Mit dem Begriff der Spielanlage wird die eigentliche Taktik einer Mannschaft zusammengefasst, wobei dies nicht immer einfach ist. Eine Mannschaft, die sich vor allem auf das Verteidigen konzentriert, hat eine defensive Spielanlage, eine Mannschaft, die stets angreift, ist mit einer offensiven Spielanlage ausgestattet. Es gibt aber natürlich auch Teams, für die beides gilt.
Die Spielanlage umschreibt die grundsätzliche Taktik, losgelöst von der Aufstellung. Natürlich wird man mit einer sehr vorsichtigen und defensiven Aufstellung keinen Jubelfußball mit vielen offensiven Aktionen zeigen können. Daher ist die Mannschaftsaufstellung bereits ein wichtiger Indikator für die Spielanlage, aber wenn man früh ein Gegentor kassiert, ist die Taktik dahin und man muss offensiver agieren, will man nicht das Spiel verlieren.
Wenn ein krasser Außenseiter auf einen Topfavoriten trifft, dann ist zu erwarten, dass der Außenseiter eine defensive Spielanlage wählt, um möglichst kein Gegentor zu erhalten. Je länger dieses Ziel erreicht werden kann, umso selbstbewusster wird der Außenseiter und dann kann es auch passieren, dass man offensiver agiert und selbst sein Heil im Angriff sucht. Der Favorit wird wohl offensiv agieren und seine Spielanlage wird durch zahlreiche Angriffsaktionen geprägt.
Das heißt aber nicht, dass 90 Minuten lang nur angegriffen wird. Es passiert sogar manchmal Sonderbares, wenn der Favorit Angriffe gezeigt hat und verdient mit 2:0 in Führung liegt und dann auf das Fußballspielen vergisst. Der Außenseiter muss angreifen und es gelingt ihm sogar ein Tor, womit das Momentum die Seite wechselt und der Außenseiter auf das 2:2 drängt, während die favorisierte Mannschaft Probleme hat, wieder das Spiel in den Griff zu bekommen.
Die Spielanlage ist daher das eine, wie sich ein Spiel dann tatsächlich entwickelt, ist eine ganz andere Geschichte, die nur schwer vorhersehbar ist und immer wieder für Überraschungen gut ist. Daher ist der Spielverlauf oft wichtiger als die taktische Einstellung, die nach fünf Minuten schon über den Haufen geschmissen werden kann, wenn man sehr schnell ein Tor kassiert.
Die Taktik im Fußballspiel teilt sich in prinzipielle Spielweisen und in die Taktik basierend auf das verwendete System. Bei der Spielweise unterscheidet man die defensive Spielweise und die offensive Spielweise als genaues Gegenteil. Bei der Defensive wird auch gerne vom in Italien entwickelten Catenaccio gesprochen. Statt defensiv und offensiv formuliert man auch gerne tief stehen sowie als Gegenteil hoch stehen. Dazu passt auch das Vier-Phasen-Modell nach Louis van Gaal und andere Ideen, die durch die Taktik Entwicklung eingeführt wurden.
Generell spricht man von der Spielanlage und meint damit, wie eine Mannschaft auftritt. Bei 4-4-2 kann man sowohl offensiv als auch defensiv agieren. Die Spielanlage entscheidet, wie man wirklich auftritt.
Über die Spielweise hinaus ist die Aufstellung und das verwendete System relevant. Der alte Klassiker war das System 3-5-2 mit Libero und Vorstopper. Daraus wurde das heute gültige System 4-4-2 mit der Viererkette. Das System hat viele Ergänzungen erfahren wie das System 4-1-4-1 mit nur einer echten Spitze. Eine Variante ist das System 4-2-3-1 mit zwei Sechser vor der Abwehr.
Seltenere Systeme sind das sehr offensive System 4-3-3, wie die Niederlande dies gerne zeigt. Äußerst ungewöhnlich ist das System 4-6-0 ohne echter Sturmspitze. Das zeigte Spanien erstmals mit der Nationalmannschaft. Extrem defensiv ist die griechische Variante mit dem System 5-4-1. Auch seltener gespielt wird die Weihnachtsbaum-Lösung als System 4-3-2-1.
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