Im Fußballsport gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man das Spiel anlegen möchte. Man unterscheidet bei der Bewertung vor allem die offensive Spielweise und die defensive Taktik. Angriffsfußball ist eine beliebte Umschreibung für die offensive Spielweise, aber es gibt viele weitere Ausdrücke, aus denen heraus die Fußballfans genau wissen, wie eine Mannschaft agiert. "Tief stehen" ist auch so ein Fall, steht aber für die defensive Variante.
Tiefstehen ist das Gegenteil von Hochstehen und bezeichnet die Entfernung der eigenen Abwehrreihe(n) zum eigenen Tor, wobei tief stehen eigentlich "tief in der eigenen Hälfte des Spielfelds stehen" bedeutet. Das heißt, wenn die Abwehrspieler überspielt werden, hat der Gegner nicht mehr viel Strecke zurückzulegen, um zum Torschuss anzusetzen. Aber das ist nicht die Grundüberlegung für die Handlungsweise, sondern das Absichern des eigenen Tors oder auch der Zwang, der vom Druck des Gegners ausgeht.
Tief stehen bedeutet nämlich häufig, dass der klare Außenseiter sich zurückzieht und die Räume eng macht. Damit können die spielstarken Gegner nicht so kombinieren, wie sie das gerne durchführen würden und werden in ihrem Angriffsverhalten eingeschränkt. Die Verteidigung ist näher beim eigenen Tor und das Mittelfeld zieht sich auch in die eigene Hälfte zurück, sodass man kaum Raum für ein variantenreiches Spiel aufziehen kann. Damit wurde schon so manche Favoritenmannschaft ausgebremst und das ist auch das Ziel der Sache.
Allerdings gibt es auch die Szenerie, dass eine Mannschaft mitspielen und offensiv agieren will, aber der Gegner spielt so aggressiv, dass man in die eigene Hälfte zurückgedrängt wird. In dem Fall steht die Mannschaft zwar auch tief, aber ungewollt. Der Druck des Gegners ist größer als das eigene Bestreben, Angriffe aufzubauen.
Bereits ausgeführt ist die Idee, die Räume engzumachen und die eigene Mannschaft nach hinten zu ziehen. Man weiß, dass der Gegner besser ist, die stärkeren Einzelspieler hat und dass nur über Kampf und Sicherheitsfußball ein Erfolg möglich sein kann. Das heißt aber nicht, dass man beim Tiefstehen überhaupt keine Angriffe zeigen will. Häufig spielt man so, dass man auf den Ballverlust wartet, um dann schnell einen Konter, einen Gegenangriff einleiten zu können. Daher braucht es schnelle Leute, die aus der Defensive heraus in die gegnerische Hälfte eindringen können, um den Angriff zu führen.
Die Taktik im Fußballspiel teilt sich in prinzipielle Spielweisen und in die Taktik basierend auf das verwendete System. Bei der Spielweise unterscheidet man die defensive Spielweise und die offensive Spielweise als genaues Gegenteil. Bei der Defensive wird auch gerne vom in Italien entwickelten Catenaccio gesprochen. Statt defensiv und offensiv formuliert man auch gerne tief stehen sowie als Gegenteil hoch stehen. Dazu passt auch das Vier-Phasen-Modell nach Louis van Gaal und andere Ideen, die durch die Taktik Entwicklung eingeführt wurden.
Generell spricht man von der Spielanlage und meint damit, wie eine Mannschaft auftritt. Bei 4-4-2 kann man sowohl offensiv als auch defensiv agieren. Die Spielanlage entscheidet, wie man wirklich auftritt.
Über die Spielweise hinaus ist die Aufstellung und das verwendete System relevant. Der alte Klassiker war das System 3-5-2 mit Libero und Vorstopper. Daraus wurde das heute gültige System 4-4-2 mit der Viererkette. Das System hat viele Ergänzungen erfahren wie das System 4-1-4-1 mit nur einer echten Spitze. Eine Variante ist das System 4-2-3-1 mit zwei Sechser vor der Abwehr.
Seltenere Systeme sind das sehr offensive System 4-3-3, wie die Niederlande dies gerne zeigt. Äußerst ungewöhnlich ist das System 4-6-0 ohne echter Sturmspitze. Das zeigte Spanien erstmals mit der Nationalmannschaft. Extrem defensiv ist die griechische Variante mit dem System 5-4-1. Auch seltener gespielt wird die Weihnachtsbaum-Lösung als System 4-3-2-1.
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