Der Fußballsport ist sehr dynamisch und schnell geworden. Die Superstars der 1970er-Jahre könnten heute nicht mehr mitspielen - das gleiche Alter vorausgesetzt - weil heute viel schneller gespielt wird. Zum schnelleren Spiel zählt auch, dass man nicht mehr so viel Zeit hat, um seine Spielzüge aufzubauen. Denn die Abwehr beginnt bereits im Angriff und das Schlüsselwort heißt Pressing.
Pressing oder auch Forechecking ist eine Taktik, bei der die Angreifer der eigenen Mannschaft die Abwehrspieler und defensiven Mittelfeldspieler früh unter Druck setzen. Sie bleiben nicht stehen und warten, was passiert, sondern nähern sich dem ballführenden Spieler sehr nahe, mit der Hoffnung, dass dieser einen Fehler begeht und man leicht an den Ball kommt. Passiert dies und kann man die Abwehr überraschen, dann ist sogar ein Torerfolg möglich. Erkennt man die Unsicherheit etwa in der Innenverteidigung, dann kann man den Druck noch weiter erhöhen und damit hat man zwei Vorteile auf seiner Seite.
Einerseits kann es sehr wohl zu einem Ballverlust kommen und dann ist eine sehr gute Torchance möglich, aber andererseits kann man mit dem Pressing auch den Spielaufbau des Gegners massiv stören. Vielleicht schießt man kein Tor, aber der Gegner schießt ganz sicher keines, weil er kaum zu einem Angriff kommt.
Das ist der perfekte Fall für das Pressing. Meist reicht es aber schon, wenn die Abwehr länger braucht, um einen Angriff aufzubauen, wodurch sich die eigene Abwehr besser auf die Situation einstellen kann, da sie auch mehr Zeit dadurch gewinnt. Das kann gerade beim Gegenangriff sehr wichtig sein, wenn die Spieler vorher aufgerückt waren und erst zurück in ihre angestammten Positionen kehren müssen. Doch das Pressing ist nicht nur zum Zeitgewinn eingeführt worden.
Gutes Pressing bedeutet, dass man die gegnerische Mannschaft bereits in deren Hälfte angreift und versucht, sie in Verlegenheit zu bringen. Ein Fehlpass ist schnell durchgeführt und schon hat man eine gute Möglichkeit eines Gegenangriffs oder man hat zumindest die Angriffsversuche gestoppt. Gerade bei spielstarken Mannschaften kann das aber auch gefährlich sein, weil diese die Möglichkeit hat, mit Kombinationsfußball sich aus der Umklammerung zu lösen. Spielschwächere Mannschaften kann man hingegen sehr wohl unter Druck setzen und sich so einen Vorteil verschaffen.
Man kann das Pressing auf verschiedene Art und Weise durchführen. Die einfachere Form ist, dass die Stürmer die Verteidiger direkt angreifen. Das lässt sich steigern, indem die Mittelfeldspieler nachrücken und schon auf der Mittellinie den Platz beherrschen. So kann man den Gegner in die eigene Seite zurückdrängen, öffnet aber auch die Räume für schnelle Gegenangriffe. Diese sehr offensive Variante wird man nicht ständig wählen, sondern nur, wenn man von ihrem Erfolg überzeugt ist.
Das Fußballspiel ist eigentlich simpel, aber wenn man sich die verschiedenen Situationen überlegt, ist es doch nicht so simpel. Der Torhüter führt zum Beispiel den Abschlag durch oder auch den Abstoß. Aus dem Tor kommen ist dann gefragt, wenn ein Angreifer die Verteidigung überlisten konnte und dann muss der Torhüter offensiv reagieren. Defensiv muss er den Ball fangen und darf und kann dann den Ball werfen, um die Mitspieler einzusetzen. Wird gezielt geschossen, braucht der Torhüter mitunter den Hechtsprung, um den Ball noch zu erreichen. Auch die Faustabwehr kann notwendig sein.
In der Verteidigung hat man es mit angriffslustigen Gegnern zu tun. Man kann sie in die Abseitsfalle locken oder auch an Aktionen hindern. Dabei gibt es die Manndeckung oder die Raumdeckung, um einen Gegenspieler zu neutralisieren. Bekannt gefährliche Spieler können auch per Doppeldeckung in ihren Handlungen eingeschränkt werden, man spricht dann vom Doppeln. Seit Einführung der Viererkette wird auch viel vom Verschieben gesprochen, wenn die Abwehrkette sich dem Angreifer zuwendet. Da der Ball oft hoch in den Strafraum gespielt wird, ist die Kopfabwehr häufig gefragt, weshalb Abwehrspieler in der Regel sehr groß gewachsen sind.
Im Mittelfeld hat man das große Thema Freistoß für offensive Aktionen. Der Freistoß über die Mauer ist auch vom Stürmer durchführbar, wird aber oft vom Mittelfeldspieler ausgeführt. Man unterscheidet auch den indirekten Freistoß vom direkten Freistoß. Eine andere Standardsituation ist der Eckball, häufig ein Fall für die Mittelfeldspieler. Das gilt auch für den Doppelpass, um die Verteidigung auszuspielen. Aus dem Spiel erfolgt der Weitschuss, häufig als Schuss aus der zweiten Linie bezeichnet.
Letztlich gibt es die Stürmer mit der Mission, die Tore zu erzielen. Ein Abstauber ist ein Torerfolg im zweiten Anlauf, ein Fallrückzieher hingegen eine besondere Aktion mit dem Rücken zum Tor. Erzielt man zwei Tore im Spiel, hat man einen Doppelpack geschafft, drei Tore in einer Halbzeit sind sogar ein Hattrick. Entscheidend ist oft die Situation Eins gegen Eins.
Generelle Spielsituationen betreffen etwa die Mauer zur Abwehr eines Freistoßes, wobei viele Spieler einer Mannschaft mitwirken. Offensiv spricht man vom Pressing, wenn man den Gegner früh stört und unter Druck setzt. Das Gegenteil ist das Mauern, wenn man extrem defensiv auftritt und die Räume eng macht.
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