Lothar Matthäus, Zinedine Zidan, Diego Maradona oder Michel Platini sowie aus Österreich Herbert Prohaska - sie alle waren Spielmacher im Mittelfeld, die zwar nicht immer die Nummer Zehn getragen haben (Prohaska trug die 8), aber als offensive Mittelfeldspieler für Torgefahr gesorgt haben, und zwar durch gefährliche Pässe und durch eigene Aktionen wie Weitschüsse. Diese Leute werden auch heute noch als Zehner bezeichnet.
Der Zehner ist ein offensiver Mittelfeldspieler, der zentral im Mittelfeld agiert und sowohl selbst mit Weitschüssen für Torgefahr sorgt, als auch die Stürmer sehr gut einsetzen kann. Diese Spieler haben häufig die Rückennummer 10 getragen und so entstand der Begriff vom Zehner, einer zentralen Anspielstation in der Offensive.
Diese Spieler gibt es heute auch noch, aber sie sind seltener geworden, weil sich das Spiel durch die Viererkette und durch andere taktische Maßnahmen verändert hat. Früher hatte der Zehner, benannt nach der häufig anzutreffenden Rückennummer Zehn, hinter sich den defensiven Mittelfeldspieler und damit alle Freiheiten. Er leistete wenig Abwehrarbeit und war für den Angriff zuständig. Mit den Stürmern spielte er gerne Doppelpässe, um die Abwehr auszutricksen, er köpfte Tore und erzielte Tor durch Weitschüsse und Freistöße.
Heute wird das Spiel weniger über den Zehner ausgerichtet, sondern durch den Sechser als defensiven Feldspieler, der im Mittelfeld den Ball von der Abwehr erhält und ihn dann situationsbedingt verteilt - mal an die Außenpositionen und mal zum Zehner. Aber auch weite Vorlagen für den Stürmer sind möglich. Der Zehner bleibt aber bedeutsam, weil er die spielerischen Fähigkeiten mitbringt, um auch zwei Spieler zu überspielen und für unmittelbare Gefahr sorgt.
Das grundsätzliche Problem, das solche Spieler aber bekommen haben, ist die Tatsache, dass sie bestens bekannt sind. Die kompakte Viererkette samt defensiven Mittelfeldspieler(n) passt auf Stürmer und offensive Spieler sehr gut auf, sodass diese wenig Zeit haben, um Aktionen zu setzen. Sie sind häufiger Spielstation, um einen Mitspieler einzubinden, die dann mehr Löcher in der Abwehr finden. Die Abwehr muss sich auf den Zehner konzentrieren und auf den Stürmer aufpassen und so kann ein zusätzlicher Spieler manchmal einen Vorteil daraus schlagen.
Und dennoch werden genug Spiele durch den Zehner und seine Aktionen entschieden. Er ist häufig isoliert, aber es reichen ein paar Konzentrationsfehler der Abwehr und das Tor ist schon geschossen - sei es durch ihn selbst oder durch einen Pass, durch den der Stürmer zu einer großen Chance kam.
Das Spiel des Zehners im Mittelfeld hat sich stark verändert, denn noch in den 1980er- und 1990er-Jahren war der Zehner ein Spieler, der aus dem Mittelfeld heraus mit langen Pässen für Gefahr gesorgt hatte und er hat mit Weitschüsse einige Tore erzielen können. Heute rücken die Verteidiger oft mit ihrer Viererkette weit auf, sodass der Platz fehlt, um sich zu entfalten und umgekehrt ist das Spiel schneller geworden. Ein Lionel Messi ist vor allem durch seine schnellen Vorstöße bekannt und weniger dadurch, dass er die Stürmer bedienen kann. Das kann er zwar auch, aber man passt auf ihn so gut auf, dass er meist nicht die Gelegenheit hat, um ein trickreiches Spiel mit Kollegen aufzuziehen.
Stattdessen agiert man selbst sehr schnell und überspielt die Abwehr direkt und persönlich. Eine Alternative ist möglich, indem man sich ein wenig zurückzieht und mit langen Pässen die Stürmer bedient. Die Verteidiger müssen aufrücken, um den Zehner zu entschärfen und es entstehen größere Lücken. Also muss sich die verteidigende Mannschaft überlegen, ob sie auf den Zehner aufpassen oder auf ihren Verteidigungsbereich und beide Entscheidungen haben Konsequenzen im Spielaufbau und in der Art, wie der Gegner die Angriffe durchführt. Der Zehner ist also weiter im zentralen Mittelfeld wichtig, aber er agiert anders als früher.
Losgelöst jeglicher Taktik ist der Torhüter immer ein Thema in der Aufstellung und damit der Mannschaft. Das gilt natürlich auch für die Nationalmannschaft. Ob man defensiv spielt oder offensiv, den Torhüter braucht man immer, wobei man in der Mannschaft meist drei Torhüter hat, doch der beste ist dann auch zugleich ein Stammspieler mit der Garantie, eingesetzt zu werden.
Vor dem Torhüter gibt es die Abwehr. Früher agierte man mit Libero sowie mit Vorstopper als Bollwerk gegen die Angriffe des Gegners. Durch die Viererkette haben die Verteidiger aber ganz andere Aufgaben bekommen. Die Verteidigung verschiebt anders je nach Aktion des Gegners und die Innenverteidiger sowie die Außenverteidiger sind neu definiert. Sie spielen zwar nicht so viel anders als früher Libero und Vorstopper, aber das Gesamtgefüge wurde völlig neu interpretiert.
Das Herzstück der Mannschaft ist aber das Mittelfeld. Dort wird der gegnerische Angriff schon unterbunden, aber dort wird auch die Offensive entwickelt. Für die Defensive ist der Sechser zuständig, für die Offensive hat man den Spielmacher zur Verfügung, der oft auch als Zehner bezeichnet wird. Der Mittelfeldspieler hat also sehr unterschiedliche Aufgaben je nach Situation und Taktik.
Ganz vorne ist der Angriff zu finden und hier gab es die vielleicht größten Veränderungen. Drei Stück Stürmer werden kaum mehr eingesetzt, viele Teams spielen gar nur mit einer echten Spitze als Mittelstürmer. Viel lieber hat man einen zweiten Angreifer, der als hängende Spitze mit Geschwindigkeit für Gefahr sorgt. An der Seite agiert der Flügelstürmer ebenfalls mit Geschwindigkeit, der gut mit dem Mittelstürmer zusammenspielen sollte.
Auch ein wichtiges Thema in der Mannschaft ist die Rolle vom Kapitän mit Respekt in der Mannschaft, aber auch Aufgaben bei der Seitenwahl oder der Kommunikation mit dem Schiedsrichter.
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