Als die Viererkette noch nicht erfunden war, gab es im Fußball beim System der Verteidigung oftmals im Rahmen des taktischen Systems 3-5-2 das Prinzip von Libero und Vorstopper. Während der Libero die zentrale Verteidigungsfunktion vor dem Torhüter als letzter Mann innehatte, war der Vorstopper jener Verteidiger, der vor ihm versuchen sollte, die gegnerischen Angriffe zu stoppen.
Selten wird der Vorstopper heute noch in der Häufigkeit eingesetzt, aber in sehr defensiven Spielsystemen gibt es ihn weiterhin. Das berühmteste Beispiel ist die griechische Nationalmannschaft, die als Titelverteidiger zur EURO 2008 anreiste und mit Libero und davor einer Viererkette spielte, wobei die mittleren Verteidiger eher Vorstopperaufgaben hatten. Heftig wurde Trainer Otto Rehhagel für die veraltete Strategie kritisiert und die Griechen konnten damit auch keinen Blumentopf gewinnen, weil sie so defensiv eingestellt waren, dass eigene Angriffe praktisch per System nicht möglich waren.
Manchmal ist der Trainer aber gezwungen, den Vorstopper doch einzusetzen, beispielsweise dann, wenn man durch eine Rote Karte oder durch eine gelb-rote Karte einen Spieler weniger am Platz hat und sehr defensiv agieren muss. Dann wird ein Spieler eingesetzt, der im Zentrum der eigenen Verteidigung aushelfen soll, um die Angriffe des Gegners zu unterbinden.
In modernen Fußballsystemen wird eher mit einem Sechser gespielt. Das bezieht sich auf die Spielnummer sechs, die meist für defensive Mittelfeldspieler vorgesehen ist und mit dem Sechser ist ein Spieler vor der Viererkette gemeint, der defensiv arbeitet, der aber gleichzeitig in der Vorwärtsbewegung entscheidend an der Spielgestaltung und am Spielaufbau mitwirkt.
Der Unterschied zwischen dem alten Vorstopper und dem modernen Sechser besteht darin, dass der Vorstopper ausschließlich verteidigt hat. Nur wenige Vorstopper haben sich in den Angriff vorgewagt. Der Sechser ist aber auch offensiv zu finden, wenngleich seine Hauptaufgabe in der Verteidigung liegt oder genauer in der Absicherung der Verteidigung. Häufig wird mit 4-2-3-1 gespielt, also mit einer Viererkette und davor noch zwei Sechser, die absichern helfen. So verteidigt man mit 6 Spielern, wenn der Gegner in die Offensive geht. Der Vorstopper war hingegen beim 3-5-2 im Einsatz. Der Libero war hinten die Absicherung und vor ihm die zwei Vorstopper vor dem großen Mittelfeld.
Da die Geschwindigkeit und Dynamik im Fußballspiel klar zugenommen hat, reichen die drei Leute kaum mehr aus - die ganze Mannschaft greift an und die ganze Mannschaft verteidigt, was zur Folge hat, dass man mit einer eher starren Verteidigung überrollt werden kann. Der Vorteil ist durch die Geschwindigkeit für die Angreifer sehr groß geworden und man hätte große Mühe, die Angriffe abzuwehren, zumal viele aus einem dichten Mittelfeld mit Kombinationsfußball genau solche Abwehrspieler überlisten wollen und können.
Deshalb hat man sich für die Viererkette entschieden, weil man von der linken bis zur rechten Seite ein Bollwerk aufbaut, das in der Mitte noch verstärkt werden kann - eben durch defensive Mittelfeldspieler.
Losgelöst jeglicher Taktik ist der Torhüter immer ein Thema in der Aufstellung und damit der Mannschaft. Das gilt natürlich auch für die Nationalmannschaft. Ob man defensiv spielt oder offensiv, den Torhüter braucht man immer, wobei man in der Mannschaft meist drei Torhüter hat, doch der beste ist dann auch zugleich ein Stammspieler mit der Garantie, eingesetzt zu werden.
Vor dem Torhüter gibt es die Abwehr. Früher agierte man mit Libero sowie mit Vorstopper als Bollwerk gegen die Angriffe des Gegners. Durch die Viererkette haben die Verteidiger aber ganz andere Aufgaben bekommen. Die Verteidigung verschiebt anders je nach Aktion des Gegners und die Innenverteidiger sowie die Außenverteidiger sind neu definiert. Sie spielen zwar nicht so viel anders als früher Libero und Vorstopper, aber das Gesamtgefüge wurde völlig neu interpretiert.
Das Herzstück der Mannschaft ist aber das Mittelfeld. Dort wird der gegnerische Angriff schon unterbunden, aber dort wird auch die Offensive entwickelt. Für die Defensive ist der Sechser zuständig, für die Offensive hat man den Spielmacher zur Verfügung, der oft auch als Zehner bezeichnet wird. Der Mittelfeldspieler hat also sehr unterschiedliche Aufgaben je nach Situation und Taktik.
Ganz vorne ist der Angriff zu finden und hier gab es die vielleicht größten Veränderungen. Drei Stück Stürmer werden kaum mehr eingesetzt, viele Teams spielen gar nur mit einer echten Spitze als Mittelstürmer. Viel lieber hat man einen zweiten Angreifer, der als hängende Spitze mit Geschwindigkeit für Gefahr sorgt. An der Seite agiert der Flügelstürmer ebenfalls mit Geschwindigkeit, der gut mit dem Mittelstürmer zusammenspielen sollte.
Auch ein wichtiges Thema in der Mannschaft ist die Rolle vom Kapitän mit Respekt in der Mannschaft, aber auch Aufgaben bei der Seitenwahl oder der Kommunikation mit dem Schiedsrichter.
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