Im Judokampf beginnen die beiden Judokas in der stehenden Ausgangsposition und es wird mit Hebeltechnik und anderen Techniken versucht, sich gegenseitig zu Boden zu werfen. Doch sehr häufig wird ein Kampf am Boden entschieden und eine wesentliche Situation ist dabei Osaekomi-waza oder zu Deutsch der Haltegriff. Richtig ausgeführt, kann er auch zum vorzeitigen Ende des Kampfes führen.
Die Voraussetzungen für einen richtigen Haltegriff ist der Bodenkampf. Der gehaltene Kämpfer muss von seinem Gegner kontrolliert werden und mit seinem Rücken und zumindest einer Schulter die Matte (Tatami) berühren. Die Kontrolle selbst kann von der Seite, von hinten oder auch von oben erfolgen. Der Kämpfer, der seinen Gegner kontrolliert, darf in seiner Beweglichkeit nicht eingeschränkt sein, das heißt, seine Beine dürfen nicht durch den Haltenden umklammert oder in anderer Form kontrolliert werden. Außerdem muss zumindest einer der Kämpfer die Kampffläche (inneren Bereich der Wettkampffläche) berühren.
Sind diese Voraussetzungen gegeben, dann wird Osaekomi ausgerufen, womit die Zeit gestoppt wird, wie lange der eine Kämpfer den anderen kontrollieren kann. Kann sich der Gehaltene innerhalb von zehn Sekunden lösen, dann geht der Kampf ohne Wertung weiter. Schafft es der Kämpfer, seinen Gegner länger als zehn Sekunden festzuhalten, dann bekommt er eine Yuko-Wertung zugesprochen.
Die Wertung erhöht sich auf Waza-ari, wenn die Kontrolle zumindest fünfzehn Sekunden andauert. Und der Kampf wird vorzeitig durch Ippon entschieden, wenn der Haltegriff zwanzig Sekunden aufrechterhalten bleiben kann. Somit ist mit einer Aktion der gesamte Katalog der Wertungen im Judosport möglich und das zeigt nachhaltig, wie wichtig der Haltegriff im Judokampf ist.
Es kann vorkommen, dass sich im Zuge der Aktion der kontrollierende Kämpfer falsch verhält und eine Strafe ausgesprochen werden muss. In dem Fall verliert die Aktion ihre Gültigkeit und der Kampfrichter ruft das Kommando "Mate" und die Kämpfer gehen in die Ausgangsposition zurück, wobei danach der Kampfrichter die Strafe ausspricht.
Anders ist der Fall, wenn der gehaltene Kämpfer eine Strafe ausfasst. In dem Fall wird mit "Sono-mama" der Kampf unterbrochen, wobei sich die Judokas nicht bewegen dürfen und es wird die Strafe durch den Kampfrichter ausgesprochen. Mit "Yoshi" wird der Kampf wieder fortgesetzt, und zwar in der Haltung und an der Stelle, wo er unterbrochen wurde.
Es kann vorkommen, dass der Kampfrichter an der Matte kein Osaekomi ausruft, die Kampfrichter am Tisch dies aber für angebracht halten. In dem Fall gilt das Mehrheitsrecht und der Kampfrichter wird informiert und muss den Haltegriff anzeigen. Ab dann läuft die Uhr.
In der Aktion kann es auch vorkommen, dass es dem gehaltenen Kämpfer gelingt, den Rücken vom Boden zu heben und eine Brücke mit Kopf und Füße zu bilden. Wenn der Gegner die Kontrolle aber trotzdem beibehält, soll der Haltegriff und damit die Aktion fortgesetzt werden.
Der Kampf im Judo unterliegt strengen Regeln, geprägt von Sicherheit und Respekt. So ist auch klar geregelt, wie der Kampfbeginn auszusehen hat, bevor es zum Bodenkampf kommen kann. Auch das Kampfende ist in den Regeln entsprechend definiert und das gilt auch für das Mate oder auch die Unterbrechung im Kampfgeschehen. Eine Besonderheit ist die Anweisung des Schiedsrichters Sono-Mama, denn dann wird zwar der Kampf unterbrochen, aber die Aktion als solches wird fortgesetzt, also etwa die aktuelle Position im Bodenkampf. Man unterbricht nur die Handlung, beendet sie aber nicht.
Bei den Wertungen gibt es mit Yuko sowie Waza-ari und der höchsten Ippon verschiedene Abstufungen, wobei man mit Ippon vorzeitig gewinnen kann. Verschiedene Griffe und Techniken werden eingesetzt, um eine dieser Wertungen zu erzielen wie zum Beispiel Osaekomi-waza oder der Haltegriff.
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