Im Fußballsport gibt es eine ganze Reihe an Begriffe rund um die Mannschaft und die einzelnen Aufgaben. Manche dieser Aufgaben überschneiden sich auch, aber die Veränderung der Taktik zeigt sich auch bei diesen Bezeichnungen. Ein Beispiel dafür ist der Begriff des Spielmachers, für den es auch andere Ausdrücke gibt.
Ein Spielmacher hatte früher meist die Rückennummer zehn und spielte im offensiven Mittelfeld, um zum einen die Stürmer mit guten Pässen einzusetzen und zum anderen den Ball zu den außen spielenden Kollegen zu passen, damit das Spiel verlagert wird. Er hat die Kontrolle über die Offensivaktionen und trifft durch Weitschüsse auch selbst einige Male in das Tor. Deshalb spricht man auch oft vom Zehner, weil man sich auf die Rückennummer 10 bezieht, also auf den vermutlichen Spielmacher. Dass zum Beispiel bei der starken österreichischen Nationalmannschaft in den 1970er- und 1980er-Jahren Herbert Prohaska der Spielmacher war, aber die Rückennummer 8 trug, sei nur am Rande erwähnt. Häufig stimmte es aber und der Spieler mit der Nummer 10 war der Chef in Sachen Offensivbemühungen.
Die Aufgabenstellung ist klar: Der Spielmacher sorgt dafür, dass möglichst erfolgreiche Offensivaktionen stattfinden können. Wenn er sieht, dass die Stürmer keinen Platz bekommen, kann er mit einem Weitschuss für Gefahr sorgen. Er kann das Spiel verlagern und er muss in der Lage sein, das Spiel zu "lesen". Man meint damit, dass er frühzeitig erkennt, wie sich die gegnerischen Abwehrspieler verhalten würden und agiert entsprechend, um ein Tor zu erzielen oder eine Aktion einzuleiten, die zum Tor führt.
Heute ist der Spielmacher zwar auch manchmal der Zehner, aber die Taktik hat sich verändert. Eigentlich ist der Spielmacher häufiger schon der Sechser, also der defensive Mittelfeldspieler, weil er den Ball von der Verteidigung viel früher erhält und das Spiel komplett vor sich hat. Er sieht, was die Stürmer machen, was sich die gegnerischen Spieler überlegen und kann mit langen Vorlagen für Überraschungen sorgen, er kann aber auch mit dem offensiven Mittelfeldspieler agieren, der dann die Aktion fortsetzt. Manchmal ist der Spielmacher der offensive Spieler und ist froh, dass hinter ihm der defensive Spieler die Gegenangriffe ausräumt, aber häufiger gibt es gar keinen richtigen Zehner mehr und der Spielmacher ist der defensive Mittelfeldakteur.
Ein weiterer Grund, warum der Zehner immer öfter in der Luft hängt, besteht darin, dass man nicht mehr mit zwei echten Stürmern spielt. In den 1980er-Jahren hatte der Zehner den Ball von der Verteidigung erhalten und konnte mit den außen agierenden Mittelfeldspielern eine Spielverlagerung vornehmen und zudem in den Strafraum spielen, wo die beiden Stürmer auf ihre Torchance gewartet haben. Da man heute nur mehr mit einer echten Spitze spielt, sind die Möglichkeiten deutlich geringer geworden. Deshalb passt man jetzt noch mehr auf den Zehner auf als früher, weil man mehr Ressourcen übrig hat.
Welcher Spieler die Linie seiner Mannschaft am besten prägen kann, hängt natürlich von den vorhandenen Spielern und der gewählten Aufstellung ab. In einer Mannschaft mit vielen spielstarken Typen ist ein einzelner Regisseur gar nicht so gefragt, in einer Mannschaft, bei der sich Spieler gerne an einer zentralen Figur orientieren wollen, ist der Spielmacher sehr wichtig, hat aber das Problem, dass das der Gegner auch weiß.
Losgelöst jeglicher Taktik ist der Torhüter immer ein Thema in der Aufstellung und damit der Mannschaft. Das gilt natürlich auch für die Nationalmannschaft. Ob man defensiv spielt oder offensiv, den Torhüter braucht man immer, wobei man in der Mannschaft meist drei Torhüter hat, doch der beste ist dann auch zugleich ein Stammspieler mit der Garantie, eingesetzt zu werden.
Vor dem Torhüter gibt es die Abwehr. Früher agierte man mit Libero sowie mit Vorstopper als Bollwerk gegen die Angriffe des Gegners. Durch die Viererkette haben die Verteidiger aber ganz andere Aufgaben bekommen. Die Verteidigung verschiebt anders je nach Aktion des Gegners und die Innenverteidiger sowie die Außenverteidiger sind neu definiert. Sie spielen zwar nicht so viel anders als früher Libero und Vorstopper, aber das Gesamtgefüge wurde völlig neu interpretiert.
Das Herzstück der Mannschaft ist aber das Mittelfeld. Dort wird der gegnerische Angriff schon unterbunden, aber dort wird auch die Offensive entwickelt. Für die Defensive ist der Sechser zuständig, für die Offensive hat man den Spielmacher zur Verfügung, der oft auch als Zehner bezeichnet wird. Der Mittelfeldspieler hat also sehr unterschiedliche Aufgaben je nach Situation und Taktik.
Ganz vorne ist der Angriff zu finden und hier gab es die vielleicht größten Veränderungen. Drei Stück Stürmer werden kaum mehr eingesetzt, viele Teams spielen gar nur mit einer echten Spitze als Mittelstürmer. Viel lieber hat man einen zweiten Angreifer, der als hängende Spitze mit Geschwindigkeit für Gefahr sorgt. An der Seite agiert der Flügelstürmer ebenfalls mit Geschwindigkeit, der gut mit dem Mittelstürmer zusammenspielen sollte.
Auch ein wichtiges Thema in der Mannschaft ist die Rolle vom Kapitän mit Respekt in der Mannschaft, aber auch Aufgaben bei der Seitenwahl oder der Kommunikation mit dem Schiedsrichter.
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