Der Begriff „Sommermärchen“ fällt im deutschen Fußball regelmäßig. Besonders in Bezug auf die UEFA EURO 2024, die in Deutschland ausgetragen wird, hört man die Bezeichnung nun wieder in zahlreichen Medien. Doch was genau war das Sommermärchen eigentlich und wofür steht der umgangssprachliche Begriff mittlerweile im deutschen Sport?
Im Jahr 2006 versammelte sich die ganze Welt des Fußballs auf deutschem Boden, um eine besonders spannende Weltmeisterschaft auszutragen. Das Motto der Turnierreihe war damals „Die Welt zu Gast bei Freunden“ und mit dieser verbindenden, freundschaftlichen Energie versuchte Deutschland das Event zu gestalten. Bis heute wird es deshalb als eine der Weltmeisterschaften gesehen, die Menschen aus aller Welt am erfolgreichsten vereint und zusammengebracht haben.
Zudem feierte die deutsche Nationalelf große Erfolge mit den eigenen Fans im Rücken. Das Eröffnungsspiel wurde zwischen Deutschland und Costa Rica in der Münchner Allianz-Arena ausgetragen, dabei eröffnete Philipp Lahm mit dem allerersten Tor die Weltmeisterschaft bereits in der 6. Spielminute. Insgesamt gewann die deutsche Mannschaft mit 4:2, die Menge tobte ausgelassen im ausverkauften Stadion. Obwohl Deutschland die Weltmeisterschaft 2006 am Ende nicht für sich entscheiden konnte, blieb das Turnier bei Fans märchenhaft in Erinnerung. Im Finale schnappte sich Italien den Titel, auf Platz zwei landete Frankreich. Deutschland gelang der Sieg im Spiel um den 3. Platz gegen Portugal mit einem 3:1 und konnte so auch feierlich aus dem Wettkampf gehen.
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Abgesehen davon, dass die WM 2006 etwas Magisches an sich hatte, kam der Begriff des Sommermärchens nicht aus dem Blauen. Eigentlich ist ein Dokumentarfilm für das geflügelte Wort verantwortlich, welcher die Nationalelf auf ihrem Weg zum Turnier begleitete. Die Doku erschien unter dem Namen „Deutschland. Ein Sommermärchen“, was eine Anspielung auf Heinrich Heines satirischen Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen.“ darstellte. Im Film wurde einerseits ein Blick hinter die Kulissen geboten, gleichzeitig wurde aber auch die Euphorie und ausgelassene Stimmung im ganzen Land gezeigt, die durch die Fußball-WM ausgelöst wurde.
Die österreichischen Nachbarn machten sich wenige Jahre später einen Spaß daraus und brachten bei der Europameisterschaft 2008, die in Österreich und der Schweiz ausgetragen wurde, eine Mockumentary heraus mit dem Titel „Das Wunder von Wien: Wir sind Europameister“. Statt die echten Ergebnisse der Europameisterschaft zu präsentieren, wurde darin ein fiktives Szenario herangezogen, in dem die österreichische Nationalmannschaft zum Sieger wurde. Dabei wurden echte Prominente und Experten der österreichischen Sportszene interviewt, die in Gesprächen alle so taten, als wäre die Mannschaft tatsächlich an die Spitze gelangt.
Die Deutschen haben dieses Mal wieder gute Chancen, in der EURO 2024 weit nach oben zu gelangen. Das sehen zumindest die Experten der Sportwetten. Schließt man derzeit eine Online-Wette auf den Gewinn der deutschen Nationalmannschaft ab, so wird eine Quote von 8,00 vergeben. Damit liegt Deutschland nur knapp hinter den Favoriten England und Frankreich (Stand: 27.01.). Damit liegt ein weiteres Sommermärchen nahe, besonders weil es bei dem Begriff nicht zwangsläufig um den Gewinn des gesamten Turniers geht, sondern vielmehr um die ausgelassene Stimmung und das Zelebrieren des Sports.
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Viele Fans fragen sich außerdem, ob die deutsche Nationalmannschaft während der EURO 2024 wieder durch ein Dokumentationsteam begleitet werden wird. Die Antwort fällt leider enttäuschend aus. Von Seiten der DFB wurde berichtet, dass es zwar zahlreiche Anfragen für eine solche Produktion gegeben haben soll, diese allerdings abgelehnt wurden. Damit verzichtet der Deutsche Fußball-Bund auf potenzielle Einnahmen in Millionenhöhe. Grund für diese Entscheidung könnte sein, dass das deutsche Team bei der WM 2022 in Katar filmisch begleitet wurde, dann allerdings viel früher als erwartet aus dem Rennen schied. Möglicherweise möchte man sich einen derartigen Fehltritt nicht noch einmal erlauben.
Das Sommermärchen bezeichnet die WM 2006, die in Deutschland ausgetragen wurde und bis heute als einer der schönsten Sommer der letzten zwei Jahrzehnte im Land betrachtet wird. Es wurde ausgiebig gefeiert und bei spannenden Matches mitgefiebert – am Ende gab es sogar Platz 3 für die deutsche Nationalelf. Jetzt wünschen sich alle eine Wiederholung dieser besonderen Zeit!
Es gibt unzählige Begriffe zum Fußball, viele sind auf die einzelnen Aufgaben der Spieler bezogen. Allgemeiner wird es, wenn es um Themen wie Transfer oder die Ablösesumme der Spieler geht.
Auch die Art des Spiels wurde zur Quelle von Begriffe. Der Sommerfußball umschreibt das mäßige Spiel bei hohen Temperaturen, Kick and Rush wieder die alte englische Spielweise und für die Galerie spielen, eine Spielweise, die vor allem gefallen will. Rund um das Spiel gibt es allgemeine Fußballbegriffe wie das Double oder die englische Woche mit vielen Einsätzen der Mannschaften. Die Erfolge können auch zu ganz eigenen Konstruktionen führen, wie etwa der Begriff vom Sommermärchen.
Aber wie wird überhaupt gespielt. Das Direktspiel ist sehr offensiv ausgerichtet, beim Konter überrascht man aus der Defensive heraus und manchmal geht nicht viel weiter und man spielt den Alibipass. Da kann oft aber eine Einwechslung helfen, wenn der Joker stechen soll.
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