Das Rennen ist in der MotoGP-Weltmeisterschaft mit seinen drei Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 natürlich das Herzstück, aber schon am Donnerstag des Rennwochenendes gilt es, gut zu arbeiten. Denn dann steht das freie Training an und am Samstag ist das Qualifying bereits mitentscheidend, wie das Wochenende für die jeweiligen Fahrer und Teams ablaufen könnte.
Das Rennwochenende beginnt schon am Mittwoch, oft sind Pressetermine am Plan. Die Fahrer selbst sind am Donnerstag erstmals im Einsatz, und zwar im Rahmen der Einstellung der Motorräder auf die Strecke oder englisch setting up. Die Aufgabe dieser Einheit, an die sich am Freitag das erste freie Training fortsetzt, besteht darin, die optimale Einstellung und damit das Setup zu finden, um die Maschine auf die Bedingungen einzustellen. Zwar werden jedes Jahr fast immer die gleichen Strecken gefahren und routinierte Fahrer kennen jede Kurve per Vornamen, aber trotzdem sind die Bedingungen unterschiedlich.
Es kann ein regnerisches und/oder kühles Wetter geben, es kann extrem heiß und trocken sein, die Strecke kann sehr staubig sein - all diese Faktoren spielen für die Motoreinstellung, für die Einstellung von Bremsen und die Wahl der Reifen eine große Rolle. Irrt man beim Setup, wird man kaum das Rennen gewinnen können.
Die Durchführung erfolgt in dem Sinne, dass der Fahrer aus der Boxengasse fährt, sobald die Ampel ihm ein grünes Licht zeigt. Ist die Ampel auf rot geschaltet, darf er nicht losfahren. Das freie Training gilt so lange, solange die Ampel grünes Licht zeigt. Wenn die Zeit abgelaufen ist, wird die Zielflagge, bekannt als schwarz-weiß karierte Fahne den Fahrern präsentiert und die weitere Fahrt ist einzustellen. Das heißt, dass man nicht mehr auf die Strecke fahren darf, wenn die Zielflagge gezeigt wird und andererseits dürfen die Fahrer auf der Strecke ihre Runde noch abschließen. Haben sie die Ziellinie überquert, dann fahren sie noch die Runde bis zur Boxeneinfahrt und beenden damit ihr Training.
Außerdem kann es die rote Flagge geben, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert ist, wie etwa ein Unfall. Auch sehr starker Regen oder ähnliche äußere Umstände können dazu führen, dass das Training sofort unterbrochen werden muss, um der Sicherheit Rechnung zu tragen. Das bedeutet, dass alle Fahrer sich in langsamer Fahrt der Box zu nähern haben. Die aktuelle Runde wird nicht fertig gefahren, aber das wollen die Fahrer in so einem Fall ohnehin nicht.
Wenn das freie Training im Gang ist, darf an der Strecke nicht mehr gearbeitet werden. Reinigungsarbeiten sind nur zulässig, wenn sie vom Renndirektor in Auftrag gegeben wurden.
Jede Runde, die ein Fahrer mit seinem Motorrad in einer der drei Klassen absolviert hat, wird gestoppt, aber für einen Rundenrekord gelten nur jene Zeiten, die im Rennen erzielt worden sind. Hat man also am Donnerstag eine sehr schnelle Runde mit klar neuer Bestzeit für die Strecke und Klasse erzielen können, ist das zwar erfreulich, aber kein neuer Streckenrekord - aber als Trainingsrekord durchaus in den Geschichtsbüchern zu finden.
Moto2 und Moto3
In der Moto2 und Moto3 gibt es zwei Qualifying-Sessions, in denen man seine beste Zeit zeigen muss. Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Rennen ist die bekannte 107%-Regel. Sie besagt, dass man nicht langsamer als 107 Prozent der Bestzeit im Qualifying sein darf, andernfalls muss man zuschauen. Allerdings gibt es eine Ausnahme: schafft man die Zeit nämlich in einem der Trainings, dann ist man trotzdem startberechtigt, startet aber am Ende des Feldes.
