Die klassische Taktik im Abwehrverhalten einer Handballmannschaft ist die Aufstellung 0:6, bei der alle sechs Feldspieler entlang der Torraumlinie (6-m-Linie) aufgestellt sind. Offensiver geht es zu, wenn sich der Trainer für die 1:5-Variante entscheidet, was aber auch Sinn machen muss, denn das kann nach hinten losgehen.
Die Taktik 1:5 bedeutet, dass einer der sechs Feldspieler vorgezogen spielt und damit im Raum den Gegner beim Spielaufbau stören will. Sein Ziel ist es, die Angriffe unkontrollierter zu machen, weil die Spieler gezwungen sind, schneller abzuspielen und Abspielfehler entstehen können, die man für Konterangriffe nützen kann.
Außerdem ist der Spieler meist ein sehr schneller Läufer, der bei möglicher Balleroberung sofort zum gegnerischen Tor stürmt, um möglicherweise ein Kontertor werfen zu können. Diese Taktik hat natürlich wie alle Varianten Vor- und Nachteile.
Der Vorteil besteht darin, dass der Gegner nicht ungestört den Angriff aufbauen kann. Denn normalerweise werfen die Spieler von Linksaußen bis Rechtsaußen den Ball hin und her, bis sie eine Lücke in der Verteidigung gefunden haben. Der Gegner versammelt sich mit 0:6 an der Verteidigungslinie und erwartet die eigentliche offensive Aktion.
Spielt man aber 1:5, müssen die angreifenden Spieler aufpassen, wem sie wann den Ball zuwerfen, denn dieser eine Spieler agiert meistens im Zentrum und stört damit die Schaltzentrale, die den Ball mal nach links und mal nach rechts passt, bis man eine gute Angriffssituation vorgefunden hat. Bei einem Konzentrationsfehler kann der Ball auch verloren gehen und dann hat dieser störende Spieler den Ball und läuft praktisch ungehindert alleine auf den Torwart des Gegners zu, um ein Tor zu werfen.
Der Nachteil für die Verteidiger ist natürlich, dass statt der üblichen sechs nur noch fünf Spieler auf einer Linie stehen und das können die Angreifer durch gute Pässe ausnützen. Allerdings wird das 1:5-System sehr oft auch trainiert, sodass die Verteidiger wissen, was auf sie zukommen. 1:5 wird gerne eingesetzt, wenn man offensiver agieren will - entweder, weil der Gegner schwächer ist oder weil man schnell einen Rückstand aufholen möchte und den Gegner bei seinen Angriffen mehr unter Druck setzen muss.
Gerade bei Mannschaften, die verunsichert wirken oder wo die spielerische Qualität nicht gegeben ist, kann man mit 1:5 immer wieder für Fehler sorgen und kommt zu einigen Kontermöglichkeiten, ergo auch zu einigen leichten Toren. 1:5 ist nicht immer die Taktik, die zu Beginn gewählt wird, aber es gibt Tage, an denen einer Mannschaft nichts gelingt und der Spielaufbau Probleme macht. Dieser Mannschaft kann man "helfen", indem man mit 1:5 beim Aufbau noch weiter stört, um frühzeitig das Spiel zu entscheiden.
Aber man muss aufpassen, weil die eigene Verteidigung doch ein Stück weit entblößt wird. Gerade bei Rückstand versucht man es mit der offensiveren Variante und wenn der Gegner dies geschickt mit Kombinationen ausnutzt, wird die Situation mitunter zu einer unmöglichen Aufgabe, weil man noch mehr Tore kassiert.
Die Handball-Taktik scheint auf den ersten Blick einfach zu sein, ist es aber nur bedingt. Die grundsätzlichen Aufstellungen reduzieren sich auf die Frage, ob man mit der ganzen Mannschaft verteidigt oder den einen oder anderen Spieler offensiver auftreten lässt, um beim Aufbau des Gegners zu stören. Doch dazwischen gibt es viele Varianten und Systemwechsel, je nach Spielverlauf und Tagesform.
Die zentralen Formate reichen vom defensiven 0:6 zum extrem offensiven 2:4.
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