Das taktische Konzept im Handballsport bezieht sich vor allem auf die Abwehrarbeit der Mannschaft. Beim Angriff sind die Konzepte natürlich auch zu beachten, aber vor allem, wenn es um das Verteidigen des eigenen Tors geht, wird festgelegt, wer wo zu spielen hat. Dabei gibt es nicht so viele Varianten wie etwa beim Fußballspiel und mit 0:6 hat man das zentrale Element vorrätig, das meist ausgewählt wird.
Hier sind nicht so viele Möglichkeiten gegeben wie im Fußballsport mit zahlreichen taktischen Systemen und es gibt auch eine Standardvariante, die man sehr häufig beobachten kann. Denn die meisten Mannschaften spielen im Handball mit dem 0:6-System. Dieses System ist das am häufigsten verwendete taktische System in der Abwehrschlacht.
Die Taktik 0:6 bedeutet, dass alle 6 Feldspieler entlang der Torraumlinie oder 6-Meter-Linie aufgestellt sind und die Angriffe der gegnerischen Mannschaft erwarten. Dieses System unterscheidet sich von offensiveren Varianten wie dem 1:5, bei dem ein Feldspieler vorgezogen ist und den Spielaufbau des Gegners zu stören versucht.
Das heißt aber nicht, dass man mit 0:6 nur hinten klebt. Sobald man die Chance sieht, den Ball abzunehmen, wird blitzschnell zum Gegenangriff umgeschaltet und das macht den Handballsport so dynamisch, weil selbst die defensivste Spielart sofort gegenteilig aufgelöst werden kann, wenn es die Spielsituation möglich macht.
Mit dem 0:6 macht die Mannschaft den Ring rund um das Tor dicht, aber es gibt dennoch genug Möglichkeiten für die gegnerische Mannschaft, zum Beispiel über Weitwürfe zum Erfolg zu kommen oder durch Verschieben die Verteidigung auf die eine Seite locken, um mit einem schnellen Pass das Loch auf der anderen auszunutzen.
Die Dynamik des Handballspiels erfolgt in dem Sinne, dass sowohl Angreifer als auch Verteidiger ständig in Bewegung sind. Die Angreifer haben auch nicht ewig Zeit, weil sie verpflichtet sind, ihren Angriff abzuschließen und das wissen die Verteidiger. Das Problem ist, dass man sehr schnell agiert und daher sind die kleinsten Löcher schon eine Einladung, einen Torwurf zu wagen. Deshalb wählen die meisten Mannschaften 0:6, um mit der maximalen Anzahl an Feldspielern direkt vor dem Tor eine Barriere aufzubauen. Die offensiveren Varianten stören zwar den Spielaufbau, damit werden aber die Löcher in der Verteidigung auch deutlich größer.
Das zentrale Element ist das Verschieben. Man kennt das auch von der Viererkette im Fußball, bei der die Abwehrspieler sich der Seite zuwenden, von der aus der Angriff erfolgt. Im Handballsport verschiebt man ständig, weil der Ball von links nach rechts und wieder zurückgeworfen wird. Kommt ein Weitwurf? Was macht der Kreisläufer? Spielen sie eine Kombination, vielleicht über die Außenspieler? Diese Fragen müssen jede Sekunde neu analysiert werden und im gleichen Maße fragen sich die Angreifer, was die Verteidiger sich gerade überlegen könnten.
Wer es besser errät, wird erfolgreicher sein - die Angreifer mit dem Tor oder die Verteidiger mit einer gelungenen Abwehr.
Die Handball-Taktik scheint auf den ersten Blick einfach zu sein, ist es aber nur bedingt. Die grundsätzlichen Aufstellungen reduzieren sich auf die Frage, ob man mit der ganzen Mannschaft verteidigt oder den einen oder anderen Spieler offensiver auftreten lässt, um beim Aufbau des Gegners zu stören. Doch dazwischen gibt es viele Varianten und Systemwechsel, je nach Spielverlauf und Tagesform.
Die zentralen Formate reichen vom defensiven 0:6 zum extrem offensiven 2:4.
Themenseiten
Rund um den Ball
Fußball
Golfsport
Tennis
Ballsportarten
Sommer und Winter
Wintersport
Wassersport
Motorsport
Ausdauersport
Radsport
Leichtathletik
Lauftraining
Training
und noch mehr...
Weitere Sportarten
Sportstorys
Olympia
Olympische Spiele