In vielen Wintersportarten ist eine Disziplin klar zu beherrschen, um erfolgreich sein zu können. Beim Skispringen ist dies der Fall, beim alpinen Skilauf, beim Eisschnelllauf oder beim Rodeln ebenso. Anders ist es im Biathlonsport, bei dem man sowohl schnell langlaufen können muss als auch gut schießen. Hier ist eine Komplexleistung notwendig, also ein gutes Absolvieren beider Bewerbsteile und gleiches gilt auch für die Nordische Kombination.
Die Nordische Kombination setzt sich aus dem Skispringen und aus dem Langlaufen zusammen, wobei beides gut beherrscht werden muss. Wenn man ein begnadeter Langläufer ist, aber im Skispringen einen Rückstand von vier Minuten aufreißt, wird man kaum eine Chance auf einen Erfolg haben können. Umgekehrt ist der beste Skispringer chancenlos, wenn er in der Loipe pro Kilometer eine halbe Minute an Zeit gegenüber den besten Langläufern verliert.
Es ist also die Kunst in dieser Wintersportart, dass man zwei völlig unterschiedliche Sportarten so verknüpft, dass man beides gut beherrschen kann. Beim Skispringen ist Schnellkraft und das Fluggefühl gefragt. Beim Langlaufen braucht man gar keine Schnellkraft, dafür viel Ausdauer, um auch auf den letzten Kilometern noch schnell laufen zu können. Die Ausdauer braucht man wiederum beim Skispringen gar nicht. Und so bewegt man sich in diversen Widersprüchen und dennoch schaffen es viele Sportler, beides gleich gut zu zeigen und im Bewerb abzurufen.
Aber natürlich haben die Sportler ihre Vorlieben und Talente. Und so ist es schon vorgekommen, dass die guten Langläufer auch im Langlauf-Weltcup zu Gast waren und dabei gute Ergebnisse liefern konnten und umgekehrt haben einige gute Skispringer, die einfach in der Loipe chancenlos waren, den Weg in den Skisprung-Weltcup gefunden.
Als noch der Einzelbewerb mit zwei Sprüngen und 15 Kilometer Langlauf absolviert wurde, hatte man als guter Springer die Möglichkeit, sich klar abzusetzen und im Langlauf den Vorsprung von der Schanze zu verteidigen. Das gelang gegen die guten Langläufer mal mehr und mal weniger. Gute Langläufer hatten ihrerseits die Chance, schwächere Sprünge durch sehr schnelle Laufzeiten zu kompensieren.
Aus Gründen des Marketings wurde der Einzelbewerb auf einen Sprung und 10 Kilometer gekürzt, was zwar längst normal ist, aber trotzdem ein wenig schade, weil gute Springer in einem Sprung nicht den Vorsprung erreichen können, den sie für die 10 Kilometer brauchen würden. Die starken Langläufer sind daher klar im Vorteil. Trotzdem können sie sich keine zwei Minuten Rückstand nach dem Sprung erlauben, weil dann ist das Rennen eigentlich schon gelaufen. Also braucht es sehr wohl wieder die Komplexleistung, aber man muss jetzt nicht den besten Sprung zeigen, wenn man eine Minute aufholen kann.
Hat aber ein starker Langläufer auch eine starke Sprungform, dann darf man sich den Rückstand nicht erlauben, sonst wird man keinen Erfolg erreichen können.
Die Nordische Kombination ist eigentlich die Königsdisziplin, weil man Langlaufen und Skispringen gleich gut beherrschen muss. Gut, es gibt stärkere Läufer und auch solche, die im Springen Vorteile haben, aber man spricht von einer notwendigen Komplexleistung, um erfolgreich sein zu können. Spannend sind die Rennen durch die Gundersen-Methode, wodurch in ansteigender Reihenfolge nach dem Ergebnis im Springen gestartet wird.
Lange Zeit waren im Weltcup verschiedene Formate getestet worden wie der Sprint oder der Massenstart, doch letztlich hat man sich auf den Einzelbewerb verständigt. Dazu gibt es noch den Teambewerb. Aber der Massenstart wurde wieder ausgegraben und findet ab und zu statt. Mit dem Individual Compact hat man sogar ein weiteres Format eingeführt.
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