Der Golfsport kann hobbymäßig ausgeübt werden, wobei man auch dann lokal bei Turnieren mitwirken kann und darf, er kann auf Amateurbasis gespielt werden und es gibt die Profiszene mit den bekannt großen Turnieren, wo es gleich um ein paar Millionen Euro oder US-Dollar geht. Das Grundprinzip ist dabei von der Durchführung her aber ähnlich, die Spielregeln sind es auch.
Golfplätze haben 9 oder 18 Lochbahnen, wobei auch die kleineren Plätze Turniere austragen. Dabei wird häufig über zwei oder drei Runden gespielt. Die großen Profiturniere werden über 18 Bahnen auf großen Golfplätzen ausgetragen und dabei werden auch vier Runden gespielt. Das bedeutet, dass alle teilnahmeberechtigten Spielerinnen oder Spieler 4 x 18 Löcher zu spielen haben, wenn sie denn den Cut schaffen. Die Spieler werden zusammengelost und ergeben den sogenannten Slot, das heißt, dass man gemeinsam Loch für Loch spielt und zuwartet, wenn man selbst schon eingelocht hat, aber der Partner noch nicht. Der Partner ist dabei nicht wirklich ein Partner, sondern ein Konkurrent, doch für eine Runde und die 18 Lochbahnen ergibt sich eine gemeinsame Tour über den kompletten Golfplatz.
Das Ziel ist das gleiche wie bei jedem Loch - es gilt, mit möglichst wenig Schlägen den Golfball regelkonform einzulochen, wobei es Lochbahnen mit den bekannten Vorgaben Par 3, Par 4 und Par 5 gibt, wobei die Ziffer für die erwartete Zahl an Schlägen steht. Der Golfplatz ist meist mit Par 72 ausgeschrieben, also erwartet man im Schnitt, dass ein Profi mit 72 Schlägen alle 18 Bahnen gespielt hat. Jedes Ergebnis wird in der Scorecard eingetragen, die nach der Runde nochmals offiziell kontrolliert wird, ehe das Ergebnis feststeht.
Nach der ersten Runde wechseln die Partner für die zweite Runde und das Spiel wiederholt sich. Allerdings gibt es den Cut nach der Runde zwei, was bedeutet, dass knapp die Hälfte der Teilnehmer dann die Koffer packen muss. Der Cut wird je nach Spielweise bei Rang 65 oder 70 angesetzt und ist die Zahl der Schläge, die man an dieser Position für die beiden Runden benötigt hat. Wer mehr Schläge gebraucht hat, scheidet aus, wer gleich viele Schläge gebraucht hat, spielt weiter mit und wer weniger Schläge gebraucht hat, ist sowieso qualifiziert. Diese Spieler nehmen an den letzten beiden Runden auch teil und spielen daher den Turniergewinner unter sich aus, wobei die Slots in der letzten Runde auf Basis des Ergebnisses nach drei Runden zusammengestellt wird, also die besten zwei des Leaderboard spielen zusammen die letzte Runde, wodurch noch mehr Spannung auftritt.
Abgesehen davon, dass mit dem Cut eine Teilung des Feldes nach der zweiten Runde erfolgt, ist es spannend für Laien zu erleben, dass die gleichen Profis am gleichen Golfplatz bei vier Runden nach gleichem Schema völlig unterschiedliche Ergebnisse fabrizieren können. Natürlich kann der Wind sich geändert haben, es kann Regen gegeben haben, aber der Platz ist trotzdem gleich und auch bei gleichen Wetterbedingungen kommt es nicht selten vor, dass ein Spieler in der ersten Runde nur 65 Schläge braucht und in Führung liegt und in der zweiten Runde mit 78 Schlägen alle Siegchancen vergibt - warum auch immer.
Es gibt auch Spieler, die vier Runden lang immer 71 Schläge brauchen, wie ein Uhrwerk. Andere spielen ein Ergebnis wie 65 71 65 71. Von außen betrachtet ist das sehr interessant, wenn man aber selbst spielt, weiß man um die Schwierigkeiten. Denn immer dann, wenn etwas unbedingt klappen muss, will der Ball dann vielleicht doch nicht so ganz.
Die wesentlichen Eckpfeiler des Profigolf sind die großen Major Turniere, von denen es vier Stück gibt: US Masters, US Open, PGA Championship und British Open. Man kann diese vier Turniere mit den Grand Slam Turnieren im Tennissport vergleichen - es gibt das meiste Preisgeld und die meisten Punkte für den Erfolg.
Abseits dieser vier Turniere gibt es seit 1968 die PGA Tour, eine Serie von Golfturnieren mit Schwerpunkt Nordamerika, wobei ein einzelnes Turnier um die 6 - 8 Millionen US-Dollar ausspielt. Praktisch jede Woche gibt es woanders ein solches Turnier und mit jedem Golfturnier gibt es Punkte und Preisgeld, wobei die Punkte in die Weltrangliste einfließen. Außerdem wird eine eigene Rangliste pro Jahr innerhalb der PGA Tour geführt, die für die Qualifikation der nächsten Saison (des nächsten Jahres) relevant ist. Wer es nicht unter die besten 125 schafft, muss im September an der Qualifikation teilnehmen, wodurch nochmals 30 Plätze erspielt werden. 20 weitere gibt es über die zweite Ebene, denn die Stars spielen in der Top-Level-Tour und es gibt mit der Second-Level-Tour auch für Einsteiger eine weitere Tour mit kleineren Turnieren, bei denen aber auch viel Geld ausgespielt wird. Punkte gibt es natürlich auch. Zudem wird eine Senior Tour angeboten mit ehemals großen Stars und viel Spaß.
Was die PGA Tour für die USA und Kanada, ist die PGA European Tour für Europa, wobei die Qualifikation und die Aufteilung der Ebenen ident ist. Die European Tour wird seit 1972 gespielt. Die Punkte gelten auch für die Weltrangliste.
PGA Tour Link: https://www.pgatour.com/
PGA European Tour Link: http://www.europeantour.com/
Die Golfturniere im Profigolfsport teilen sich auf die genannten beiden Touren mit zahlreichen hochdotierten Turnieren in Europa, USA und rund um den Erdball auf, aber es gibt noch vier besondere Höhepunkte. Im Tennissport kennt man die Grand Slam Turniere, im Golf nennt man sie die Major Turniere.
Das British Open ist das einzige in Europa, die anderen drei sind die US Open, die US Masters sowie die PGA Championship. Alle drei Turniere finden in den USA statt und sind zusammen mit den British Open wesentliche Eckpfeiler im Turnierkalender. Zwar ist der Erfolg bei den anderen Golfturnieren auch bemerkenswert, aber ein Major zu gewinnen ist schon etwas ganz Besonderes.
Ob nun ein kleinens Vereinsturnier gespielt wird oder ob die besten Profis beim Major antreten - ein Faktor ist immer dabei, nämlich die Scorekarte. Diese dokumentiert den Spielverlauf und ist eine Grundbedingung, um den Regeln gerecht zu werden.
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