Für die Startaufstellung gelten die Positionen aufgrund der schnellsten Zeiten, die im Qualifying erzielt wurden. Wer also im Qualifying die beste Zeit erreicht hat, ist auch in der Pole Position beim Start zu finden. Sollte es zum Beispiel wetterbedingt nicht möglich sein, dass ein Qualifying gefahren wird, dann gelten die schnellsten Zeiten aller freien Trainings als Kriterium.
MotoGP
In der MotoGP gibt es andere Regeln. Dort sind vier freie Trainings möglich, wobei die ersten drei Trainings auch für das Qualifying mitgestoppt werden. Das vierte freie Training spielt für das Qualifying keine Rolle. Wer es in eines der beiden Qualifying geschafft hat, ist fix beim Rennen dabei. Damit man in einer der beiden Sessions mitfahren kann und darf, muss man auch die 107% an Zeit unterschritten haben, die der beste Fahrer erzielt hat - egal in welcher Session. Also kann man im freien Training 1, 2 oder 3 dieses Erfordernis bewältigen und sich damit das Ticket für das Qualifying holen, ergo auch für das Rennen.
Die schnellsten zehn Fahrer aus den ersten drei freien Trainings nehmen an der Qualifying-Session 2 teil. Alle anderen Fahrer sind in der Qualifying-Session 1 im Einsatz, wobei die 107%-Regel als Kriterium gilt. Die schnellsten zwei dieser Session 1 steigen in die Session 2 auf und fahren mit den Trainingsbesten mit.
Diese 12 Fahrer ermitteln auch die ersten 12 Positionen der Startaufstellung in der Session 2. Erreicht ein Fahrer keine Zeit, hat er automatisch den 12. Platz inne. Sollte das für mehrere Fahrer gelten, wird als Reihung die Zeit der freien Trainings herangezogen. Die Startpositionen ab 13 werden mit den Zeiten der Session 1 aufgefüllt.
Um in der MotoGP also die Pole Position zu erreichen, muss man unter den besten zehn Fahrern im freien Training 1-3 landen oder einer der beiden schnellsten im Qualifying 1 sein und dann die beste Zeit im Qualifying 2 erreichen.
Das Herzstück der MotoGP welcher Klasse auch immer ist das Rennwochenende mit dem eigentlichen Grand Prix am Sonntag. Aber damit dies möglich ist, braucht es die Rennstrecke, die zum Teil die gleiche ist wie in der Formel 1 oder in anderen Rennserien und einige zusätzliche Einrichtungen und Regeln. Der Zeitplan gehört dazu, die Testfahrten abseits der Rennen oder auch das Stewards Panel für die Jury und das Paddock für die Pressearbeit.
Natürlich braucht es auch die Fahrer mit der entsprechenden Fahrberechtigung sowie die Teams, damit es Motorräder geben kann und damit die Finanzierung gesichert ist. Das Rennwochenende selbst beginnt mit dem Training, wird mit Qualifying fortgesetzt und am Renntag gibt es das Warmup und schließlich das Rennen selbst. Mit dabei sind dabei immer die Regeln im Rennbetrieb wie etwa auch die Flaggen und Lichtsignale samt ihrer Bedeutung.
Die MotoGP setzt sich aus drei Klassen zusammen, die im Laufe der Zeit neu benannt und technisch definiert wurden. Lange Jahre gab es die 500 ccm²-Klasse als höchste Klasse, dann die 250er und 125er (noch früher sogar 80er) Klasse. Heute ist die Einstiegsklasse die Moto3 gefolgt von der Moto2 und der höchsten Rennserie mit der MotoGP. Die Punkte werden in allen drei Klassen auf gleiche Art und Weise vergeben, auch die Rennstrecken werden von allen Klassen gemeinsam am gleichen Renntag genutzt, wie etwa den Red Bull Ring.
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