Viele Jahre kam ein Fußballverein oder auch eine Nationalmannschaft mit 15 oder 16 Spieler aus, denn es dürfen ohnehin nur elf Spieler die Aufstellung der Mannschaft zusammenfassen, die anderen müssen auf der Ersatzbank Platz nehmen. Heute ist das nicht mehr ganz so einfach, weil es sehr viele - vielleicht auch schon zu viele - Spiele gibt. Und deshalb wird gerne rotiert, was bedeutet, dass mehr Spieler zum Einsatz kommen. Trotzdem hat jeder Trainer seine Stammformation und davon leitet sich der Stammspieler als Begriff ab.
Ein Stammspieler kommt regelmäßig zum Einsatz und wird nur dann nicht in der Aufstellung zu Spielbeginn berücksichtigt, wenn es seriöse Gründe gibt. Das kann eine Verletzung sein, Müdigkeit wegen zu vieler Spiele oder auch das Spiel selbst, weil man gegen einen Vierligisten im Cup (Pokal) spielt und damit seine Stars schonen kann. Aber an sich ist der Stammspieler einer jener wesentlichen Spieler in der Mannschaft, dessen Qualitäten man nicht missen möchte. Er wird von Anfang an eingesetzt und man erhofft sich dadurch natürlich den Erfolg für Mannschaft und Verein oder auch Nationalmannschaft.
Auch dann ist ein Stammspieler ein solcher, wenn er einmal auf der Ersatzbank Platz nimmt. Wenn er zum Beispiel nach einer Verletzung wieder zurückkommt, aber noch nicht von Beginn an mitwirken darf, ist trotzdem allen klar, dass er bei Normalform wieder eine Stammposition einnehmen wird. Die Stammposition ist natürlich jene, die dieser eine Spieler besonders gut ausfüllen kann - vom Torhüter bis zum Stürmer.
Und so hat man vielleicht 8 Verteidiger, aber alle wissen, welche 4 normalerweise in der Aufstellung berücksichtigt werden. Die anderen vier Spieler trainieren besonders intensiv, um den Trainer von ihrem Vermögen zu überzeugen. Doch jeder Trainer hat seine Favoriten, sei es aufgrund der bisherigen Zusammenarbeit oder auch, weil die Spieler wirklich deutlich besser sind als ihre Konkurrenten.
Das grundsätzliche Problem für die Spieler ist es geworden, dass es eine Masse an Konkurrenz gibt, sieht man von den Torhütern ab. Aber auch dort gibt es drei Leute und nur einer kann im Tor stehen. Das war aber immer schon so. Neu ist, dass eine Mannschaft sich aus 20 oder gar 25 und mehr Spielern zusammensetzen kann und nur elf können spielen. Daher gibt es eine große Konkurrenz und viele Trainer rotieren, das heißt, sie wechseln auch an den wichtigsten Positionen die Spieler immer wieder aus, um alle bei Laune zu halten. Trotzdem gibt es die Stammspieler, die bei sehr wichtigen Spielen den Vorzug erhalten und das Wissen in der Regel auch alle.
Es hängt aber auch von der Situation ab. Ein Verein in der höchsten Spielklasse, der nicht das große Budget hat, ist oft abhängig von ein paar guten Spielern und der sogenannte zweite Anzug, also die Ersatzspieler, hat nicht ganz die Qualität. Dann ist die Position der Stammspieler noch ausgeprägter als bei großen Vereinen und sie werden selten als Ersatzspieler einmal geschont. Bei großen Vereinen rotiert man lieber und muss auch aufpassen, dass das Leistungsniveau erhalten bleibt.
Bei der Nationalmannschaft ist die Funktion des Stammspielers eine ganz andere. Der Nationaltrainer hat die Mannschaft nur wenige Wochen im Jahr zur Verfügung, um taktische Systeme einzustudieren und hat keine Lust, jedes Mal anderen Spielern diese zu erklären. Daher hält er oft an Spielern fest, die ihren Stammplatz auch beim Verein verloren haben könnten. Denn er weiß um ihre Qualitäten und es gibt viele Beispiele von Spielern, die im Nationalteam häufig besser zur Geltung kamen als bei ihren Vereinen. Der deutsche Nationaltrainer Jogi Löw wurde zum Beispiel über Jahre kritisiert, dass er immer wieder Lukas Podolski einberufen hatte, obwohl er bei Bayern München und anderen Vereinen kaum zum Zug kam. Aber Löw wusste um seine Möglichkeiten und Podolski zeigte seine besten Leistungen oft beim DFB-Team. Gleiches war in der Ära des Marcel Koller beim ÖFB-Team zu beobachten. Obwohl Marc Janko immer wieder Probleme beim Heimverein hatte, wurde er einberufen und schoss auch sehr häufig die wichtigen Tore.
Losgelöst jeglicher Taktik ist der Torhüter immer ein Thema in der Aufstellung und damit der Mannschaft. Das gilt natürlich auch für die Nationalmannschaft. Ob man defensiv spielt oder offensiv, den Torhüter braucht man immer, wobei man in der Mannschaft meist drei Torhüter hat, doch der beste ist dann auch zugleich ein Stammspieler mit der Garantie, eingesetzt zu werden.
Vor dem Torhüter gibt es die Abwehr. Früher agierte man mit Libero sowie mit Vorstopper als Bollwerk gegen die Angriffe des Gegners. Durch die Viererkette haben die Verteidiger aber ganz andere Aufgaben bekommen. Die Verteidigung verschiebt anders je nach Aktion des Gegners und die Innenverteidiger sowie die Außenverteidiger sind neu definiert. Sie spielen zwar nicht so viel anders als früher Libero und Vorstopper, aber das Gesamtgefüge wurde völlig neu interpretiert.
Das Herzstück der Mannschaft ist aber das Mittelfeld. Dort wird der gegnerische Angriff schon unterbunden, aber dort wird auch die Offensive entwickelt. Für die Defensive ist der Sechser zuständig, für die Offensive hat man den Spielmacher zur Verfügung, der oft auch als Zehner bezeichnet wird. Der Mittelfeldspieler hat also sehr unterschiedliche Aufgaben je nach Situation und Taktik.
Ganz vorne ist der Angriff zu finden und hier gab es die vielleicht größten Veränderungen. Drei Stück Stürmer werden kaum mehr eingesetzt, viele Teams spielen gar nur mit einer echten Spitze als Mittelstürmer. Viel lieber hat man einen zweiten Angreifer, der als hängende Spitze mit Geschwindigkeit für Gefahr sorgt. An der Seite agiert der Flügelstürmer ebenfalls mit Geschwindigkeit, der gut mit dem Mittelstürmer zusammenspielen sollte.
Auch ein wichtiges Thema in der Mannschaft ist die Rolle vom Kapitän mit Respekt in der Mannschaft, aber auch Aufgaben bei der Seitenwahl oder der Kommunikation mit dem Schiedsrichter.
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