Prix am Sonntag. Aber damit dies möglich ist, braucht es die Rennstrecke, die zum Teil die gleiche ist wie in der Formel 1 oder in anderen Rennserien und einige zusätzliche Einrichtungen und Regeln. Der Zeitplan gehört dazu, die Testfahrten abseits der Rennen oder auch das Stewards Panel für die Jury und das Paddock für die Pressearbeit.
Natürlich braucht es auch die Fahrer mit der entsprechenden Fahrberechtigung sowie die Teams, damit es Motorräder geben kann und damit die Finanzierung gesichert ist. Das Rennwochenende selbst beginnt mit dem Training, wird mit Qualifying fortgesetzt und am Renntag gibt es das Warmup und schließlich das Rennen selbst. Mit dabei sind dabei immer die Regeln im Rennbetrieb wie etwa auch die Flaggen und Lichtsignale samt ihrer Bedeutung.
Die MotoGP setzt sich aus drei Klassen zusammen, die im Laufe der Zeit neu benannt und technisch definiert wurden. Lange Jahre gab es die 500 ccm²-Klasse als höchste Klasse, dann die 250er und 125er (noch früher sogar 80er) Klasse. Heute ist die Einstiegsklasse die Moto3 gefolgt von der Moto2 und der höchsten Rennserie mit der MotoGP. Die Punkte werden in allen drei Klassen auf gleiche Art und Weise vergeben, auch die Rennstrecken werden von allen Klassen gemeinsam am gleichen Renntag genutzt, wie etwa den Red Bull Ring.
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