Auch Leute, die Judo nur gelegentlich sehen, können mit dem Begriff Ippon etwas anfangen, denn dass es im Judo eine Möglichkeit gibt, durch eine gute Technik den Gegner frühzeitig zu schlagen, ist sehr bekannt. Ob es nun Ippon heißt oder anders ist dabei weniger wichtig, die Information an sich ist richtig.
Und tatsächlich gibt es das Kommando Ippon wirklich und setzt voraus, dass man den Gegner mit guter Technik überraschen und letztlich besiegen konnte. Dabei gibt es verschiedene Vorgaben und Situationen, die die Judoregeln vorschreiben.
Der klassische Fall bei Ippon ist dann gegeben, wenn ein Kämpfer den anderen durch Kontrolle, Kraft und Schnelligkeit aus der stehenden Position heraus auf den Rücken wirft. Das heißt aber auch, dass die Wertung nicht vergeben wird, wenn sich der geworfene Gegner abrollen kann. Nur ein Wurf auf den Rücken führt auch zu dieser Bewertung des Kampfrichters.
Grundlage der Überlegung ist, dass der geworfene Gegner mit Kopf und Fuß oder beiden Füßen eine Brücke zeigt. Er ist mit Kopf und den Füßen auf der Matte und damit ist Ippon zu vergeben.
Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten, um die Ippon-Wertung einzufahren. Eine ist mit dem Haltegriff oder Osaekomi-waza gegeben. Wenn es gelingt, den Gegner damit 20 Sekunden zu fixieren, ohne dass dieser sich befreien kann, ist ebenfalls Ippon erreicht und der Kampf erfolgreich beendet.
Ippon ist aber nicht nur eine Wertung, bei der man eine besondere Leistung und/oder Technik gezeigt hat. Es gibt auch Ippon, wenn ein Gegner aufgibt. Dazu klopft er mehrmals mit der Hand oder dem Fuß oder ruft "Maitta", was so viel heißt wie "ich gebe auf". Das erfolgt auch im Zusammenhang mit dem Haltegriff, wenn man keine Chance mehr sieht, sich zu befreien.
Auch bei Shime-waza, der Würgetechnik oder Kansetsu-waza, der Hebeltechnik, kann es zu Situationen kommen, in denen der Gegner aufgibt und man Ippon erreicht hat.
Es kann im Judokampf zu der besonderen Situation kommen, dass beide Kämpfer mit ihrer Technik den Gegner zu Fall bringen und eigentlich Ippon anzusehen ist. In dem Fall hängt es davon ab, ob schon Strafen vergeben wurden. Wurde ein Kämpfer mit Hansoku-make für eine grobe Unsportlichkeit verwarnt, wird sein Gegner automatisch zum Sieger erklärt.
Wenn beide Kämpfer eine Ippon-Wertung verdient haben, aber für die Kampfrichter nicht zu entscheiden ist, wer zuerst agiert hatte, wird keine Entscheidung getroffen - es gibt für beide keine Wertung.
Der Kampf im Judo unterliegt strengen Regeln, geprägt von Sicherheit und Respekt. So ist auch klar geregelt, wie der Kampfbeginn auszusehen hat, bevor es zum Bodenkampf kommen kann. Auch das Kampfende ist in den Regeln entsprechend definiert und das gilt auch für das Mate oder auch die Unterbrechung im Kampfgeschehen. Eine Besonderheit ist die Anweisung des Schiedsrichters Sono-Mama, denn dann wird zwar der Kampf unterbrochen, aber die Aktion als solches wird fortgesetzt, also etwa die aktuelle Position im Bodenkampf. Man unterbricht nur die Handlung, beendet sie aber nicht.
Bei den Wertungen gibt es mit Yuko sowie Waza-ari und der höchsten Ippon verschiedene Abstufungen, wobei man mit Ippon vorzeitig gewinnen kann. Verschiedene Griffe und Techniken werden eingesetzt, um eine dieser Wertungen zu erzielen wie zum Beispiel Osaekomi-waza oder der Haltegriff.
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